So stellen sich Architekten das Gymnasium im Grafental vor
FLINGERN-NORD Im Grafental entsteht ein neues Gymnasium. Es soll Mitte 2024 oder spätestens im Jahr darauf fertig sein. Die Investitionskosten liegen bei 60 Millionen Euro. Der Betrieb ist vierzügig geplant, knapp 1000 Schüler sollen dort ausgebildet werden. Wie das Gymnasium am Heinzelmännchenweg – so der aktuelle Projektname – einmal aussehen könnte, ist jetzt auch klar. Eine Jury hat unter 14 Entwürfen einen Gewinner und zwei zweite Plätze bestimmt.
Die planerische Aufgabe ist anspruchsvoll. Das Grundstück liegt neben dem Metro-Areal am Ende der Hohenzollernallee, wo das neue Wohngebiet abschließt. Zwischen den Wohngebäuden und der Bahnstrecke Rath-Eller soll parallel zu den Gleisen die Schule entstehen. Kniffelig: Die Schule selbst hat
Lärmschutzfunktion für die Wohnhäuser, andererseits sollen sich die Schüler im Freien aufhalten können, ohne Hörschäden durch den Zuglärm zu bekommen. Zudem hat die Schule städtebaulich eine Scharnierfunktion, ihre Baukörper sind umgeben von bis zu siebengeschossigen Neubauten im Grafental und Einfamilienhäusern auf der anderen Seite. Für die Bürger auf beiden Seiten der Bahnlinie interessant: Durch das Schulgelände soll ein Weg zu einer neuen Unterführung in den Ostpark führen.
Den ersten Platz belegte beim Wettbewerb die Planungsgemeinschaft SHA Scheffler Helbich Architekten (Dortmund), die Freiraumplanung kommt von Gina Barcelona Architects (Barcelona). Der Entwurf hat städte- und schulbaulich überzeugt, er lässt die Baukörper zu den niedrigeren Nachbarhäusern abfallen. Bei der Fassade und beim Lärmschutz
sollen die Sieger nacharbeiten, denn davon hängt bei diesem Verfahren ab, ob der Entwurf tatsächlich umgesetzt wird. Denn auch die beiden Zweitplatzierten haben die Chance, ihre Pläne zu verbessern und vielleicht noch zum Zuge zu kommen. Dabei handelt es sich um das Düsseldorfer Büro Wollenweber Architektur mit Freiraumplus (Krefeld) sowie den Kölnern MVM+Starke Architekten und Greenbox Landschaftsarchitekten.
Weitere neue Gymnasien entstehen in der Landeshauptstadt an der Bernburger Straße und an der Schmiedestraße, wo das Wim-Wenders-Gymnasium gerade wächst. Für das jüdische Albert-Einstein-Gymnasium wird ein Standort gesucht, die schwarz-grüne Ratsmehrheit hat sich auf ein weiteres neues Gymnasium geeinigt. Außerdem wird das Luisen-Gymnasium an der Völklinger Straße neu gebaut.