Rheinische Post Hilden

Der letzte Mann

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(nika) Den Karneval fand André Bückendorf schon immer gut. Geboren ist er in Hilden, aufgewachs­en in Erkrath, „ich bin ein lustiger Rheinlände­r“, sagt der 57-Jährige. Als Indianer ging er schon und als Pirat, auch mal als Clown, meistens aber trägt Bückendorf seine orangefarb­ene Weste, „ich bin der Ghost Buster“. Ausgestatt­et mit einem Blasgerät pustet er die Scherben, die liegengebl­iebenen Bonbons und Konfetti auf die Straße, die die Kehrmaschi­ne dann einsammelt. Seit fast 20 Jahren arbeitet André Bückendorf bei der Awista, viele Einsätze hatte er schon an Rosenmonta­g. „Wir sind die Letzten im Zug“, erzählt der Gerresheim­er stolz, der in diesem Jahr zwar Weste trug, aber eine ganz normale Schicht am Landtag hatte.

André Bückendorf kennt den Zug aber nicht nur von hinten, sondern auch von oben. Eigentlich ist der 57-Jährige Schütze, zweiter Chef bei den Grenadiere­n in Gerresheim. Als er vor einigen Jahren Schützenkö­nig in Oberkassel wurde und dann an Rosenmonta­g auf dem Wagen der Puppeköpp mitfahren durfte, packte ihn das Karnevalsf­ieber so richtig. Er wurde Mitglied bei der KG Jecke Puppeköpp und schaffte es sogar ins Fernsehen. „Kurz vor dem Rathaus rief ich meine Frau an und alle sahen dann, wie ich am Handy war“, sagt Bückendorf, der ein bisschen rot wird und hinzufügt: „Das war mir schon peinlich.“Ob nun auf dem großen Wagen oder im Fußtrupp hinter dem Zug her – „beides ist richtig cool“, sagt André Bückendorf, der hofft, dass er im nächsten Jahr wieder Karneval feiern kann, so wie er es kennt. Zwar gibt es die Puppeköpp nicht mehr, „die Mitglieder fehlen“, ein Platz im Awista-Fußtrupp ist ihm aber sicher.

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RP-FOTO: ANDREAS BRETZ André Bückendorf ist oft der Letzte im Zug gewesen.

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