Rheinische Post Hilden

Gastronomi­e rüstet sich für warme Tage

Gartencent­er und Gastronome­n könnten von der Lust aufs Frühlingsw­etter profitiere­n. Der OSD kontrollie­rt die Abstandsre­geln.

- VON BRIGITTE PAVETIC UND UWE-JENS RUHNAU

DÜSSELDORF Mit Freude blicken viele Düsseldorf­er auf das kommende Wochenende. Die Meteorolog­en sagen Kaiserwett­er mit viel Sonne und bis zu 20 Grad voraus, die Menschen werden verstärkt nach draußen strömen. Für Polizei und Ordnungsam­t wird das herausford­ernd, denn die Einhaltung der Corona-Schutzmaßn­ahmen muss trotzdem gewährleis­tet werden. Ein wichtiges Wochenende steht auch für die Gastronome­n an.

Herbert Engist vom En de Canon in der Altstadt will anlässlich der sommerlich­en Temperatur­en seinen To-go-Verkauf aufleben lassen. „Es ist doch schön, dass wir den Leuten ein bisschen Normalität geben können“, meint der Gastronom, der auch ein eigenes Weingut besitzt. Der Wein wird auch auf der Terrasse des En de Canon verkauft – in kleinen Flaschen, nur abgefüllte Ware, Apfelschor­le und Softdrinks. Von 12 bis 20 Uhr hat er geöffnet, aber er betont: „ Wir wollen wirklich, dass es überschaub­ar bleibt.“

Die Kasematten wollen aufrüsten, wie Betriebsle­iter Patrick Ogiermann sagt. Das gibt es schon: To-go im Schlüssel an den Kasematten mit Würstchen und Bier, den Gosch-Kutter mit kleinen Snacks zum Mitnehmen, die Cocktail-Bar. „Von Samstag an soll noch eine Pizza-Station hinzukomme­n. Ich bin sicher, wir werden ordentlich zu tun haben. Selbst bei null Grad wird es voller, es muss nur die Sonne scheinen.“11 Uhr geht es los – bis abends. Außerdem setzen die Gastronomi­ebetriebe Kasematten gemeinsam mit den Altstadt-Lokalen Engel und Kuhstall mit ihrer Social-Media-Kampagne „#zumwohlall­er“ein Zeichen der Solidaritä­t. Im sozialen Netz finden unterschie­dlichen Aktionen und Aktivitäte­n statt.

Mike Naseband – wie sein Vater Michael Naseband Gastronom – hatte sich ohnehin schon Gedanken gemacht für den Sommer. Seinen weißen Glühwein gibt es on the rocks – also auf Eis als Kaltgeträn­k mit Limette aufgepeppt. „Dass es jetzt schon so warm wird, damit haben wir nicht gerechnet. Umso besser.“Samstag und Sonntag von 12 Uhr an gibt es den Glühwein auf Eis zum Mitnehmen unter anderem im Naseband‘s an der Mühlenstra­ße, im Schlüssel an der Bolker Straße, im Meilenstei­n an der Ratinger Straße und in der Cocktailba­r an den

Kasematten. Auch im Hammerblic­k in Hamm gibt es eine To-go-Station. Neue Wanderwege mit dem weißen Gühwein on the rocks wird es laut Naseband auch geben.

Außer-Haus-Verkauf bietet Giuseppe Saitta am Barbarossa­platz in Oberkassel an. „Das machen wir ja schon länger, dieses Wochenende könnte richtig voll werden, den großen Platz dürfen wir leider nicht nutzen.“Schon ab 6 Uhr (bis 20 Uhr) verkauft das Brauhaus Uerige an der Berger Straße in der Altstadt sein Sortiment, Baas Michael Schnitzler und sein Team nennen das „Kioskverka­uf“. Mehr Tische seien nicht gestattet. Schumacher-Chefin Thea Ungermann an der Oststraße meint: „Gerade zum Wochenende, wenn das Wetter schöner wird, stellt sich noch stärker der Wunsch nach einer kleinen Corona-Auszeit ein.“Neben dem Drive-in (freitags) gibt es am Schumacher-Stammhaus von Mittwoch bis Samstag in der Zeit von 11.30 bis 20 Uhr Flaschenbi­erverkauf und Abholungen.

Einen Ansturm dürften auch die Gartencent­er erleben. Trotz Lockdown durften Fachmärkte wie Turkenburg ohnehin bereits öffnen, jetzt kommen die Gartencent­er in den Baumärkten hinzu. „Laut Bestimmung der Landesregi­erung dürfen Gartencent­er mit eingeschrä­nktem Sortiment in NRW wieder öffnen“, meldete am Freitagmit­tag beispielsw­eise Obi, „über einen separaten Eingang haben unsere Gartencent­er daher wieder eingeschrä­nkt geöffnet, dies geschieht natürlich unter Einhaltung aller Hygienemaß­nahmen.“Das gilt etwa für den Markt an der Königsberg­er Straße. Beim Bauhaus in Gerresheim war man noch zurückhalt­ender und empfahl für Samstagmor­gen den Blick auf die Homepage.

Das gute Wetter wird dem Ordnungsun­d Servicedie­nst (OSD) der Stadt viel Arbeit machen. Die Einsatzkrä­fte werden verstärkt, in der Innenstadt und am Rheinufer sind wieder Doppelstre­ifen mit der Polizei vorgesehen. Sie haben sich bewährt und dürften bei bestimmten Einsatzlag­en zur festen Einrichtun­g werden. „Die Corona-Schutzbest­immungen sollten auch am kommenden, sonnigen Wochenende eingehalte­n werden“, hieß es am Freitag vom Ordnungsam­t der Landeshaup­tstadt.

Grundsätzl­ich gelte die Pflicht zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung in der Innenstadt. Besonders mit Blick auf die Virusvaria­nte B 1.1.7 appelliert die Stadt zum Schutz vor der Ansteckung mit dem Coronaviru­s, Abstandsre­geln einzuhalte­n, die Mund-Nasen-Bedeckunge­n zu tragen und die Kontaktbes­timmungen einzuhalte­n.

Verstöße gegen die Corona-Vorschrift­en werden durch den OSD konsequent geahndet. Wer ohne Maske angetroffe­n wird oder sie nicht richtig trägt (etwa nicht über der Nase), muss mit einer Personalie­nfeststell­ung und einem Bußgeld von 50 Euro rechnen.

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RP-FOTO: ANDREAS ENDERMANN Ein Frühlingsw­ochenende steht bevor – und die Düsseldorf­er Gastronome­n bieten Essen und Getränke zum Mitnehmen, so auch Patrick Ogiermann (l.) und Mike Naseband.

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