Hier können Radfahrer Gas geben
Die Veloroute verbindet den Solinger Bahnhof mit Benrath. Der Großteil der Strecke führt über Hildener Gebiet und soll Autofahrer zum Umsteigen animieren.
HILDEN Wer in Hilden keine großen Einkäufe erledigen muss, kommt in der Regel am besten und schnellsten mit dem Fahrrad von A nach B. Die Itterstadt misst in ihrer größten Ausdehnung etwa sieben Kilometer – wer sich den Drahtesel schnappt und nicht erst das Auto aus der Garage holen und später nach der Parkplatzsuche auch noch ein paar Meter zum Ziel laufen muss, hat in der Regel die Nase vorn. Die Politik hat sich darüber hinaus zum Ziel gesetzt, mit neuen Fahrradstraßen in den kommenden Jahren für noch mehr Radel-Komfort in Hilden zu sorgen.
Ein Projekt, das bereits seit einigen Jahren von der Verwaltung vorangetrieben wird, ist die Veloroute. „Sie führt über vorhandene Fahrradwege sowie Straßen und ist damit eigentlich schon lange vorhanden“, erklärt Lutz Groll, bei der Stadt Hilden für das Projekt zuständig.
In der Itterstadt beginnt die Veloroute am Theoder-Storm-Weg und führt über Bandsbusch, Hagelkreuzstraße und Neustraße auf die Düsseldorfer Straße und weiter in Richtung Benrath. „Es stehen noch einige Markierungsarbeiten an, damit die Radfahrer an Ampeln auch vorne vor den Autos stehen können. Außerdem ist die Route noch nicht ausgeschildert“, sagt Lutz Groll weiter. Erst wenn alle Schilder angebracht sind, geht die Veloroute auch offiziell in Betrieb. Wann es soweit sein wird, ist noch nicht klar.
Die Veloroute verbindet als eine Art „Pendler-Route für Fahrradfahrer“die Bahnhöfe Solingen-Ohligs und Düsseldorf-Benrath.
In der Landeshauptstadt trifft sie auf den geplanten Radschnellweg, der Neuss, Düsseldorf und Langenfeld verbinden soll (startet an der Galopprennbahn in Neuss, kreuzt die L137 und verläuft über die B1 Josef-Kardinal-Frings-Brücke nach Düsseldorf, entlang des Hammer-, Volmerswerther- und Fleher-Deichs über die Münchener Straße entlang der Universität nach Benrath, kreuzt die A59 und schließt nach 24 Kilometern an der Berghausener Straße in Langenfeld ab). In Solingen führt die Veloroute weiter bis nach Wuppertal,
wo sie auf die Nordbahntrasse trifft. Dieser Radweg verbindet Vohwinkel, Elberfeld und Barmen beinahe kreuzungsfrei und sehr flach miteinander.
Der Bund fördert den Bau der Veloroute mit rund 1,7 Millionen Euro – vor allem in Solingen mussten einige Streckenabschnitte für den Radverkehr hergerichtet und Gefahrenstellen entschärft werden. Weil der Radschnellweg-Standard des Landes nicht umsetzbar ist, soll die neue Veloroute eine schnelle Radwegverbindung werden, aber kein Radschnellweg.
„Die Veloroute ist ein zukunftsweisendes Verkehrsprojekt“, erklärt Lutz Groll vom Planungs- und Vermessungsamt der Stadt Hilden. Er ist selbst passionierter Radfahrer, weiß um die Vorzüge diese Fortbewegungsart und kennt auch die Stärken und Schwächen der Hildener Radwege.
„Die Mobilität der Zukunft ist nicht das Auto. Wir müssen möglichst viele Menschen dazu bringen, umzusteigen“, sagt der Nahverkehrsexperte. Dazu müssten Anreize geschaffen werden. Die Veloroute ist ein Baustein davon.