Rheinische Post Hilden

Hier können Radfahrer Gas geben

Die Veloroute verbindet den Solinger Bahnhof mit Benrath. Der Großteil der Strecke führt über Hildener Gebiet und soll Autofahrer zum Umsteigen animieren.

- VON TOBIAS DUPKE

HILDEN Wer in Hilden keine großen Einkäufe erledigen muss, kommt in der Regel am besten und schnellste­n mit dem Fahrrad von A nach B. Die Itterstadt misst in ihrer größten Ausdehnung etwa sieben Kilometer – wer sich den Drahtesel schnappt und nicht erst das Auto aus der Garage holen und später nach der Parkplatzs­uche auch noch ein paar Meter zum Ziel laufen muss, hat in der Regel die Nase vorn. Die Politik hat sich darüber hinaus zum Ziel gesetzt, mit neuen Fahrradstr­aßen in den kommenden Jahren für noch mehr Radel-Komfort in Hilden zu sorgen.

Ein Projekt, das bereits seit einigen Jahren von der Verwaltung vorangetri­eben wird, ist die Veloroute. „Sie führt über vorhandene Fahrradweg­e sowie Straßen und ist damit eigentlich schon lange vorhanden“, erklärt Lutz Groll, bei der Stadt Hilden für das Projekt zuständig.

In der Itterstadt beginnt die Veloroute am Theoder-Storm-Weg und führt über Bandsbusch, Hagelkreuz­straße und Neustraße auf die Düsseldorf­er Straße und weiter in Richtung Benrath. „Es stehen noch einige Markierung­sarbeiten an, damit die Radfahrer an Ampeln auch vorne vor den Autos stehen können. Außerdem ist die Route noch nicht ausgeschil­dert“, sagt Lutz Groll weiter. Erst wenn alle Schilder angebracht sind, geht die Veloroute auch offiziell in Betrieb. Wann es soweit sein wird, ist noch nicht klar.

Die Veloroute verbindet als eine Art „Pendler-Route für Fahrradfah­rer“die Bahnhöfe Solingen-Ohligs und Düsseldorf-Benrath.

In der Landeshaup­tstadt trifft sie auf den geplanten Radschnell­weg, der Neuss, Düsseldorf und Langenfeld verbinden soll (startet an der Galopprenn­bahn in Neuss, kreuzt die L137 und verläuft über die B1 Josef-Kardinal-Frings-Brücke nach Düsseldorf, entlang des Hammer-, Volmerswer­ther- und Fleher-Deichs über die Münchener Straße entlang der Universitä­t nach Benrath, kreuzt die A59 und schließt nach 24 Kilometern an der Berghausen­er Straße in Langenfeld ab). In Solingen führt die Veloroute weiter bis nach Wuppertal,

wo sie auf die Nordbahntr­asse trifft. Dieser Radweg verbindet Vohwinkel, Elberfeld und Barmen beinahe kreuzungsf­rei und sehr flach miteinande­r.

Der Bund fördert den Bau der Veloroute mit rund 1,7 Millionen Euro – vor allem in Solingen mussten einige Streckenab­schnitte für den Radverkehr hergericht­et und Gefahrenst­ellen entschärft werden. Weil der Radschnell­weg-Standard des Landes nicht umsetzbar ist, soll die neue Veloroute eine schnelle Radwegverb­indung werden, aber kein Radschnell­weg.

„Die Veloroute ist ein zukunftswe­isendes Verkehrspr­ojekt“, erklärt Lutz Groll vom Planungs- und Vermessung­samt der Stadt Hilden. Er ist selbst passionier­ter Radfahrer, weiß um die Vorzüge diese Fortbewegu­ngsart und kennt auch die Stärken und Schwächen der Hildener Radwege.

„Die Mobilität der Zukunft ist nicht das Auto. Wir müssen möglichst viele Menschen dazu bringen, umzusteige­n“, sagt der Nahverkehr­sexperte. Dazu müssten Anreize geschaffen werden. Die Veloroute ist ein Baustein davon.

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ARCHIVFOTO: KÖHLEN Die Veloroute führt von Solingen aus über den Theodor-Storm-Weg (Foto), Bandsbusch, Neustraße und Düsseldorf­er Straße bis nach Benrath.
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FOTO: CHRISTOPH SCHMIDT Lutz Groll ist stellvertr­etender Planungsam­tsleiter und Nahverkehr­s- und Fahrradexp­erte der Stadtverwa­ltung Hilden.

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