Vom Aalschokker bis zur Altstadt
Am Rhein in Baumberg hat das Museumsschiff festgemacht. Vorbei an der Lüpertz-Leda und dem Geysir geht es weiter auf dem Deich zum Rheinbogen und in die Altstadt. Wer will, kann weiter wandern zum Plattenteller „Haste Töne“.
MONHEIM Kaum eine Stadt hat auf so kleiner Fläche so viel Sehenswertes zu bieten wie die Rheingemeinde. Ausgangspunkt für die Heimatrunde durch Monheim ist der Parkplatz „Baumberger Aue“(P) am Baumberger Ortseingang. Von dort geht es die Klappertorstraße hinunter bis zum Rhein. Linkerhand liegt das Aalschokkermuseum (1). Mit großem Aufwand hat die Stadt die „Fiat Voluntas“restaurieren lassen und zu einem modernen, interaktiven Museum über die Aalfischerei im Rhein gestaltet – mit sprechendem Kochtopf, Koje und Videos. Aktuell ist das Museum geschlossen, aber die Schautafeln ringsherum geben einen Überblick über die Arbeit der Fischer. Auch macht es Spaß, über die Planken zu laufen oder auf den Bänken zu verweilen und die Aussicht auf den Rhein zu genießen.
Auf dem Rad- und Fußweg am Fluss entlang geht es von Baumberg aus Richtung Monheim, vorbei an der Rheinwiesenfarm und dann hoch auf die Rheinpromenade. Von weitem grüßt dann schon die Lüpertz-Leda (2) – die Gänselieselarbeit des Düsseldorfer Künstlers Markus Lüpertz. Sie steht auf einer Säule am Rheinufer und ragt rund vier Meter auf.
Gegenüber liegt die ehemalige Shellraffinerie (3), die zur Kulturhalle ausgebaut wird – zur Kulturraffinerie K 714. Die Eröffnung der Veranstaltungshalle mit mehreren Kuben ist für 2024 geplant.
Wer weitergeht, gelangt zum Kreisverkehr Krischerstraße, unter dessen Rund ein Geysir (4) schlummert, der regelmäßig nach 64 Sonnenstunden ausbricht – im Winter also etwas weniger oft als im Sommer. Das Werk des Düsseldorfer Künstlers Thomas Stricker ging Anfang Oktober in Betrieb. Für die erste spektakuläre Fontäne gab es reichlich Applaus – aber auch Buh-Rufe von denjenigen, die während des Ausbruchs vor der Ampel warten müssen oder die Ausgaben (600.000 Euro) für das Werk prinzipiell als zu hoch empfinden. Wann genau der Geysir ausbricht, ist auf der Homepage der Stadt Monheim zu sehen.
Vom Geysir geht es weiter Richtung Süden, am großen Schiffsanleger vorbei. Linkerhand ist die alte, sagenumwobene Marienkapelle (5) zu sehen, die einst direkt am Rhein lag. Von dort folgt man dem Weg über den Rheindeich, von wo man linker Hand das Stadion des 1. FC Monheim und den Reiterhof erblickt, bevor man links in den Pappelweg einbiegt, der direkt zum großen Kinderspielplatz (6) führt, der vor allem durch die „Schelmenturm“-Rutsche
auffällt. Auf der anderen Seite des Wegs, am Parkplatz, lohnt ein Blick in die gläserne Garage (7), in der die fast autonom fahrenden Busse der Stadt Monheim bewundert werden können – falls sie nicht unterwegs sind.
In der Altstadt, direkt gegenüber dem Spielplatz, erwartet Spaziergänger ein dörflicher Platz, der „Alte Markt“, umstanden von Häusern, deren historische Fassaden sehenswert sind. Rechts liegen der Spielmann (Pub), das Rheincafé und das Museum Karnevalskabinett (8).
Die Wirte versuchen, Besucher coronakonform bei Laune zu halten und im kleinen Rahmen zu bewirten. Der Altstadtbiergarten bietet kalte Getränke sowie Bratwurst und andere Snacks an. Der Zollhof (Bloomgold), der hinter dem Zollhäuschen liegt, hat geschlossen. Aber die Betreiberinnen bieten tagsüberim„CafémitLiebe“(Turmstraße) Getränke, Brote und Kuchen to go an. Direkt hinter dem Bloomgold liegt die St. Gereon-Kirche (9). Die Pfarrkirche wurde im Jahr 1180 erstmals urkundlich erwähnt. Damals befand sie sich – ebenso wie die Marienkapelle – noch unmittelbar am Rheinufer, vor Hochwasser durch ihre erhöhte Lage auf dem sogenannten „Kirchberg“, geschützt. Ein Blick hinein lohnt sich – ebenso wie der auf die Büste des Pfarrers Franz Boehm (10) von Thomas Kesseler.
Zurück auf dem Alten Markt lockt die Biermanufaktur mit Burger to go. Auf dem Weg Richtung Schelmenturm, die Turmstraße hinauf, bekommen Passanten eine Ahnung vom künftigen Kunsthaus (Turmstraße 24). Dort werden ab dem Frühjahr Künstler Projekte für und mit Monheimern anbieten. Bevor Spaziergänger den Schelmenturm erreichen, wartet die Altstadtkneipe Pfannenhof ebenfalls mit Snacks to go auf. Der Schelmenturm (11) aus dem 15. Jahrhundert, der auch als Gefängnis diente, wird derzeit aufwendig restauriert.
Wer dann noch genügend Energiereserven hat, kann Richtung Rhein zurückkehren und über die Kapellenstraße links – nach Süden – auf den Kreisverkehr Bleer Straße zugehen und sich dort den Plattenspieler im Kreisverkehr ansehen. „Haste Töne“(12) heißt das Werk des Künstlerkollektivs Inges Idee aus Berlin.
Wer zurück zum Parkplatz möchte, gelangt ebenfalls über die Kapellenstraße – rechts herum Richtung Norden dorthin. Oder er biegt direkt vor dem Schelmenturm links ab in die Grabenstraße, bis zum Kradepohl (13) vor der Altstadtkirche (14) und kann von dort zur Kapellenstraße zurückgehen und den Rückweg antreten.