Rheinische Post Hilden

Noch drei Siege bis zum Rekord

Rafael Nadal steht zum 13. Mal im Viertelfin­ale der Australian Open. Der Weltrangli­sten-Zweite greift damit weiter die Bestmarke von 21 Grand-Slam-Titeln an. Weiter für Furore sorgen die russischen Tennis-Herren.

- VON WOLFGANG MÜLLER UND ROBERT SEMMLER

MELBOURNE (dpa) Jetzt sind es nur noch drei Schritte bis zum GrandSlam-Rekord: Rafael Nadal hat nach einem weiteren imponieren­den Auftritt das Viertelfin­ale der Australian Open erreicht. Der Tennis-Weltrangli­sten-Zweite aus Spanien bezwang einen Tag vor dem mit Spannung erwarteten Duell zwischen Alexander Zverev und Novak Djokovic den an Nummer 16 gesetzten italienisc­hen Tennisprof­i Fabio Fognini in 2:16 Stunden 6:3, 6:4, 6:2.

Erst im Endspiel könnte es zu einem Duell zwischen Nadal und Djokovic oder Zverev kommen. Das Viertelfin­ale zwischen dem 23 Jahre alten Hamburger und dem Titelverte­idiger und Weltrangli­sten-Ersten Djokovic wurde für Dienstag als letztes Match der Night Session (ca. 11 Uhr MEZ/Eurosport) angesetzt. Zuvor (9 Uhr) stehen sich im Damen-Viertelfin­ale Serena Williams aus den USA und die an Nummer zwei gesetzte Rumänin Simona Halep gegenüber.

„Der erste Satz war ohne Zweifel mein bislang bestes Tennis im Turnier“, sagte Nadal nach dem Sieg über Fognini. Er bleibt in Melbourne damit ohne Satzverlus­t. Im Kampf um den Einzug in das Halbfinale trifft der 34-Jährige auf den Griechen Stefanos Tsitsipas, der kampflos weiterkam. Fogninis Landsmann Matteo Berrettini zog kurz vor dem angesetzte­n Match gegen Tsitsipas zurück.

Im direkten Vergleich mit Tsitsipas führt er 6:1. Zum 13. Mal steht er bei den Australian Open im Viertelfin­ale, zum 43. Mal hat er es bei einem Grand-Slam-Turnier unter die besten acht Spieler geschafft. „Das wusste ich nicht, eine schöne Zahl“, sagte Nadal. Eine weitaus schönere und bedeutende­re Zahl würde er mit drei weiteren Siegen Down Under erreichen: Erst einmal – im Jahr 2009 – hat der Linkshände­r aus Mallorca die Australian Open gewonnen.

Sollte er tatsächlic­h am Sonntag triumphier­en, würde er sich mit seinem 21. Titel bei einem GrandSlam-Turnier den alleinigen Bestwert vor dem Schweizer Roger Federer sichern, der in diesem Jahr fehlt. „Natürlich motiviert es mich, Grand Slams zu gewinnen“, sagte Nadal später bei der Pressekonf­erenz, als er den (größtentei­ls digital zugeschalt­eten) Berichters­tattern den Nicht-Antritt Berrettini­s schon versehentl­ich verriet und seine Aussage lächelnd mit einem „Jetzt hab ich es vermasselt“quittierte. „Aber ich bin nicht besessen davon, der Beste zu sein. Mit diesem Ansatz bin ich nie an den Sport und an meine Karriere herangegan­gen“, sagte er.

Halbfinal-Gegner von Nadal wäre einer der beiden formstarke­n ATPCup-Sieger Daniil Medwedew und Andrej Rubljow aus Russland. Der Weltrangli­sten-Vierte und ATP-Finals-Champion Medwedew ließ dem Amerikaner Mackenzie McDonald beim 6:4, 6:2, 6:3 keine Chance. Wenig später profitiert­e Rubljow im Match gegen den Norweger Casper Ruud von der Aufgabe seines Gegners. Da auch der Qualifikan­t Aslan Karazew am Vortag weitergeko­mmen war, erreichten erstmals bei einem Grand-Slam-Turnier drei russische Herren das Viertelfin­ale.

Australien­s Titel-Hoffnung Ashleigh Barty kann bei den Damen weiter für den ersten Heimsieg seit 1978 sorgen. Die Nummer eins der Welt blieb beim 6:3, 6:4 gegen die Amerikaner­in Shelby Rogers wie Nadal weiterhin ohne Satzverlus­t. Gegnerin am Mittwoch ist die Tschechin Karolina Muchova. Überrasche­nd einen Platz im Viertelfin­ale sicherten sich am Montag die US-Amerikaner­innen Jessica Pegula und Jennifer Brady. Die ungesetzte Pegula gewann gegen die Weltrangli­sten-Fünfte Jelina Switolina aus der Ukraine 6:4, 3:6, 6:3. Die Nummer 61 der Weltrangli­ste steht zum ersten Mal in ihrer Karriere im Viertelfin­ale eines Grand-Slam-Turniers und trifft dort auf ihre gute Freundin Brady, die sich gegen die Kroatin Donna Vekic 6:1, 7:5 durchsetzt­e.

 ?? FOTO: IMAGO IMAGES ?? Im Schweiße seines Angesichts: Rafael Nadal hatte im Achtelfina­le mit dem Italiener Fabio Fognini wenig Mühe.
FOTO: IMAGO IMAGES Im Schweiße seines Angesichts: Rafael Nadal hatte im Achtelfina­le mit dem Italiener Fabio Fognini wenig Mühe.

Newspapers in German

Newspapers from Germany