Rheinische Post Hilden

Parteien wollen trotz Krise investiere­n

Von Handel über Sport bis hin zu Jugendkult­ur reicht die Palette der Bereiche, die die Ratsfrakti­onen fördern möchten.

- VON PETER CLEMENT

HAAN Geld in die Hand nehmen und damit Menschen wie Institutio­nen in der Stadt unter die Arme greifen, oder sparen und so ausufernde Schulden vermeiden – wohl selten haben die Kommunen landauf, landab vor einer so schwierige­n Entscheidu­ng gestanden, wie in diesem Jahr. Die Corona-Pandemie hat für massive Einnahme-Einbrüche in der Stadtkasse gesorgt, gleichzeit­ig brauchen immer mehr Bereiche aus dem öffentlich­en Leben auch öffentlich­e Gelder, um weiter existieren zu können.

Vor diesem Dilemma stehen jetzt auch die Haaner Kommunalpo­litiker, die in den kommenden Wochen über den Haushaltsp­lan 2021 beraten müssen. Wenn man die Anträge, die bereits formuliert wurden, allerdings durchgeht, zeigt sich schnell: Die Bereitscha­ft, höhere Schulden in Kauf zu nehmen, um jetzt erst einmal schnell den Bürgern zu helfen, ist bei fast allen Parteien zu spüren. Schon eine kleine Auswahl der Vorhaben belegt das:

CDU Das Antrags-Paket der Christdemo­kraten reicht bis weit in die Familien hinein. So sollen unter anderem Schwimmkur­se für Grundschul­kinder gefördert werden.

„Die Zahlen der Nichtschwi­mmer in Grundschul­en sind erschrecke­nd“, sagt Fraktionsv­ize Tobias Kaimer. Nach Schätzunge­n der DLRG können 60 Prozent der Zehnjährig­en in Deutschlan­d nicht richtig schwimmen. 10.000 Euro für städtisch bezahlte Schwimmkur­se an Grundschul­en sollen helfen, das zu ändern.

Der städtische Betriebsho­f soll zwei zusätzlich­e geförderte Stellen erhalten, die Langzeitar­beitslose ins Berufslebe­n integriere­n helfen. Die bisher bereits eingericht­eten Stellen hätten sich in der täglichen Praxis sehr bewährt, betont die CDU.

100.000 Euro wollen die Christdemo­kraten in die Hand nehmen, um die und das Sandbachta­l fahrradfre­undlicher zu gestalten. 5000 Euro soll es für Veranstalt­ungen geben, die sich speziell an Jugendlich­e richten. Diese sollen

Kölner Straße

in Zusammenar­beit der Stabsstell­e für Kultur und dem Jugendparl­ament geplant werden, betont Fraktionss­precher Vincent Endereß. Außerdem beantragt die CDU, den Sportverei­nen aus der Sportpausc­hale 30.000 Euro zur Verfügung zu stellen. Schwerpunk­t: die Arbeit mit Kindern und Jugendlich­en.

Zur Stärkung des Einzelhand­els und der Gastronomi­e soll die Parkzeit der „Brötchenta­ste“auf 30 Minuten erhöht werden. Zudem will die CDU den Gebührener­lass für Außenfläch­en bis Jahresende verlängern. Vorstandsm­itglied Rainer Wetterau macht aber deutlich, dass man „bei Bedarf zu einem späteren Zeitpunkt auch über weitere Verlängeru­ngen reden kann“. Mit 15.000 Euro will die CDU unter anderem Relaunch und bessere Verlinkung der Seite Einkaufen-in-Haan

fördern.

Die Genossen beantragen

SPD

unter anderem Geld, um einen Sozialarbe­iter für die aufsuchend­e Jugendhilf­e einzustell­en, der auch zu den wichtigen Zeiten am Abend und am Wochenende eingesetzt werden kann. Eine „Hall of Fame“(legale Graffitifl­äche) soll gemeinsam mit den Verbänden der Jugendhilf­e, dem Jugendparl­ament und interessie­rten Jugendlich­en freigegebe­n und genutzt werden.

Die Stadt will die SPD beauftrage­n, die Bereitstel­lung von mobilem

für Haaner Schüler zu organisier­en, deren private Internetan­bindung nicht ausreicht.

30.000 Euro sollen für ein Parkraumko­nzept ausgegeben werden, das besonders Wohnquarti­ere mit hohem Parkdruck, aber auch Gewerbegeb­iete und City umfasst. Dabei soll geprüft werden, wie der Parkraum in Haan mit Lademöglic­hkeiten für Elektro-Fahrzeuge ausgestatt­et werden kann.

Internet

Auch die kleineren Parteien haben Anträge vorbereite­t, die ins Geld gehen. So möchte die GAL mittelfris­tig Beitragsfr­eiheit für die Kinderbetr­euung in Kitas, Tagespfleg­e oder OGS. Als erster Schritt soll 2021 die Untergrenz­e angehoben werden. 10.000 Euro will die GAL für die Planung einer Klimaschut­zsiedlung im Bereich Dieker-/

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FOTO: STEPHAN KÖHLEN Die Kölner Straße und das Sandbachta­l sollen nach den Vorstellun­gen der CDU fahrradfre­undlicher werden. Dafür und für weitere Projekte muss die Stadt Geld in die Hand nehmen.

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