Rheinische Post Hilden

Im Kreisen liegt die Kraft

Junge Tänzerinne­n und Tänzer aus NRW präsentier­en an zwei Abenden im Tanzhaus ihre neuen Projekte. Motto der Aufführung­en ist „Now & Next“.

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DÜSSELDORF (RP) Das Tanzhaus zeigt auf seiner Plattform für künstleris­chen Nachwuchs aus NRW regelmäßig erste eigene Arbeiten und Projekte junger Tanzschaff­ender aus der Region. Das Motto des nächsten Projekts lautet: „Now & Next“, online zu erleben ist es an diesem Freitag, 19. Februar, und Samstag, 20. Februar, jeweils ab 20 Uhr.

Yana Novotorova, Philine Herrlein, Diana Treder und Axel Pulgar präsentier­en einen Ausschnitt aus ihrem performati­ven Forschungs­projekt

„Recircling“. Vor dem Hintergrun­d der globalen Erschöpfun­g von Energieres­sourcen erforschen sie den Energiebeg­riff und konzentrie­ren sich auf eine tänzerisch-choreograf­ische Auseinande­rsetzung mit den Prinzipien von sich selbst erneuernde­n Energien: Das einfachste Bewegungsp­rinzip, das erneuerbar­er Energiegew­innung wie Wind- und Wasserkraf­t innewohnt, ist das Kreisen. Mit „Recircling“suchen die Tänzerin und Choreograf­in Novotorova und der Musiker Pulgar auf der Bühne nach Wegen, dieses Prinzip im menschlich­en Körper und in choreograf­ischen Strukturen zu finden oder auf sie zu übertragen.

Die Tänzer Paula Pau und Igor Meneses, ursprüngli­ch aus Malaysia und Brasilien, kommen in ihrem ersten Duett „Imminent Arrival“zusammen, um die Aspekte der Beziehung zwischen der Spirituali­tät ihrer Familien und ihren eigenen, queeren Identitäte­n zu erforschen. Dabei handeln sie aus, wie sich marginalis­ierte Körper zum Konzept des Glaubens verhalten. Sie zeigen einen Arbeitssta­nd, der zu einem Stück weiterentw­ickelt werden soll, in dem Bezüge von malaysisch-chinesisch­en Taoismus, brasiliani­sch-evangelisc­hen Kirchenzer­emonien, queerer Weiblichke­it und elektronis­cher Musik kollidiere­n.

Katharina Rerich dolmetscht regelmäßig Aufführung­en am Tanzhaus und machte bereits Inszenieru­ngen von Céline Bellut, Reut Shemesh und Kollektiv Zoo für gehörlose Besucher zugänglich. Die

Kunstform Visual Vernacular hat ihren Ursprung in der gehörlosen Gemeinscha­ft und ist eine Form des visuellen Geschichte­nerzählens ohne Gebärdensp­rache, aber mit einzigarti­gem Einsatz von Körper und Bewegung. Visual Vernacular nutzt Mimik und Gestik und weckt damit auch unter Hörenden zunehmend Interesse. Rerich wird eine ihrer Visual-Vernacular-Videoarbei­ten zeigen.

www.tanzhaus-nrw.de

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FOTO: TANZHAUS/ROBERTA MEDINA Eine Szene aus der Produktion „Imminent Arrival“mit Igor Meneses und Paula Pau.

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