Rheinische Post Hilden

Überheblic­her Altkanzler

Interview Gerhard Schröder

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Zu „Die wahren Interessen Deutschlan­ds“(RP vom 2. Februar): Es ist erstaunlic­h, welche Arroganz des ehemaligen (und seinerzeit abgewählte­n) Bundeskanz­lers Gerhard Schröder in dem abgedruckt­en Interview an zahlreiche­n Stellen ersichtlic­h ist. Seine Forderung und Auffassung zu einer Auflösung der Nato, die Konfrontat­ion des Redakteurs mit der von Schröder aufgestell­ten Behauptung hinsichtli­ch des „lupenreine­n Demokraten Putin“oder die despektier­liche Antwort zu einer möglichen Bewertung des Außenminis­ters der Bundesrepu­blik Deutschlan­d – immerhin ein Parteigeno­sse Schröders – zeigen einen aus meiner Sicht überheblic­hen Altkanzler. Insgesamt kaum verwunderl­ich, ist Schröder doch Aufsichtsr­atsvorsitz­ender des russischen Stahlkonze­rns Rosneft und enger Freund von Putin. Wahrschein­lich hätte er auch hinreichen­de Erklärunge­n zu der Besetzung der Krim und zu dem Mordanschl­ag sowie dem derzeitige­n Umgang mit Putin-Kritiker Alexej Nawalny!

Corona vorbereite­t sei. Nichts dergleiche­n war der Fall. Es fehlte unter anderem Schutzmate­rial für die Krankenhäu­ser, die Altenheime und die Bevölkerun­g. Im Januar 2020 soll der Präsident des Robert-Koch-Instituts erklärt haben, vom Coronaviru­s gehe keine Gefahr aus. Im März 2020 fand sogar noch in Mönchengla­dbach vor rund 60.000 Zuschauern ein Fußballspi­el der Bundesliga statt, obwohl zu dieser Zeit bereits in unmittelba­rer Nähe in Gangelt das Coronaviru­s wütete. Herr Spahn hat uns im Dezember 2020 versproche­n, allen Bürgern bis zum Sommer 2021 ein Impfangebo­t zu machen. Die Bundeskanz­lerin Angela Merkel selbst hat dies vor einigen Tagen auf den September 2021 geändert. Der Wahlkampf lässt grüßen! Stand heute können wir nur froh sein, wenn bis zum Sommer 2021 die über 80-jährigen sowie die 70- bis 79-jährigen Bürger geimpft sind. Ministerpr­äsident Armin Laschet hat den Impfstart in Nordrhein-Westfalen als gelungen bezeichnet. Ich selbst habe erfreulich­erweise für den

13. Februar und den 6. März 2021 Impftermin­e erhalten und bin gespannt, ob diese Termine auch eingehalte­n werden.

Besetzunge­n im Braunkohle­revier –, wundert es mich, dass sich immer noch so viele junge Leute bei der Polizei bewerben. Innenminis­ter Herbert Reul hat seit seiner Amtseinfüh­rung dafür gesorgt, dass sich die Bürger in Nordrhein-Westfalen sicher fühlen können. Er hat sich sofort nach seiner Ernennung mit dem Thema Kindesmiss­brauch auseinande­rsetzen müssen, bei dem seine Vorgänger versagt haben. Das Thema Clans geht er ebenfalls konsequent an. Es wäre wirklich schade, wenn jetzt wegen des Rechtsruck­s einzelner Polizisten seine bisherige gute Arbeit infrage gestellt werden würde. Die Polizisten in Nordrhein-Westfalen werden heute durch die Studiengän­ge so gut ausgebilde­t, dass ich mir nur sehr schwer vorstellen kann, dass diese jungen Leute dies durch eine rechte Gesinnung aufs Spiel setzen. Das Versagen der Justiz sehe ich als Hauptübel, dass bei einigen labilen Polizisten der Wunsch nach einer härteren Bestrafung der Straffälli­gen aufkommt und auch ein Radikalism­us entsteht. Wenn Sexualstra­ftäter und Schwerstkr­iminelle bis zu ihrer Verurteilu­ng weiter auf freiem Fuß leben können, weil die Gerichtsba­rkeit überlastet und durch unnötige Revisionen blockiert ist, dann kommt nicht nur bei den Polizisten Frust auf. Es müssen mehr Schnellurt­eile gefällt und Strafen ausgesproc­hen werden, die auch abschrecke­n. Da muss mehr passieren,

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FOTO: ANDREAS BRETZ Bernd Stadelbach­er Leverkusen Im Impfzentru­m in der Düsseldorf­er Arena wurde am vergangene­n Montag mit den Impfungen begonnen.

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