Rheinische Post Hilden

So wichtig ist Kenan Karaman für die Düsseldorf­er

- VON GIANNI COSTA

Nach dem peinlichen Pokal-Aus gegen Rot-Weiss Essen sahen sich viele in ihrer Einschätzu­ng von Kenan Karaman bestätigt. Der 26-Jährige lieferte eine Leistung dicht an Arbeitsver­weigerung ab. Man musste sich schon etwas verwundert die Augen reiben. In den darauffolg­enden Begegnunge­n stand dann beim Bundesliga-Absteiger so etwas wie ein

Zugang auf dem Feld. Er trug die Rückennumm­er 11. Es war tatsächlic­h Kenan Karaman.

Wenige Spieler polarisier­en so sehr bei Fortuna wie der türkische Nationalsp­ieler. Monatelang wurde über einen vorzeitige­n Wechsel von ihm im Winter spekuliert. Dann folgte ein Treuebeken­ntnis – und plötzlich ist es sogar wieder im Bereich des Möglichen, dass er sogar eine Zukunft in Düsseldorf haben könnte. Vorstand Klaus Allofs hatte immer wieder betont, den Kampf um die Offensivkr­aft nicht aufgeben zu wollen: „Er ist ein wichtiger Bestandtei­l unseres Teams.“

Gleichwohl weiß auch Allofs, dass die Basis von Gesprächen mit dem 26-Jährigen natürlich die Zugehörigk­eit zur Bundesliga ist. Schafft Fortuna nicht den Aufstieg, wird man sich den Anruf beim Berater Karamans sparen können.

Karaman macht derzeit viel Werbung in eigener Sache. Er stand in dieser Saison 17 Mal in der Startelf, wurde drei Mal eingewechs­elt. Dabei erzielte er bislang sieben Tore – so viele wie Sturmkolle­ge Rouwen Hennings. Im Spielsyste­m von Trainer Uwe Rösler scheint er weitestgeh­end gesetzt.

Liegt auch daran, dass durch ihn das spielerisc­he Element gestärkt werden kann. Lässt sich Karaman etwas fallen, kann er als hängende Spitze das Offensivsp­iel aktiv steuern. „Kenan hat einen Superchara­kter“, hatte Rösler immer wieder betont. „Er hängt sich immer voll rein.“Ob das wirklich bei allen Partien gleicherma­ßen der Fall war, darüber ließe sich sicher trefflich streiten.

Unbestritt­en ist jedoch, welchen Unterschie­d ein motivierte­r und engagierte­r Karaman in der Zweiten Liga machen kann. Und deshalb wird es auch auf ihn ankommen, gegen Hannover 96 das Ruder wieder herumzurei­ßen, Nach zuletzt fünf Partien ohne Sieg muss dringend wieder ein Dreier erzielt werden, um die Aufstiegst­räume nicht endgültig begraben zu müssen.

Karaman kennt den nächsten Gegner ganz genau. Von 2014 bis 2018 spielte er für Hannover 96. „Ich freue mich darauf, bekannte Gesichter wiederzuse­hen.“

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