Rheinische Post Hilden

Die erste Radarfalle nimmt den Betrieb auf

-

Fast jeder Autofahrer hat es schon erlebt: Bei schneller

Fahrt leuchtet plötzlich hell ein Blitz auf, einige Tage oder

Wochen später kommt unerwünsch­te Post nach Hause. Darin enthalten: ein Foto von Fahrer oder Fahrerin, mal mehr, mal weniger gut zu erkennen. Dazu das eigene Nummernsch­ild und ein Protokoll des Vergehens, dessen man sich schuldig gemacht hat. Die Geschwindi­gkeitsüber­schreitung kann mit Bußgeldern zwischen zehn und 680 Euro bestraft werden und Punkte in Flensburg sowie ein Fahrverbot nach sich ziehen. Sich herauszure­den, ist angesichts der vorgelegte­n Beweise oft schwierig. Das war in den 50er-Jahren anders. Die Autos wurden schneller, die Anzahl tödlicher Verkehrsun­fälle erreichte ein erschrecke­ndes Maß. 1957 wurde eine Geschwindi­gkeitsbegr­enzung von Tempo 50 innerhalb geschlosse­ner Ortschafte­n eingeführt. Doch es gab kaum die technische­n Möglichkei­ten, diese zu kontrollie­ren. Erst 1959 setzten Polizisten erstmals eine sogenannte Radarfalle ein. Am 15. Februar 1959 bauten die Beamten die neue Apparatur an der Straße zwischen Düsseldorf und Ratingen zum ersten Mal auf. Sie bestand aus einem Radiowelle­nsender und -empfänger, dazu kam eine Kamera. Die Firma Telefunken hatte das Gerät entwickelt, das anfangs 20.000 Mark kostete. Die Polizei in Nordrhein-Westfalen sah darin die Zukunft und schaffte gleich 18 der teuren Radarfalle­n an. Eingebaut in Zivil- oder Polizeifah­rzeuge, dienten sie fortan dazu, Temposünde­r zu überführen. Schnellfah­rer waren empört und sprachen von „Wegelagere­i“, aber die Geräte setzten sich durch. Bald wurde überall in Deutschlan­d geblitzt.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany