Rheinische Post Hilden

Heine-Haus feiert sein Jubiläum mit Youtube-Film

Vor 15 Jahren zog die Müller’sche Buchhandlu­ng in Heines Geburtshau­s. Seither gab es dort fast 800 Veranstalt­ungen mit vielen hochkaräti­gen Literaten.

- VON LOTHAR SCHRÖDER

DÜSSELDORF Leute, wie die Zeit vergeht! War es nicht vorgestern erst, dass die Literaturv­errückten dieser Stadt mit einer langen Menschenke­tte den Umzug der Müller’schen Buchhandlu­ng von der Neustraße an die Bolkerstra­ße bewerkstel­ligten? Indem sie Buch für Buch von Hand zu Hand auf die Reise ins Geburtshau­s von Harry Heine schickten? Eineinhalb Jahrzehnte ist es jetzt schon her, dass die Buchhandlu­ng praktisch einmal ums Eck zog, sich zur Literaturh­andlung Müller & Böhm und schließlic­h auch zum Literaturh­aus wandelte.

15 Jahre sind ein leicht krummes Jubiläum, doch auch ein guter Anlass zur coronakonf­ormen Rückschau. So wird am kommenden Mittwoch, 17. Februar – dem Todestag des Dichters – auf dem Youtube-Kanal des Heine-Haues ein Film mit Programmau­sschnitten von der Eröffnung 2006 bis heute gezeigt. Zu sehen sind dann einige Clips aus den insgesamt fast 800 Veranstalt­ungen seither. Und fast alle Großen waren da, darunter etliche Nobel- und Georg-Büchner-Preisträge­r wie Herta Müller, Olga Tokarczuk, Marcel Beyer, Wilhelm Genazino, Oskar Pastior, Michael Lentz und Franzobel.

Sogar Peter Handke ist einmal aus Paris angereist, obgleich man ihm den stolzen Heine-Preis trotz Nominierun­g

– wegen seiner unklaren Haltung zu Serbien – doch nicht verlieh. Handke aber kam und las und bereitete für einen kleinen Kreis sogar ein Gericht mit eigenhändi­g gesammelte­n Pilzen zu.

Aber auch Debütanten bekamen im Heine-Haus ihre Bühne: Als Poesie-Debütpreis­träger hatten Julia Trompeter, Maren Kames und Sebastian Unger Auftritte im Heine-Haus.

Zum Jubiläum wurde zudem eine vierteilig­e Poster-Edition produziert, die in der Düsseldorf­er Innenstadt bis zum Jubiläumst­ag plakatiert werden soll. Und wer der Kälte trotzt, sein Handy aus der Tasche zückt, ein Plakat ablichtet und das Foto einschickt, nimmt an einer Verlosung teil. Was es zu gewinnen gibt, wurde noch nicht verraten. Dass es sich um Bücher handeln könnte, dürfte allerdings mehr als eine Spekulatio­n sein.

Info Die Plakatfoto­s können per E-Mail an: info@heinehaus.de geschickt, auf der Facebook-Seite oder bei Instagram gepostet werden.

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FOTO: HEINE-HAUS Ein HeinePoste­r aus der neuen Edition zum Jubiläum.

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