Viele Rettungseinsätze beim Eislaufen am Rheinufer
NIEDERKASSEL Auf der riesigen Natureisfläche am Rheinufer nahe der Theodor-Heuss-Brücke hat es am Wochenende eine Reihe von Unfällen gegeben. Hunderte Menschen haben dort die Abwechslung vom Corona-Alltag genutzt, zeitweise wurde es dort sehr voll. Ein Feuerwehrsprecher sprach am Sonntagmittag auf Anfrage von gut einem halben Dutzend Einsätzen vor Ort.
„Offenbar haben angesichts dieser Eisfläche viele Leute die Schlittschuhe aus dem Keller geholt, die vorher jahrelang nicht draufstanden“, sagte der Sprecher. Nicht in allen Fällen sei das gut ausgegangen. Bei den Unfällen handele es sich meist um Stürze, es habe Knochenbrüche, Prellungen und Hautabschürfungen gegeben. Am Sonntag
war zu beobachten, dass ein Verletzter mit einem Schlitten von der Eisfläche zum Rettungswagen gebracht wurde.
Unter Corona-Gesichtspunkten war die Lage am Wochenende aus Sicht der Stadt noch entspannt. Der Ordnungs- und Servicedienst (OSD) sei vor Ort und mache immer wieder direkt oder mit Lautsprecher-Durchsagen auf die Abstandsregeln aufmerksam, erklärte eine Stadtsprecherin auf Anfrage. Bußgelder seien bis zum Sonntagmittag an dieser Stelle keine verteilt worden. „Die OSD-Mitarbeiter vor Ort teilen mit, dass auf entsprechende Hinweise hin die Abstände immer sofort wieder eingehalten werden“, so die Sprecherin.
Die über Tage anhaltenden Minustemperaturen hatten das vom Rheinhochwasser auf den Wiesen an der Theodor-Heuss-Brücke zurückgelassene Wasser in eine riesige Eisfläche verwandelt. Bei sonnigem Wetter hatten sich seit Freitag hunderte Düsseldorfer dort versammelt, die momentan auf solche Vergnügungen sonst verzichten müssen. Die Eishalle ist wegen der Corona-Schutzverordnung geschlossen. Allerdings zeigten sich auch Nachteile. So ließen zahlreiche Düsseldorfer Verpackungsmüll und Flaschen zurück. Die Verkehrsüberwachung hatte unterdessen gut zu tun: Die Leute suchten bereits ab der Luegallee Parkmöglichkeiten, um dann zu Fuß zu der mehrere hundert Meter entfernte Rheinwiese an der Theodor-Heuss-Brücke zu kommen.
Am Donnerstag sei es noch übersichtlich gewesen auf der Rheinwiese, berichtete am Sonntagmittag Martin Reiker, der in der Nähe wohnt. „Hier haben sich eher Nachbarn getroffen und Hundebesitzer, die Gassi gehen.“Richtung Wochenende dann ein ganz anderes Bild. Mit Schlitten gingen die Kinder auf das Eis, junge und erwachsene Eishockey-Spieler schleppten ihre Tore und Pucks auf die spiegelglatte Fläche und lieferten sich Duelle. Andere Eislauffans drehten Pirouetten. Viele Kinder kamen kostümiert ans Rheinufer. Mancher Gast beobachtet die ungewöhnliche Szenerie, während er es sich im einem Campingstuhl bequem machte. Sogar winterfeste Picknickdecken wurden auf der schneebedeckten Wiese vor der Eislauffläche ausgebreitet.