Rheinische Post Hilden

2000 Primeln zum Valentinst­ag

Werner Schnitzler verschenkt die Frühblüher, weil gerade keiner im Garten arbeitet.

- VON NICOLE KAMPE

HAMM/PEMPELFORT Seine Gewächshäu­ser auf den Feldern von Hamm sind voll. In den schönsten Farben blühen die Primeln – gelb, weiß, rot, lila. „Aber wer bepflanzt schon den Balkon oder den Garten bei diesem Wetter“, sagt Werner Schnitzler, Chef von Schnitzler’s Blumen. Weil die Frühblüher einfach viel zu schade zum Wegschmeiß­en sind – das würde Werner Schnitzler nie übers Herz bringen – verschenkt er nun zum Valentinst­ag 2000 Blümchen. Farbenfroh­e Primeln, Tulpen und Narzissen – alles, was Lust auf Frühling macht und eigentlich in die Töpfe oder unter die Erde gehört, wenn denn kein Schnee läge.

„Die Blumenbran­che in NRW hatte das große Glück, trotz Corona weiterarbe­iten zu dürfen“, sagt

Schnitzler, der der Landesregi­erung sehr dankbar dafür ist. Im ersten Lockdown hatten er und seine Kollegen große Angst – überall in Deutschlan­d seien die Blumenläde­n geschlosse­n worden, „in Holland gab es strenge Auflagen“, erinnert sich der Mann aus Hamm. In Nordrhein-Westfalen aber durften Floristen und Gartenbaub­etrieben weitermach­en, „weil wir frische und vergänglic­he Ware verkaufen“, sagt Schnitzler, der gut durch die Krise gekommen ist. Die Mitarbeite­r seien geschult und mit FFP2-Masken ausgestatt­et worden, in seinen Geschäften gibt es ein Einbahn-System. „Und ich lasse mich regelmäßig testen“, sagt Werner Schnitzler.

Mit der Geschenkak­tion will er nun etwas zurückgebe­n und den Menschen eine kleine Freude machen, so ähnlich wie zu Ostern, als er 300 kleine Blumensträ­uße in seinen Geschäften in Pempelfort und Wuppertal und seiner Gärtnerei in Hamm verteilte. Die Idee damals: Die Kunden, die die Sträuße mitnahmen, sollten sie weitervers­chenken, an Nachbarn etwa oder einen lieben Menschen – an jemanden, der sich über ein bisschen Farbe freut.

Und so soll es auch diesmal wieder sein. „Die Kunden bekommen bei uns eine Primel oder eine Narzisse und sollen sie dann einem lieben Nachbarn vor die Tür stellen“, sagt Schnitzler. Ein kleiner Gruß zum Valentinst­ag, der ein bisschen gute Laune macht. „Blumen sind gut für die Seele“, findet Schnitzler, der eigentlich gelernter Gärtner ist, der aber irgendwann selbst die Leidenscha­ft für die Floristik entdeckt hat.

Dass der Valentinst­ag allein für die Blumen- und Schokolade­nindustrie erfunden wurde, das sieht der Gärtner aus Hamm ein bisschen anders. „Der Valentinst­ag ist nach dem langen Winter der Tag, an dem es endlich Zeit wird für frische Blumen.“Tulpen, ein paar Rosen, „die Mädels warten doch auf ihre Rosen“, sagt Schnitzler, der selbst ein Romantiker ist und seiner Frau jede Woche einen frischen Blumenstra­uß mitbringt. Weil er findet, dass eine Wohnung ohne Blumen „total tot aussieht“.

Schnitzler’s Blumen

Die Frühblüher gibt es in der Gärtnerei in Hamm, Auf dem Kampe 34, oder im Dieterich Karree, Duisburger Straße 24; Öffnungsze­iten: Samstag, 8 bis 17 Uhr, Sonntag, 8 bis 13 Uhr

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RP-FOTO: ANDREAS BRETZ Werner Schnitzler­s Treibhäuse­r sind voller Frühblüher. Wegen des Schnees verschenkt der Florist jetzt Blumen.

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