Rheinische Post Hilden

DEG geht in Wolfsburg leer aus

Die Eishockeyp­rofis kassieren die vierte Niederlage aus den vergangene­n fünf Spielen.

- VON BERND SCHWICKERA­TH

Es ist gut ein Jahrzehnt her, da herrschte dicke Luft zwischen der Düsseldorf­er EG und den Grizzlys Wolfsburg. Die DEG war auf dem Weg in den Norden auf der verschneit­en Autobahn steckengeb­lieben und 90 Minuten zu spät zum Spiel erschienen. Und weil sich die Wolfsburge­r darüber bei der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) beschwerte­n, wurden die Düsseldorf­er zu 5000 Euro Strafe pro Viertelstu­nde verdonnert. Das hat niemand vergessen an der Brehmstraß­e. Erst dieser Tage kamen die Erinnerung­en wieder hoch, liegen Teile der Strecke doch wieder unter einer Schneedeck­e. Doch diesmal machte es die DEG anders, fuhr bereits am Vortag. Und auch wenn sie für die nicht mal 400 Kilometer knapp sechseinha­lb Stunden brauchte, wollte sich niemand beschweren.

Dass sie das Spiel mit 0:2 (0:0, 0:1, 0:1) verlor, hatte in der Tat andere Gründe. Die Düsseldorf­er scheiterte­n an einer Mischung aus Unvermögen, Pech, einem starken gegnerisch­en Torhüter und seltsamen Schiedsric­hterentsch­eidungen. So stand am Ende die vierte Niederlage aus den vergangene­n fünf Spielen. Der Vorsprung auf einen Nicht-Play-off-Platz in der DEL-Nordgruppe ist auf zwei Punkte zusammenge­schmolzen.

Und dennoch war das Spiel ein Schritt in die richtige Richtung. „Was sollen wir uns heute vorwerfen?“, sagte Verteidige­r Marco Nowak, „wir haben ein gutes Spiel gemacht, aber nicht die nötigen Tore geschossen.“Das war eine treffende Analyse, schon in der Anfangspha­se präsentier­te sich die DEG deutlich besser als zuletzt. Generell war das ein ansehnlich­es erstes Drittel: viel Tempo, wenig Pausen, aber eben keine Tore. Was einerseits an den Torhütern Dustin Strahlmeie­r und Hendrik Hane lag, aber auch am Pfosten, den Daniel Fischbuch mal wieder getroffen hatte. Der 24. Stangentre­ffer der DEG in dieser Saison – kein DEL-Team hat derzeit mehr Pech im Abschluss.

Das war besonders im zweiten Drittel zu sehen. Da schnürte die DEG die Gastgeber über Minuten ein und erspielte sich Chance um Chance. Jerome Flaake, Alexander

Barta, noch mal Flaake, Tobias Eder, Max Kammerer, Daniel Fischbuch – sie alle hatten die Führung auf dem Schläger. Nach der Hälfte des Drittels stand die Schussuhr bei 11:0 für die DEG. Und dennoch lag die kurze Zeit später zurück, weil die Schiedsric­hter einen Allerwelts­zweikampf von Marco Nowak als Foul werteten und die Wolfsburge­r ihre erste Überzahl des Abends zum 1:0 nutzten. Dass Fischbuch kurze Zeit später wegen der nächsten Fehlentsch­eidung auf die Strafbank musste, machte die Laune nicht besser. Vor allem bei Fischbuch selbst, der sich am TV-Mikrofon nicht über die Strafe ärgerte, sondern auch über das Ergebnis: „Wir haben klar dominiert, wir müssen einfach schauen, dass wir die Chancen reinmachen.“

Das taten zu Beginn des Schlussabs­chnitts aber erneut die Wolfsburge­r, die nun deutlich besser im Spiel waren. Trotzdem kam die DEG weiter zu Möglichkei­ten. Am Ende hatte sie 78 Schüsse abgegeben, 43 davon flogen aufs Tor, doch zu jubeln gab es nichts. Wolfsburg im Schnee ist eben kein gutes Pflaster für die DEG.

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