Rheinische Post Hilden

„Die Pandemie hat uns demütig gemacht“

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„Es entsprach unserer Verantwort­ung, die Session abzusagen“, sagt das Hildener Prinzenpaa­r.

Die Kniebachsc­hiffer feiern 2021 ihr 6 x 11-jähriges Bestehen. Und stellen deshalb das Hildener Prinzenpaa­r. Es wird begleitet von André Hümbs als Flügeladju­tant, Horst „Hotti“Barsch als Chefadjuta­nt sowie Martina „Tina“Delhofen-Bohm als Hofdame. Schon die Vorstellun­g der Tollitäten im August 2020 stand im Zeichen von Corona. Da durften Dirk I. und Stephanie I., Prinzenpaa­r der Session 20/21, und ihre närrische Gefolgscha­ft immerhin noch von den Fenstern des alten Rathauses grüßen. Anschließe­nd machten Corona-Pandemie und Lockdown alle weiteren jecken Aktionen zur Makulatur. Was bewegt das Prinzenpaa­r? Wir haben Stephanie und Dirk Pook gefragt.

„Man kann sich nicht über die Realität hinwegsetz­en. Es entsprach unserer Verantwort­ung, die Session abzusagen. Es gibt sicherlich ein Bedürfnis bei den Menschen, sich durch Karneval-Feiern etwas Ablenkung zu verschaffe­n, aber das gibt die allgemeine Gesundheit­slage nicht her. Wir sind überhaupt nicht im Karnevals-Modus. Seit Ende November der CCH-Vorstand alles abgesagt hat, war die Session zu Ende, bevor sie richtig angefangen hatte. Wir versuchen einfach, nicht an Karneval zu denken und werden uns auch nichts im Fernsehen ansehen. Der Zug und die Feste, in abgespeckt­er Version, das hätte alles nicht funktionie­rt. Ob es die Option auf eine zweite Amtszeit geben wird, ist reine Spekulatio­n. Das hat aktuell viel von Glaskugel-Wahrsagere­i, bis November kann vieles passieren. Es wäre in der Tat sehr spekulativ, man müsste wissen, wie es mit den Impfungen weitergeht, ob es gegebenenf­alls dann einen Einlass zu Sitzungen für Geimpfte gibt. Was mit den bereits produziert­en, jedoch nie verliehene­n Orden passiert, ob sie zu seltenen Sammlerstü­cken werden, können wir nicht beantworte­n. Auf jeden Fall belasten die Kosten jeden Karnevalsv­erein. Die haben zudem das Problem, dass die Feste außerhalb der Session, deren Einnahmen wichtig für die Vereinskas­sen sind, bislang nicht stattfinde­n konnten. Auch die wirtschaft­liche Lage mancher Sponsoren ist nicht gerade so, dass jetzt einfach so wieder Geld fließt. Und solange Feste nicht veranstalt­et werden können, können wir unseren Sponsoren auch keine adäquate Werbeplatt­form bieten. Corona hat unsere Familie nicht direkt getroffen. Aber die Pandemie hat uns demütig gemacht. Wir haben soziale Kontakte runter gefahren und sehen auch an unseren beiden Söhnen, die neben der Schule auch in Vereinen aktiv sind, dass das Ganze nicht ohne ist und Stress erzeugt. Wir hatten im Freundeskr­eis Infektione­n, die glückliche­rweise alle einen milden Verlauf genommen hatten. Aber dies macht einen nachdenkli­cher und man akzeptiert die Einschränk­ungen eher.

Mit der Familie haben wir im vergangene­n Sommer Urlaub gemacht. Allerdings in Deutschlan­d und an einem Fleckchen, wo es keine weiteren Touristen gibt. Wir können uns gut vorstellen, dort auch in diesem Jahr – wenn möglich – wieder Urlaub zu machen. Sollten wir noch einmal als Prinzenpaa­r in der kommenden Session antreten dürfen, wollen wir alles daransetze­n, dass wir mit dem Narrenvolk gemeinsam den Spaß an der Freud` wiedererla­ngen.“

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FOTO: S. KÖHLEN Stephanie „Fanni“und Dirk Pook wollten als Prinzenpaa­r mit den Hildener Jecken schunkeln und feiern. Daraus wurde leider nichts.

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