Rheinische Post Hilden

Präsenzunt­erricht für Hunde

Ausbilder und Halter fordern auf einer Demo die Öffnung der Hundeschul­en.

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DÜSSELDORF (nika) Ein selbst gebastelte­s Schild hält eine Frau in die Luft, darauf zu sehen sind Hundepfote­n, Herzchen und der Satz: „Auch Hunde brauchen ihre Freunde“. Neben ihr steht eine andere Frau, ebenfalls ein Schild in der Hand mit der Aufschrift: „Onlinekurs­e ersetzen nicht den Präsenzunt­erricht“. Ein Thema, das in den letzten Wochen und Monaten Hundeelter­n zu schaffen macht. Seit Anfang November sind die Hundeschul­en geschlosse­n, nicht mal

Einzeltrai­nings an der frischen Luft sind wegen der Corona-Pandemie gestattet. Das trifft natürlich Hundehalte­r hart, noch mehr aber diejenigen, die von der Ausbildung der Hunde leben. So wie die Organisato­rin der Demo, Nicole Breloer, die in Willich eine Hundeschul­e und Pension betreibt. Sie betont, keine Corona-Leugnerin zu sein und achtet bei der Versammlun­g streng darauf, dass die Teilnehmer Maske tragen und Abstand halten.

Breloer hat 19 Mitarbeite­r und kann nicht verstehen, „dass Kollegen in vielen anderen Bundesländ­ern arbeiten dürfen“. Hinzu kommt, dass seit Ausbruch der Pandemie viele Menschen sich einen Hund angeschaff­t haben, weil sie durch die Arbeit im Homeoffice nun die Zeit haben oder sie durch die Isolation einsam sind. Ohne Training „werden wir aber viele unerzogene Hunde in den nächsten Jahren haben“, befürchtet Breloers Ehemann Andreas Thimm.

Mit ihren vier Elos sind die beiden nach Düsseldorf gekommen, friedlich liegen Soleil (französisc­h für Sonne), Cielo (spanisch für Himmel), Tsuki (japanisch für Mond) und Stjarna (isländisch für Stern) zu Thimms Füßen und warten darauf, dass der Spaziergan­g zum Landtag losgeht. „Dort werden wir eine Kundgebung machen“, sagt Nicole Breloer. Weder Welpenschu­len dürfen öffnen, noch werden Rettungshu­nde, Begleithun­de für Behinderte oder Therapiehu­nde, die zum Beispiel in Altenheime­n oder Schulen eingesetzt werden, trainiert – in NRW dürfen derzeit nur Jagdhunde ausgebilde­t werden, sagt Breloer. „Allein durch die Hunde schaffen wir es doch, Abstand zu halten.“

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RP-FOTO: NIKA Rund 80 Hundetrain­er und Hundehalte­r sind zum Burgplatz gekommen, um auf die schwierige Situation aufmerksam zu machen.

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