2000 Primeln zum Valentinstag
Werner Schnitzler verschenkt die Frühblüher, weil gerade keiner im Garten arbeitet.
HAMM/PEMPELFORT Seine Gewächshäuser auf den Feldern von Hamm sind voll. In den schönsten Farben blühen die Primeln – gelb, weiß, rot, lila. „Aber wer bepflanzt schon den Balkon oder den Garten bei diesem Wetter“, sagt Werner Schnitzler, Chef von Schnitzler’s Blumen. Weil die Frühblüher einfach viel zu schade zum Wegschmeißen sind – das würde Werner Schnitzler nie übers Herz bringen – verschenkt er nun zum Valentinstag 2000 Blümchen. Farbenfrohe Primeln, Tulpen und Narzissen – alles, was Lust auf Frühling macht und eigentlich in die Töpfe oder unter die Erde gehört, wenn denn kein Schnee läge.
„Die Blumenbranche in NRW hatte das große Glück, trotz Corona weiterarbeiten zu dürfen“, sagt
Schnitzler, der der Landesregierung sehr dankbar dafür ist. Im ersten Lockdown hatten er und seine Kollegen große Angst – überall in Deutschland seien die Blumenläden geschlossen worden, „in Holland gab es strenge Auflagen“, erinnert sich der Mann aus Hamm. In Nordrhein-Westfalen aber durften Floristen und Gartenbaubetrieben weitermachen, „weil wir frische und vergängliche Ware verkaufen“, sagt Schnitzler, der gut durch die Krise gekommen ist. Die Mitarbeiter seien geschult und mit FFP2-Masken ausgestattet worden, in seinen Geschäften gibt es ein Einbahn-System. „Und ich lasse mich regelmäßig testen“, sagt Werner Schnitzler.
Mit der Geschenkaktion will er nun etwas zurückgeben und den Menschen eine kleine Freude machen, so ähnlich wie zu Ostern, als er 300 kleine Blumensträuße in seinen Geschäften in Pempelfort und Wuppertal und seiner Gärtnerei in Hamm verteilte. Die Idee damals: Die Kunden, die die Sträuße mitnahmen, sollten sie weiterverschenken, an Nachbarn etwa oder einen lieben Menschen – an jemanden, der sich über ein bisschen Farbe freut.
Und so soll es auch diesmal wieder sein. „Die Kunden bekommen bei uns eine Primel oder eine Narzisse und sollen sie dann einem lieben Nachbarn vor die Tür stellen“, sagt Schnitzler. Ein kleiner Gruß zum Valentinstag, der ein bisschen gute Laune macht. „Blumen sind gut für die Seele“, findet Schnitzler, der eigentlich gelernter Gärtner ist, der aber irgendwann selbst die Leidenschaft für die Floristik entdeckt hat.
Dass der Valentinstag allein für die Blumen- und Schokoladenindustrie erfunden wurde, das sieht der Gärtner aus Hamm ein bisschen anders. „Der Valentinstag ist nach dem langen Winter der Tag, an dem es endlich Zeit wird für frische Blumen.“Tulpen, ein paar Rosen, „die Mädels warten doch auf ihre Rosen“, sagt Schnitzler, der selbst ein Romantiker ist und seiner Frau jede Woche einen frischen Blumenstrauß mitbringt. Weil er findet, dass eine Wohnung ohne Blumen „total tot aussieht“.
Schnitzler’s Blumen
Die Frühblüher gibt es in der Gärtnerei in Hamm, Auf dem Kampe 34, oder im Dieterich Karree, Duisburger Straße 24; Öffnungszeiten: Samstag, 8 bis 17 Uhr, Sonntag, 8 bis 13 Uhr