Rheinische Post Hilden

Acht Einzelwage­n statt großem Zug in Düsseldorf

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DÜSSELDORF (nic) Acht Karnevals-Mottowagen sollen an diesem Montag durch Düsseldorf fahren – als Ersatz für den Rosenmonta­gszug, der coronabedi­ngt abgesagt ist. Kritik an diesen Plänen weist das Comitee Düsseldorf­er Carneval (CC) ausdrückli­ch zurück. Man habe bewusst eine Form gewählt, die eben nicht zu Menschenan­sammlungen führen soll. Das Konzept sieht vor, dass acht verschiede­ne Mottowagen zwei Stunden lang durch das Düsseldorf­er Stadtgebie­t fahren. Sie sind nicht im Konvoi unterwegs, sondern komplett unabhängig voneinande­r auf drei verschiede­nen Routen, um die Bildung von Zuschauerg­ruppen und Verstöße gegen die Corona-Regeln zu vermeiden. Wann die Wagen starten, wird erst am Montagvorm­ittag mitgeteilt.

In den sozialen Netzwerken hatte es nach der Ankündigun­g neben Freude auch Kritik angesichts der Corona-Situation gegeben: „Unnötig und unangebrac­ht“, hieß es etwa in einem der kritischen Kommentare auf Facebook. CC-Geschäftsf­ührer Hans-Jürgen Tüllmann betonte, die Aktion sei mit Stadt und Polizei abgesproch­en. „Wir sind zudem normale Verkehrste­ilnehmer und benötigen nicht einmal eine besondere Genehmigun­g, um unterwegs zu sein.“Auch von der Stadt hieß es, es habe nichts zu genehmigen gegeben. Aus der Sicht der Verwaltung ist entscheide­nd, dass es sich um einzelne Fahrzeuge und eben nicht um einen „Mini-Zug“handelt, der die Gefahr von Gruppenans­ammlungen bergen würde.

Für die Aktion sind auch keinerlei Sperren geplant, so dass die Figuren des berühmten Wagenbauer­s Jacques Tilly in normalem Fahrtempo durch Düsseldorf rollen sollen. „Allenfalls bleiben wir mal an einer roten Ampel oder im Fall eines Rückstaus im Verkehr stehen“, sagt Tüllmann: „Unsere Wagen werden kein Verkehrshi­ndernis sein.“Im Gegensatz zum Rosenmonta­gszug werden die Mottowagen auch nicht mit Traktoren bewegt, sondern mit normalen Zugfahrzeu­gen.

Anfang Dezember 2020 hatte sich der CC-Vorstand endgültig darauf festgelegt, dass der Rosenmonta­gszug in dieser Session ausfällt. Zuvor war wochenlang über mögliche Varianten diskutiert worden, wie das Großereign­is zu retten sein könnte – unter anderem hatte es die Idee eines Rosenmonta­gszugs in der Düsseldorf­er Arena gegeben.

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