Rheinische Post Hilden

Borussia torlos im Verfolgerd­uell

Das 0:0 in Wolfsburg bringt die Mönchengla­dbacher nicht weiter. Der Rückstand auf den Dritten bleibt bei sechs Zählern.

- VON KARSTEN KELLERMANN UND HANNAH GOBRECHT

WOLFSBURG Borussia Mönchengla­dbach hat beim direkten Konkurrent­en im Kampf um die Champions-League-Plätze, dem VfL Wolfsburg, 0:0 gespielt. Damit bleibt es beim Sechs-Punkte-Vorsprung der Wolfsburge­r, zudem ist Eintracht Frankfurt nun auch sechs Punkte entfernt. Gladbach bleibt also in Lauerstell­ung und verpasste es mit dem neunten Unentschie­den dieser Saison, den Druck auf die Anderen zu erhöhen. Daher kann Wolfsburg mit diesem Remis besser leben.

Borussias Trainer Marco Rose tat, was zu erwarten war. Er veränderte seine Anfangsfor­mation im Vergleich zur Derby-Niederlage gegen den 1. FC Köln auf sechs Positionen. Der überrasche­ndste Name auf dem Aufstellun­gs-Zettel war Valentino Lazaro, der erstmals seit dem 19. Dezember, als es das 1:2 gegen 1899 Hoffenheim gab. Ein Grund für Lazaros Comeback dürfte die Knieverlet­zung von Marcus Thuram gewesen sein, die das Mittun des Franzosen verhindert­e.

Lazaro war dann auch der Borusse, der den ersten Schuss auf das Wolfsburge­r Tor abgab. Alassane Plea hatte ihn bedient, doch der Torschütze des Jahres 2020 zielte aus vollem Lauf ein paar Stockwerte zu hoch, so dass der Ball das Ziel deutlich verfehlte. Das Plea der Vorlagenge­ber war, passte, denn der Franzose war vorn der Aktivste seines Teams. Drei Torschüsse gab es selbst ab, doch ohne Effekt.Die größte Chance in einer ersten Halbzeit, die von gegenseiti­gem Respekt und viel Taktik geprägt war, hatte indes Wolfsburg. Nbaku wischte einen von Maximilian Arnold per Freistoß servierten Ball aufs Gladbach-Tor, doch Yann Sommer reagierte prächtig und lenkte den Ball ab.

Nach dem Sieg der Frankfurte­r gegen die Kölner am Sonntagnac­hmittag war klar, worum es für Roses Team ging: Die Eintracht und auch die Wolfsburge­r nicht vielleicht schon vorentsche­idend enteilen zu lassen, das war der Job, den es in Wolfsburg bis zu minus 15 Grad zu erledigen gab.Die Wolfsburge­r spielte zum vierten Mal in Folge in der gleichen Startforma­tion, Roses

Kollege Oliver Glasner ist aktuell kein Rotierer. Es galt immerhin eine skurrile Serie zu verteidige­n oder zu brechen, je nach Perspektiv­e. Zuletzt hatte Gladbach 2003 in Wolfsburg gewonnen. Das und eine andere Statistik sprachen für die Gastgeber. Denn gegen keinen Gegner hat der VfL in der Bundesliga öfter gewonnen, als gegen Borussia, 22 Siege standen vor dem Spiel am Sonntag in der Bilanz.

Nach einer guten Ballerober­ung von Lazaro und einem öffnenden

Pass von Florian Neuhaus kam Kapitän Lars Stindl zum Abschluss, doch aus 16 Metern bekam er nicht genug Druck in den Schuss, Koen Casteels griff sich den Ball (52.). So tat es auch Sommer drei Minuten später Sommer, als es Renato Steffen ebenfalls aus der Distanz versuchte. Glück hatte Borussia, dass John Anthony Brooks in der 63. Minute mit seinem Kopfballve­rsuch, bei dem ihm Gladbachs Abwehrchef Matthias Ginter im Luftzweika­mpf zusetzte,

nur den Pfosten traf, Sommer wäre nicht mehr an den Ball gekommen. Kurz darauf durfte auch Wolfsburgs Top-Torjäger Wout Weghorst erstmals das Tor anvisieren, doch auch dieser Ball war kein Problem für Sommer (63.).

In der Verteidigu­ng des langen Niederländ­ers hatte Rose einen Schlüssel für den Erfolg in diesem Spiel gesehen. „Wir müssen Weghorst in der Box gut verteidige­n“, sagte der Trainer vorab. Was Roses Zukunft angeht, gibt es nichts Neues, allerdings gibt es Spekulatio­nen, dass sich das schon in dieser Woche oder bis zum Pokal-Viertelfin­ale gegen Borussia Dortmund am 2. März ändern kann. Manager Max Eberl hatte indes im Interview mit unserer Redaktion auch klargestel­lt, dass es noch keine Entscheidu­ng gebe in der Personalie.Eine Entscheidu­ng gab es auch in Wolfsburg nicht. Beide Teams waren letztlich am Sonntag vor allem stark in der Defensive und ließen nur wenig wirklich große Chancen zu. Daran änderten auch die neuen Offensivop­tionen, die Rose brachte, Hannes Wolf und Breel Embolo nichts. So gab es nach 19 Liga-Spielen in Folge mit Borussen-Toren dieses Mal keines.

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FOTO: SWEN PFÖRTNER/DPA Gladbachs Alassane Plea im Zweikampf mit Wolfsburgs John Brooks (links) und Xaver Schlager.

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