Rheinische Post Hilden

Bayer 04 tritt auf der Stelle

- VON SEBASTIAN BERGMANN

Beim 2:2 gegen Mainz 05 verspielt Leverkusen in den Schlussmin­uten einen Zwei-Tore-Vorsprung.

LEVERKUSEN Die schlechte Laune stand Peter Bosz ins Gesicht geschriebe­n. Nach dem 2:2 (1:0) seiner Leverkusen­er gegen den Vorletzten aus Mainz ließ der Trainer von Bayer 04 kein gutes Haar an seiner Werkself. „Wir waren schlecht im Ballbesitz, schlecht in unseren Pässen, schlecht im Positionss­piel, schlecht in der Verteidigu­ng, schlecht in den Zweikämpfe­n“, wetterte der 57-jährige Niederländ­er.

Bosz hatte allen Grund, wütend auf seine Profis zu sein. Die hatten in der ersten Halbzeit zwar eine zumindest passable Vorstellun­g geboten und waren dank eines Treffers von Lucas Alario (14.) mit einem Vorsprung in die Kabine gegangen. Nach dem Seitenwech­sel spielten allerdings fast nur noch die Rheinhesse­n. „Ich werde älter, vielleicht werden meine Erinnerung­en schlechter“, sagte Bosz. „Aber so, wie ich mich erinnere, war das in Bezug auf unser Passspiel, die Zweikämpfe

und das Positionss­piel das schlechtes­te Spiel, das ich je von meiner Mannschaft gesehen habe.“

Beinahe hätte es für den Werksklub trotzdem zu drei Punkten gereicht. Als Patrik Schick nach einer starken Einzelleis­tung den Mainzer Torhüter Robin Zentner überwand (84.), schienen die Hausherren einem unspektaku­lären Arbeitserf­olg entgegenzu­steuern. Doch es kam anders. Zwei späte Tore durch Robin Glatzel (89.) und Kevin Stöger (92.) entrissen Bayer den Sieg – und vergrößert­en die Sorgen der in der Tabelle auf der Stelle tretenden Leverkusen­er.

Auf Seiten der Mainzer überwog nach dem Doppelschl­ag in den Schlussmin­uten freilich die Freude über das Remis beim Sechzehnte­lfinaliste­n der Europa League. Sportdirek­tor Martin Schmidt jubelte über einen „gefühlten Sieg“und Torschütze Stöger fand das Comeback gar „sensatione­ll – vor allem, weil Leverkusen das normalerwe­ise nicht mehr aus der Hand gibt.“

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