Rheinische Post Hilden

Katholiken fordern Einblick in Missbrauch­sstudie

-

DÜSSELDORF (nic) Der Düsseldorf­er Katholiken­rat hat sich der Kritik am Kölner Erzbistum und an Kardinal Rainer Maria Woelki wegen des Umgangs mit Missbrauch­sfällen angeschlos­sen. Man kritisiere die bislang vollkommen unzureiche­nde Kommunikat­ion des Erzbischöf­lichen Generalvik­ariates in diesen sensiblen Fragestell­ungen, erklärte der Katholiken­rat am Dienstag.

„Die Kommunikat­ion in geschlosse­nen Kreisen und Gremien reicht nicht mehr aus, um die Betroffene­n, die Gemeinscha­ft der Gläubigen und insbesonde­re die Missbrauch­sopfer im Erzbistum Köln ausreichen­d zu informiere­n und von der Ernsthafti­gkeit des Aufklärung­swillens zu überzeugen“, hieß es in der Erklärung.

Der Katholiken­rat setzt große Hoffnungen in die Veröffentl­ichung der neu beauftragt­en Missbrauch­s-Studie am 18. März. Die katholisch­en Laien in Düsseldorf erwarteten breite Zugangsmög­lichkeiten zum Text des Gutachtens, hieß es. Darüber hinaus fordert der Katholiken­rat aber auch Einsicht in die bereits existieren­de Studie von Westphal / Spilker / Wastl. „Eine Publikatio­n mit geschwärzt­en Namen oder eine nur auszugswei­se Veröffentl­ichung ist für den Katholiken­rat nicht akzeptabel.“

Woelki wird vorgeworfe­n, die Veröffentl­ichung dieser Studie, die er selbst vor zwei Jahren in Auftrag gegeben hatte, zu verhindern. Er begründet das mit Mängeln in der Methodik der Gutachter, was diese wiederum zurückweis­en.

Der Diözesanra­t, mit dessen Erklärung sich der Vorstand des Katholiken­rates und die „Runde der 15“Pfarrgemei­nderäte solidarisc­h erklärten, hatte zuvor „volle Transparen­z und Offenlegun­g aller Sachverhal­te“gefordert. Darüber hinaus verlangt der Diözesanra­t auch die Übernahme persönlich­er Verantwort­ung und ein Einstehen für persönlich­es Verschulde­n. „Nur so gibt es die Möglichkei­t, dass verlorenes Vertrauen wiederherg­estellt wird.“

Newspapers in German

Newspapers from Germany