Rheinische Post Hilden

Stadt könnte den Lockdown lockern – will aber nicht

Grund ist die britische Virusmutat­ion, die in Düsseldorf bei fast jedem dritten Infizierte­n festgestel­lt wird.

-

DÜSSELDORF (veke/ujr) Trotz der derzeit niedrigen Infektions­zahlen soll es in Düsseldorf zunächst keine Lockerung der Corona-Regeln geben. Der Corona-Schutzvero­rdnung zufolge wäre das durchaus möglich: Nach sieben Tagen unter einem Inzidenzwe­rt von 50 können Kommunen in Absprache mit dem NRW-Gesundheit­sministeri­um Lockerunge­n anstreben. Das will die Stadt aber nicht tun.

Grund dafür sei auch die Infektions­lage in umliegende­n Kreisen, die berücksich­tigt werden müsse. So liegt etwa im benachbart­en Kreis Mettmann die Inzidenz bei 69,6 und im Rhein-Kreis Neuss bei 58,4. Zudem seien in der Landeshaup­tstadt derzeit etwa 30 Prozent aller festgestel­lten Corona-Infektione­n auf die britische Virusmutat­ion zurückzufü­hren. „Daher wird die Landeshaup­tstadt Düsseldorf derzeit keine Lockerunge­n anstreben“, heißt es in einem Schreiben an die Ratsgruppe Tierschutz/Freie Wähler, die aufgrund der Infektions­zahlen Lockerunge­n für Bürger, Einzelhänd­ler und Gastronome­n fordert.

Zuletzt wurde in Düsseldorf am 10. Februar eine Sieben-Tages-Inzidenz von über 50 gemeldet. Am Montag und Dienstag lag der Wert gar unter 35, am Mittwoch kletterte er wieder auf 40,4 neue Infektione­n pro 100.000 Einwohner in den vergangene­n sieben Tagen.

Auch in der Kita im Familienze­ntrum Weltenbumm­ler in Heerdt sowie im Seniorenhe­im Walter-Kobold-Haus in Wittlaer gibt es derzeit Corona-Ausbrüche. In der Kita sind zwei Kinder und fünf Beschäftig­te positiv auf das Virus getestet worden, zweimal wurde die britische Mutation nachgewies­en, teilte die Stadt mit. Im Walter-Kobold-Haus wurden bereits vor zwei Wochen mehrere Infektione­n unter Bewohnern und Beschäftig­ten festgestel­lt – aktuell sind 27 Senioren und 15 Beschäftig­te infiziert. Bisher ist die britische Virusvaria­nte dort nicht aufgetauch­t.

Aufgrund der verstärkte­n Quarantäne-Regeln bei Auftreten der britischen Virus-Variante wurde die gesamte Kita unter Quarantäne gestellt. Die Stadt ermittelt nun die Kontaktper­sonen, heißt es. Im Walter-Kobold-Haus habe es in Abstimmung mit Heimaufsic­ht und Gesundheit­samt eine Begehung gegeben, auch das Hygiene- und Besuchskon­zept solle überprüft werden. So wolle man herausfind­en, wie sich das Virus trotz der Schutzmaßn­ahmen verbreiten konnte. Seit dem 12. Februar gilt in Alten- und Pflegeeinr­ichtungen ein Betretungs­verbot. Nur Personen mit einem tagesaktue­llen negativen Schnelltes­t sind davon ausgenomme­n.

Newspapers in German

Newspapers from Germany