Fortuna hat noch Geduld mit Rösler
Nach dem 1:1 gegen Regensburg hat der Fußball-Zweitligist erst einmal den Anschluss an die Spitzenplätze verpasst.
DÜSSELDORF Es gab mal wieder Gesprächsbedarf bei Fortuna. Die Vorstände Uwe Klein und Klaus Allofs saßen mit Uwe Rösler zusammen. Auf der Tagesordnung: Die Aufbereitung der Partie bei Jahn Regensburg. Das 1:1 hat nicht gerade die Zuversicht gesteigert, doch noch den direkten Wiederaufstieg in die Bundesliga zu schaffen. Das Ergebnis hat allerdings auch nicht dafür gesorgt, dass aktuell etwas grundsätzlich in Frage gestellt wird. Heißt: Es ging zu keinem Zeitpunkt darum, ob Rösler noch der Richtige für den Job des Cheftrainers bei Fortuna ist.
Die allgemeine Stimmungslage bei den Düsseldorfer ist kompliziert. Vieles passt einfach noch immer nicht zusammen. Allerdings wurde der Zeitpunkt verpasst, um grundsätzlich neu anzufangen – zumindest in dieser Saison. Die Rechnung sieht ungefähr so aus: Würde jemand Neues so viel anders machen können als Rösler, dass man durch den Wechsel quasi den Aufstieg garantiert bekommt? Antwort: sehr wahrscheinlich nicht. Jedenfalls jetzt nicht mehr. Wenn, dann würde es auf eine Art Feuerwehrmann hinauslaufen, der nur dafür geholt würde, nochmal alles aus der Mannschaft rauszukitzeln. Problem: Den hätte man allerdings auch noch in der neuen Saison an der Backe.
Allofs ist maximal darum bemüht, einerseits nicht den Eindruck zu erwecken, es gäbe intern auch nur kleinste Zweifel an Rösler. Andererseits will er auch den Ernst der Lage verdeutlichen. „Wir haben gesagt, dass wir anfangen müssen, Siege einzufahren. Das haben wir nicht geschafft in Regensburg“, sagt der 64-Jährige. „Es ist aber noch alles möglich. Regensburg hat das auch ganz gut gemacht, wir müssen mit diesem Unentschieden leben und es nun eben besser machen.“
Die Zeit spricht natürlich nicht für Fortuna. Und das Problem ist nicht neu. Mittlerweile hat es den Eindruck, dass Mannschaften wie Würzburg und Regensburg zu Giganten der Fußballbranche hochgeredet werden. Tatsächlich ist Fortuna nicht vorgeführt worden.
Tatsächlich hat Fortuna ganz gut mitgehalten. Tatsächlich ist das aber dennoch in der Endabrechnung viel zu wenig – bezogen auf die eigenen
Ansprüche. Und die heißen eben: nicht einfach nur mitspielen, sondern nach Möglichkeit aufsteigen.
Die Chance ist nach wie vor da. Die Zuversicht auch, dass es mit Rösler gelingen wird? Wie viel Geduld also haben Sie noch mit Uwe Rösler, Herr Allofs? „Wir haben bis zu dem Zeitpunkt Geduld, wo wir den Eindruck gewännen, es gäbe keine Aussicht mehr auf Besserung. Fußball ist am Ende auch ein Ergebnissport. Wir werden am Ende alle auch daran gemessen, wie der Verein abgeschnitten hat. Irgendwann kommt der Punkt, da muss man dann sehen, ob die eingeleiteten Maßnahmen Wirkung gezeigt haben. Wir machen das nicht an einem Spieltag fest.“