Berliner Allee bekommt neues Bürohaus
Ende April sollen die Arbeiten für das neunstöckige Gebäude mit dem Namen Vertikum starten. Die Fertigstellung ist für September 2022 geplant. Die Entwickler sind überzeugt, dass die Flächen trotz Corona vermietet werden.
STADTMITTE Die Baugenehmigung liegt vor, der Kran ist bestellt. Ende April, spätestens Anfang Mai sollen die Arbeiten am neuen Bürohaus starten, das auf dem Eckgrundstück zwischen Berliner Allee und Josephinenstraße hochgezogen wird. Aufgrund des begrenzten Platzes „wird das eine OP am offenen Herzen“, sagt Oliver Knüfermann von Freundlieb, der das Projekt gemeinsam mit Convalor entwickelt. Im September 2022 soll das Haus mit dem Namen Vertikum stehen, bis glaubt. Sie sprechen von einer Verbindung von Geschäftswelt und Alltagsleben, einem zeitgemäßen Nutzungsmix aus Büro- und Einzelhandelsflächen. Dass die Nachfrage nach Büros durch die Pandemie sinken könnte, weil viele Unternehmen nun auf Homeoffice setzen, glauben sie nicht. Zumindest nicht an guten Standorten. Und als solchen sehen die beiden die Adresse gleich am Martin-Luther-Platz und der denkmalgeschützten Johanniskirche von 1875. Interessenten gebe es bereits, sagt Knüfermann, ohne ins Detail gehen zu wollen. Nur so viel verrät er: Es werde jemand aus der Beratungsbranche sein.
Für Freundlieb aus Dortmund und Convalor mit Sitz in Köln ist das Vertikum das erste gemeinsame Projekt in Düsseldorf. 30 Millionen Euro werden investiert, „Greenhorns in der Stadt sind wir aber nicht“, sagt Oliver Bäumler, der früher bei der Landmarken AG tätig war und die Stadt als „sehr interessanten Standort für Investments“bezeichnet. Bäumler lobt die gute Zusammenarbeit mit der Verwaltung und der Politik. Freundlieb hat bereits Objekte in Düsseldorf realisiert, etwa den Sitz der Unfallkasse NRW, der Anfang 2020 an der Moskauer Straße gleich gegenüber dem Landgericht fertiggestellt wurde.
Entworfen wurde das Vertikum vom Kölner Architekturbüro Caspar. Die Fassade wird aus hellem Naturstein, Glas und dunklen Profilrahmen bestehen, sodass sich das Gebäude in das umgebende Stadtbild einfügt. Parkplätze wird es keine geben, in den Kellergeschossen wird die Technik eingebaut, damit das Dach begrünt und ein Regenrückhalt entstehen kann.
Dass es keine Pkw-Stellplätze geben wird, „ist aber auch nicht weiter schlimm und kein Nachteil“, sagt Oliver Bäumler. Schließlich sei die Berliner Allee gut an den öffentlichen Nahverkehr angebunden und auch mit dem Fahrrad leicht zu erreichen, ganz gleich ob aus dem Norden oder Süden kommend. Deshalb setzen die Entwickler auf Fahrradstellplätze: Im Erdgeschoss wird es einen separaten Stellplatz für bis zu 45 Fahrräder geben.