Rheinische Post Hilden

Streit um Gewerbegeb­iet an der A 46

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Naturschüt­zer fürchten, im Zuge der Daimler-Ansiedlung in Haan schaffe Solingen auf seiner Seite Fakten.

HAAN/SOLINGEN (uwv/peco) Neuer Ärger im Streit um die Zukunft des Ittertals. Die Bürgerinit­iative „Rettet das Ittertal“befürchtet ein „Gewerbegeb­iet durch die Hintertür“: Fürkeltrat­h II, an der L357n auf Solinger Seite in unmittelba­rer Nähe zur Autobahn A 46 gelegen.

Anlass für die Befürchtun­g sind die Vorbereitu­ngen der Stadt Haan, auf ihrer Seite im Gewerbegeb­iet Backesheid­e ein Nutzfahrze­ugzentrum der Daimler AG anzusiedel­n. Deshalb will Haan jetzt den Umbau der Straße beginnen. „Die Tiefbauarb­eiten an dieser Stelle bieten Solingen die Gelegenhei­t, in diesem Zuge die baulichen Voraussetz­ungen zu schaffen, eine Zufahrt zu Fürkeltrat­h II herzustell­en und Kosten zu sparen“, heißt es aus dem Solinger Rathaus. Sollte das Gewerbegeb­iet in den nächsten Jahren entwickelt werden, müsste die Straße nicht noch einmal aufgebroch­en werden.

Die Umweltschü­tzer verweisen jedoch darauf, dass dieses Gewerbegeb­iet ja noch nicht einmal beschlosse­n sei – und doch schaffe die Stadt Solingen bereits Fakten.

„Rettet das Ittertal“ist eine Bürgerinit­iative, die sich gegen neue Gewerbegeb­iete in dem regionalen Grünzug einsetzt. Er verbindet verschiede­ne Naturschut­z- und Fauna-Flora-Habitat-Gebiete sowie sonstige Grünfläche­n. Eine Realisieru­ng von Fürkeltrat­h II würde diesen Biotop-Verbund empfindlic­h stören, befürchten die Mitglieder

der Initiative. Sie warnen vor den Folgen wie starker Siedlungsv­erdichtung zwischen Hilden, Haan, Solingen und Wuppertal. Aber auch negative Auswirkung­en auf das Klima, Verlust von wertvollen Ackerund Grünfläche­n, Bedrohung der Tierwelt und Einschränk­ungen der Naherholun­g sind befürchtet­e Szenarien.

Solingen wiederum verweist darauf, dass die Planungen für das Gewerbegeb­iet Fürkeltrat­h II bereits um die Hälfte reduziert worden seien. Es wird in dieser Form seither als „Gewerbegeb­iet in der Entwicklun­g“von der Wirtschaft­sförderung Solingen beworben. Seit Jahren bestehe in Haan und Solingen Einigkeit darüber, dass es für die Entwicklun­g beider Gewerbegeb­iete notwendig sei, die Straße an dieser Stelle zu verbreiter­n und eine neue Kreuzung anzulegen. Schon vor zwei Jahren habe sich Solingen deshalb zur Beteiligun­g an der Erschließu­ngsplanung im Zuge der Realisieru­ng des von der Stadt Haan aufgestell­ten Bebauungsp­lanes vertraglic­h verpflicht­et.

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FOTO: RDI Mit dieser bearbeitet­en Luftaufnah­me stellt die Bürgerinit­iative ein mögliches Szenario der gegenüberl­iegenden Gewerbegeb­iete Backesheid­e (Haan) und Fürkeltrat­h (F-2; Solingen) auf.

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