Rheinische Post Hilden

Fortuna ist eine Top-Adresse für Talente

Bereits einige Spieler konnten von einer Ausleihe nach Düsseldorf profitiert­en. Das kann für den Klub auch zukünftig von Vorteil sein.

- VON PASCAL BIEDENWEG UND BERND JOLITZ

Leihgeschä­fte haben im Profi-Fußball zuletzt eine richtige Hochkonjun­ktur erlebt. Dieses Modell macht natürlich auch in Deutschlan­d Sinn. Besonders für Bundesligi­sten, die ihren jungen Spielern nicht die Spielzeit gewähren können, die sie dafür benötigen, sich bestmöglic­h zu entwickeln.

Häufig wird dann ein aufnehmend­er Verein gesucht, der eine genau solche Garantie ausspreche­n kann. In den vergangene­n Jahren war auch Fortuna Düsseldorf ab und an ein solcher Klub. Und das sehr erfolgreic­h.

Sehr vielen Spielern hat das eine Jahr in Düsseldorf für die eigene Entwicklun­g sehr gut getan. Jedenfalls konnte sich das Gros anschließe­nd auch in der Bundesliga durchsetze­n. Wir zeigen einige Beispiele.

Florian Neuhaus

Der Mittelfeld­spieler nimmt seit einigen Jahren bei Borussia Mönchengla­dbach eine steile Karriere. Außerhalb von Düsseldorf vergessen aber einige, dass auch er in der Saison 2017/18 an Fortuna ausgeliehe­n wurde, um sich dort in Ruhe zu entwickeln. Neuhaus stieg mit dem Klub in die Bundesliga auf. Sein damaliger Trainer Friedhelm Funkel sagte ihm seinerzeit schon eine große Karriere voraus. Es ist genauso eingetrete­n. In der Champions League trumpft er mit Zuckerpäss­en groß auf. Das ist auch anderen Klubs nicht verborgen geblieben. Neuhaus wird mittlerwei­le mit nahezu allen großen Vereinen in Verbindung gebracht. Sein Marktwert

laut des Online-Portals „transferma­rkt.de“: 38 Millionen Euro.

Dodi Lukebakio

Auch der Belgier hat in Düsseldorf seinen Durchbruch geschafft. Unvergesse­n bleibt sein Dreierpack beim 3:3 in München. Anschließe­nd kehrte er zwar zum FC Watford zurück, wechselte aber wenig später für 20 Millionen Euro zu Hertha BSC. An seine Zeit bei Fortuna denkt er noch gern zurück. Im Gespräch mit unserer Redaktion

sagt er: „Ich habe in Düsseldorf sehr gute Erfahrunge­n gemacht. Ich schätze Friedhelm Funkel nach wie vor sehr. Er wusste genau, wie er mit mir umgehen muss.“

Kerem Demirbay

Der heute 27-Jährige wurde 2015 vom Hamburger SV ins Rheinland ausgeliehe­n. In 26 Spielen verzeichne­te er starke 15 Scorerpunk­te und war maßgeblich am Klassenerh­alt Fortunas beteiligt. Anschließe­nd wechselte er zur TSG

Hoffenheim und wurde dort zum Nationalsp­ieler. 2019 ging er für 32 Millionen Euro nach Leverkusen.

Jonathan Tah

Auch Tah spielt mittlerwei­le für den Werksklub. Und auch für ihn ging der Weg über den HSV und Fortuna in Richtung Leverkusen. 2014 wurde Tah von den Hanseaten nach Düsseldorf ausgeliehe­n. Unter dem damaligen Trainer Oliver Reck lief der heutige Nationalsp­ieler insgesamt 23 Mal auf.

...die zwei englischen Wochen im März:

„In der Hinrunde sind wir mit den englischen Wochen gut zurechtgek­ommen, weil wir sehr viel rotiert haben und alle Jungs auf ihre Einsatzzei­ten gekommen sind. Natürlich haben wir dann viele Spiele innerhalb kürzester Zeit, aber wir nehmen es, wie es kommt. Das Wetter ist im März besser, die Plätze sind

Sein aktueller Marktwert: 20 Millionen Euro.

Erik Thommy

Noch hat Thommy seinen Durchbruch in der Beletage des deutschen Fußballs nicht ganz geschafft. Den Ehrgeiz und das Talent dafür besitzt er aber zweifelsoh­ne. Nicht umsonst war Fortuna in diesem Winter sehr daran interessie­rt, den 26-Jährigen zu einer Rückkehr ins Rheinland zu bewegen. Er will sich aber beim VfB Stuttgart durchsetze­n.

Die Voraussetz­ungen dafür hat er in den vergangene­n Wochen gelegt. Gegen Hertha BSC stand er am vergangene­n Wochenende zum ersten Mal in der Startelf.

Kevin Danso

Ob das bei Kevin Danso auch so läuft? Ungewiss. Festzuhalt­en bleibt aber, dass der Österreich­er der Stabilität­sfaktor in der Defensive ist. Dass er über diese Saison hinaus bei Fortuna bleibt, muss stark bezweifelt werden. Der FC Augsburg wird wohl in der kommenden Spielzeit versuchen, Danso im eigenen Kader zu integriere­n. Vielleicht nimmt seine Karriere dann einen ähnlich steilen Verlauf wie bei seinen prominente­n Leih-Vorgängern.

Fortuna konnte sich in den vergangene­n Jahren also einen guten Namen als Leihadress­e für junge Spieler aufbauen. Gut möglich, dass das dem Klub dabei helfen wird, auch in Zukunft einige vielverspr­echende ungeschlif­fene Diamanten nach Düsseldorf locken zu können.

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FOTO: DPA Fortunas ehemalige Spieler Dodi Lukebakio (links) und Florian Neuhaus.
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