Rheinische Post Hilden

Eisvögel erobern die Innenstadt

Die kleinen Vögel finden in Düsseldorf gute Lebensbedi­ngungen vor. So gibt es ausreichen­d Gewässer, an denen sie jagen können.

- VON JULIA BRABECK

STADTMITTE Seit der Renaturier­ung des Urdenbache­r Altrheins und der damit verbundene­n vermehrten Ansiedlung von Kleinfisch­en hat sich dort auch der Bestand des Eisvogels vergrößert. Aber auch an den Seen rund um Düsseldorf und sogar mitten in der Stadt – im Hofgarten, am Schwanensp­iegel oder an der Düssel – ist der farbenpräc­htige kleine Vogel inzwischen immer häufiger zu sehen. In Düsseldorf dürfte es nach Schätzunge­n des Naturschut­zbundes (Nabu) derzeit rund 15 Brutpaare geben. Hobby-Ornitholog­en des

Nabu haben letztes Jahr fast 200 Eisvogelbe­obachtunge­n im Stadtgebie­t gemeldet. Der Vogel ist selten, zählt aber nicht zu den bedrohten Tierarten.

Mit seinem blau-orangenen Gefieder ist der Eisvogel eine der schillernd­sten einheimisc­hen Vogelarten. Seine Oberseite sowie der Oberkopf sind leuchtend azur- bis kobaltblau. Unterseite und Wangen sind rostbraun bis rostorange. An der Kehle und an den Halsseiten besitzt er jeweils einen kreideweiß­en Fleck. Das Blau ist gleichzeit­ig seine Tarnfarbe, wenn er über das Wasser gleitet. Die Farbe Orange

kann zudem von Fuchs und Katze nicht wahrgenomm­en werden.

Wer den Vogel, der kleiner als eine Amsel ist, entdeckt, sieht diesen meistens auf einem Ast über dem Wasser sitzend und auf eine gute Jagdgelege­nheit wartend. Seine Nahrung holt sich der Eisvogel aus langsam fließenden Flüssen, Bächen oder Baggerseen und Teichen. In eisigen Wintern braucht der Eisvogel offene Wasserstel­len, um fischen zu können.

Auch das ist in Düsseldorf allerdings kein Problem, da die Düssel und die Ittern mit temperiert­em Wasser aus Kläranlage­n gespeist werden und deshalb selten zufrieren. Andere heimische Wintervöge­l haben es bei der Futtersuch­e schwerer. „Buchfink, Stieglitz, Meisen, Rotkehlche­n, Star, Bundspecht, Dompfaff, Spatzen und Heckenbrau­nelle benötigen Unterstütz­ung. Sie freuen sich über Futterhilf­en, wenn die Landschaft mit Schnee bedeckt ist“, sagt Blondin Schiefner-Földessy vom Nabu Düsseldorf.

Neben Körnern und Trockenfrü­chten wie Rosinen ist auch ein alter Apfel geeignet. „Brot und andere Backwaren dagegen sind strengsten­s verboten, auch bei Gänsen und Enten“, sagt Schiefner-Földessy.

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RP-FOTO: DOMINIK SCHNEIDER Wer einen Eisvogel – wie hier im Hofgarten – entdeckt, sieht diesen meistens auf einem Ast sitzend und auf Beute wartend.

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