Mageres 1:1 in Regensburg lässt Fortuna ratlos zurück
REGENSBURG Man muss nicht den Rechenschieber rausholen, um die Zahlen zu ordnen. Es gibt in dieser Zweitligasaison noch 39 Punkte zu vergeben. Fortuna Düsseldorf ist am Wochenende (mal wieder) hinter den Erwartungen zurückgeblieben und hat beim 1:1 in Regensburg auch nicht den Eindruck hinterlassen, alles, aber auch wirklich alles in die Waagschale zu werfen, um den Abstand deutlicher zu minimieren. Es sind schon neun Zähler auf einen Aufstiegsplatz. Und davor tummeln sich einige Mannschaften. Man hat es also längst nicht mehr in der eigenen Hand, sondern muss gleich auf eine Massenkarambolage auf der Zielgerade hoffen.
Bei Fortuna hat man sich vor diesem Moment in der Saison gefürchtet. Wenn in der entscheidenden Phase eigentlich klar ist, dass die Schlagdistanz nach ganz oben wohl so nicht mehr erreicht werden kann. Wenn man, als Bundesliga-Absteiger
mit großen Erwartungen in die Saison gegangen, eingestehen muss, dass man derzeit nur (gehobenes) Mittelmaß ist. An guten Tagen ist Fortuna eine gute Adresse, an normalen eben nur eine von vielen.
Bei Fortuna hatte man unter der Woche versichert, zu wissen, was einen in Regensburg erwarte. Edgar Prib zum Beispiel verkündete die frohe Botschaft, die Mannschaft habe Schwachstellen selbst offengelegt und wisse, wie man sich verhalten müsse. Ein Blick auf die Zahlen kommt zu einem klaren: Jein! Die Laufleistung war zwar mit 117,88 Kilometern für eine Partie in der Spielklasse überaus ordentlich, Regensburg hat aber sogar noch einen Kilometer mehr abgespult. Man kann lange über das Für und Wider solcher Zahlen debattieren. Am Ende steht ein 1:1 – das sagt alles. Fortuna war engagiert, ja, aber es hat nicht gereicht. Punkt.
Man kann nun mit vielerlei Eskalationsstufen reagieren. Der am meisten verbreiteste Reflex wäre, sich vom Trainer zu trennen. Doch dafür ist der Abstand nach oben eigentlich schon zu groß. Man hat wahrscheinlich zu lange auf die Wende gehofft. Selbst ein Feuerwehrmann würde nicht mehr garantieren, das Problem auf jeden Fall zu lösen. Gleichwohl ist es sehr unwahrscheinlich, dass Uwe Rösler Trainer bleibt, wenn wirklich keine Hoffnung mehr besteht, oben noch einmal ranzukommen.
Fortuna helfen jetzt keine großen Reden mehr. Am Sonntag gastiert Hannover 96 in der Arena. Alle Beteiligten wissen, dass es keinen weiteren Ausrutscher geben darf.