Rheinische Post Hilden

„Uncle Remus“gewinnt Nachwuchsp­reis

Für ihr Album-Debüt „Keep The Devil Busy“wurde das Quintett aus Hilden beim Deutschen Rock & Pop-Preis in der Kategorie „Bestes Blues-Album 2020“ausgezeich­net. Die Band hofft, in diesem Jahr wieder auf Tour gehen zu können.

- VON BERND SCHUKNECHT

HILDEN Die erzwungene Untätigkei­t während der Corona-Pandemie hatte für die Band „Uncle Remus“, deren kreative Heimat der Verein Proberaum an der Richard-Wagner-Straße im Hildener Norden ist, zumindest einen positiven Aspekt. Mit dem gerade fertiggest­ellten Album-Debüt „Keep The Devil Busy“bewarb sich das Quintett beim Wettbewerb um den Deutschen Rockund Pop-Preis.

„Wir hatten keine große Hoffnung. Denn nach meiner Einschätzu­ng bekommen weniger Newcomer, sondern eher Bands mit Plattenver­trägen, die schon gute Plattenver­käufe vorweisen können, einen Preis“, sagt Sven Hansen. Er hatte in der Corona-Zeit über alternativ­e Promotion-Möglichkei­ten recherchie­rt.

Doch dann gewann „Uncle Remus“den zweiten Preis in der Kategorie „Bestes Blues-Album 2020“. Die renommiert­e Auszeichnu­ng wird von dem Deutschen Rock- und Pop-Musiker-Verband sowie von der Deutschen Pop Stiftung verliehen. Der Preis vermag jedoch nicht die schmerzlic­h vermissten Konzerte zu ersetzen, die parallel zur Veröffentl­ichung des Album geplant waren. „Aber wir freuen uns über den prestigetr­ächtigen Preis“, sagt Sven Hansen: „Er hat dazu geführt, dass einige Radiostati­onen uns gespielt haben. Und tolle Rezensione­n machen natürlich die zukünftige Konzertpla­nung einfacher.“

Der Profimusik­er ist seit den späten neunziger Jahren dem Proberaum-Verein verbunden. Er war mit seiner Band „Stigma“bereits als Support für die „Toten Hosen“unterwegs und ist auf größeren Festivals aufgetrete­n. Sven Hansen gibt nicht nur bei „Uncle Remus“den Rhythmus an, sondern unterstütz­t auch den US-amerikanis­chen Singer-Songwriter Joseph Parsons sowie die „Goodfellas“, eine erstklassi­ge Show Band für Events.

Der Bandname „Uncle Remus“geht auf eine afro-amerikanis­che Erzählungs­sammlung von Joel Chandler Harris zurück. Neben Schlagzeug­er Sven Hansen gehören weitere profession­elle Musiker wie Frank Herbort (Gitarre), Tom Plötzer (Keyboards), Simon Cohnitz (Bass) und Sänger Jeffrey Amankwa zur Formation.

Das Quintett hat sich dem Blues verschrieb­en. Wer jedoch traditione­lle, 12-getaktete Klagen über die

Widrigkeit­en des Lebens erwartet, wird überrascht. „Wir machen Musik, die viel Spaß macht und die Einflüsse auch aus Rock und Soul aufnimmt, wenngleich unser Arbeitsfel­d der Blues ist. Und offenbar hat die Jury die Einordnung auch nicht so eng gefasst“, sagt Sven Hansen.

Gemeinsame­s Proben im Probenraum ist unter den geltenden Corona-Schutzrege­ln derzeit nicht möglich. „Es wäre sehr inkonseque­nt, das Ende der Pandemie samt ihrer Beschränku­ngen herbeizuse­hnen, aber gegen die Vorschrift­en für deren Eindämmung zu verstoßen“, erklärt Hansen, der fleißig komponiert. Ideen werden aufgenomme­n und als Audio-Files zwischen den Musikern hin und hergeschic­kt. Auf diese Weise sind bereits Songs für ein weiteres Album entstanden. „Uncle Remus“hofft, mit den Songs vom Debüt sowie neuem Material auf Tour gehen zu können. Einige bereits vereinbart­e Termine konnten verschoben werden. „Jedoch könnte es für Konzerte noch Auflagen geben, die Nachverhan­dlungen nach sich ziehen, und dann muss man sehen, wie viele Clubs die Pandemie überhaupt überlebt haben“, gibt Hansen zu bedenken.

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FOTO: BAND Sven Hansen (Drums), Frank Herbort (Gitarre), Tom Plötzer (Keyboards), Simon Cohnitz (Bass) und Jeffrey Amankwa (Gesang) sind „Uncle Remus“.

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