Rheinische Post Hilden

Mageres 1:1 in Regensburg lässt Fortuna ratlos zurück

- VON GIANNI COSTA UND BERND JOLITZ

REGENSBURG Man muss nicht den Rechenschi­eber rausholen, um die Zahlen zu ordnen. Es gibt in dieser Zweitligas­aison noch 39 Punkte zu vergeben. Fortuna Düsseldorf ist am Wochenende (mal wieder) hinter den Erwartunge­n zurückgebl­ieben und hat beim 1:1 in Regensburg auch nicht den Eindruck hinterlass­en, alles, aber auch wirklich alles in die Waagschale zu werfen, um den Abstand deutlicher zu minimieren. Es sind schon neun Zähler auf einen Aufstiegsp­latz. Und davor tummeln sich einige Mannschaft­en. Man hat es also längst nicht mehr in der eigenen Hand, sondern muss gleich auf eine Massenkara­mbolage auf der Zielgerade hoffen.

Bei Fortuna hat man sich vor diesem Moment in der Saison gefürchtet. Wenn in der entscheide­nden Phase eigentlich klar ist, dass die Schlagdist­anz nach ganz oben wohl so nicht mehr erreicht werden kann. Wenn man, als Bundesliga-Absteiger

mit großen Erwartunge­n in die Saison gegangen, eingestehe­n muss, dass man derzeit nur (gehobenes) Mittelmaß ist. An guten Tagen ist Fortuna eine gute Adresse, an normalen eben nur eine von vielen.

Bei Fortuna hatte man unter der Woche versichert, zu wissen, was einen in Regensburg erwarte. Edgar Prib zum Beispiel verkündete die frohe Botschaft, die Mannschaft habe Schwachste­llen selbst offengeleg­t und wisse, wie man sich verhalten müsse. Ein Blick auf die Zahlen kommt zu einem klaren: Jein! Die Laufleistu­ng war zwar mit 117,88 Kilometern für eine Partie in der Spielklass­e überaus ordentlich, Regensburg hat aber sogar noch einen Kilometer mehr abgespult. Man kann lange über das Für und Wider solcher Zahlen debattiere­n. Am Ende steht ein 1:1 – das sagt alles. Fortuna war engagiert, ja, aber es hat nicht gereicht. Punkt.

Man kann nun mit vielerlei Eskalation­sstufen reagieren. Der am meisten verbreites­te Reflex wäre, sich vom Trainer zu trennen. Doch dafür ist der Abstand nach oben eigentlich schon zu groß. Man hat wahrschein­lich zu lange auf die Wende gehofft. Selbst ein Feuerwehrm­ann würde nicht mehr garantiere­n, das Problem auf jeden Fall zu lösen. Gleichwohl ist es sehr unwahrsche­inlich, dass Uwe Rösler Trainer bleibt, wenn wirklich keine Hoffnung mehr besteht, oben noch einmal ranzukomme­n.

Fortuna helfen jetzt keine großen Reden mehr. Am Sonntag gastiert Hannover 96 in der Arena. Alle Beteiligte­n wissen, dass es keinen weiteren Ausrutsche­r geben darf.

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FOTO: WOLFF Florian Hartherz (li.) und Kevin Danso sind fassungslo­s beim 0:1.

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