Rheinische Post Hilden

Viele Rettungsei­nsätze beim Eislaufen am Rheinufer

- VON NICOLE LANGE UND BRIGITTE PAVETIC

NIEDERKASS­EL Auf der riesigen Natureisfl­äche am Rheinufer nahe der Theodor-Heuss-Brücke hat es am Wochenende eine Reihe von Unfällen gegeben. Hunderte Menschen haben dort die Abwechslun­g vom Corona-Alltag genutzt, zeitweise wurde es dort sehr voll. Ein Feuerwehrs­precher sprach am Sonntagmit­tag auf Anfrage von gut einem halben Dutzend Einsätzen vor Ort.

„Offenbar haben angesichts dieser Eisfläche viele Leute die Schlittsch­uhe aus dem Keller geholt, die vorher jahrelang nicht draufstand­en“, sagte der Sprecher. Nicht in allen Fällen sei das gut ausgegange­n. Bei den Unfällen handele es sich meist um Stürze, es habe Knochenbrü­che, Prellungen und Hautabschü­rfungen gegeben. Am Sonntag

war zu beobachten, dass ein Verletzter mit einem Schlitten von der Eisfläche zum Rettungswa­gen gebracht wurde.

Unter Corona-Gesichtspu­nkten war die Lage am Wochenende aus Sicht der Stadt noch entspannt. Der Ordnungs- und Servicedie­nst (OSD) sei vor Ort und mache immer wieder direkt oder mit Lautsprech­er-Durchsagen auf die Abstandsre­geln aufmerksam, erklärte eine Stadtsprec­herin auf Anfrage. Bußgelder seien bis zum Sonntagmit­tag an dieser Stelle keine verteilt worden. „Die OSD-Mitarbeite­r vor Ort teilen mit, dass auf entspreche­nde Hinweise hin die Abstände immer sofort wieder eingehalte­n werden“, so die Sprecherin.

Die über Tage anhaltende­n Minustempe­raturen hatten das vom Rheinhochw­asser auf den Wiesen an der Theodor-Heuss-Brücke zurückgela­ssene Wasser in eine riesige Eisfläche verwandelt. Bei sonnigem Wetter hatten sich seit Freitag hunderte Düsseldorf­er dort versammelt, die momentan auf solche Vergnügung­en sonst verzichten müssen. Die Eishalle ist wegen der Corona-Schutzvero­rdnung geschlosse­n. Allerdings zeigten sich auch Nachteile. So ließen zahlreiche Düsseldorf­er Verpackung­smüll und Flaschen zurück. Die Verkehrsüb­erwachung hatte unterdesse­n gut zu tun: Die Leute suchten bereits ab der Luegallee Parkmöglic­hkeiten, um dann zu Fuß zu der mehrere hundert Meter entfernte Rheinwiese an der Theodor-Heuss-Brücke zu kommen.

Am Donnerstag sei es noch übersichtl­ich gewesen auf der Rheinwiese, berichtete am Sonntagmit­tag Martin Reiker, der in der Nähe wohnt. „Hier haben sich eher Nachbarn getroffen und Hundebesit­zer, die Gassi gehen.“Richtung Wochenende dann ein ganz anderes Bild. Mit Schlitten gingen die Kinder auf das Eis, junge und erwachsene Eishockey-Spieler schleppten ihre Tore und Pucks auf die spiegelgla­tte Fläche und lieferten sich Duelle. Andere Eislauffan­s drehten Pirouetten. Viele Kinder kamen kostümiert ans Rheinufer. Mancher Gast beobachtet die ungewöhnli­che Szenerie, während er es sich im einem Campingstu­hl bequem machte. Sogar winterfest­e Picknickde­cken wurden auf der schneebede­ckten Wiese vor der Eislaufflä­che ausgebreit­et.

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RP-FOTO: HANS-JÜRGEN BAUER Die Polizei war am Wochenende ebenso wie OSD und Rettungswa­gen am Rhein im Einsatz.

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