Bundestagskandidaten: CDU und SPD wählen noch
Für die Wahl am 26. September gibt es im südlichen Kreisgebiet bei der CDU vier Kandidaten. Grüne und FDP haben ihre Kandidaten schon nominiert.
HILDEN/HAANGut ein halbes Jahr vor der Bundestagswahl am 26. September haben CDU und SPD ihre Direktkandidaten noch nicht bestimmt. Beide Parteien wollen dies nach eigenen Angaben am 11. März tun; die CDU hat bislang im Süden vier Bewerber – darunter Annette Leonhards und Dr. Klaus Wiener aus Haan. Bei der SPD im Norden ist die etablierte Kerstin Griese gesetzt, im Süden muss sich die Partei noch entscheiden. Bei den Grünen (Roland Schüren im Süden, Ophelia Nick im Norden) und der FDP (Nicole Burda im Süden, Jessica DennéWeiß im Norden) stehen die Kandidaten bereits fest.
Der Wahlkreis 104 im Süden umfasst neben Hilden und Haan die vier Städte Erkrath, Langenfeld, Mettmann und Monheim. Die Bundestagsabgeordnete Michaela Noll (CDU) wird nicht mehr antreten. 2002 war die Rechtsanwältin aus Haan über die Landesliste ihrer Partei ins Parlament eingezogen. Danach holte sie viermal hintereinander den Wahlkreis 104 als
Direktkandidatin – zweimal gegen Polit-Promi Peer Steinbrück (SPD) und zuletzt 2017 mit 44,6 Prozent der Stimmen vor Jens Niklaus (SPD; Gruiten).
„Sie hinterlässt große Fußstapfen“, sagte CDU-Kreisgeschäftsführerin Dagmar Schimmer. Um Nolls Nachfolge im Wahlkreis 104 werden sich am 11. März in einem Autokino in Haan diese vier Politiker bewerben: Unternehmensberater Lars van der Bijl (45) aus Monheim, dort CDU-Stadtverbandsvorsitzender; Volljuristin Annette Leonhardt (38) aus Haan; Chefvolkswirt Dr.
Klaus Wiener (58) aus Haan; sowie der Mettmanner Unternehmer Fabian Kippenberg (40). CDU-Kreischef Dr. Jan Heinisch freut sich über die Kandidatur dieser vier Mitglieder, „die aufgrund ihrer beruflichen Qualifikation und Erfahrungen sowie ihres ehrenamtlichen Engagements für diese wichtige Aufgabe bestens geeignet sind“.
Bei der SPD wird der Bundestagskandidat für den Wahlkreis 104 am selben Tag bestimmt, doch gibt es laut Kreischef Jens Geyer nach jetzigem Stand wohl nur einen Bewerber:
den Monheimer Christian Steinacker (44). Wie der erst vor zwei Jahren in die SPD eingetretene Steinacker im Gespräch mit unserer Zeitung sagte, arbeitet er nach abgebrochenem Studium und beruflichen Stationen in Verkauf und Logistik aktuell als Integrationshelfer an einer Förderschule. Nach einer Online-Vorstellung am 11. März sollen die Mitglieder laut Geyer per Briefwahl abstimmen.
Die Grünen haben bereits vor drei Monaten den Haaner Bäckerei-Unternehmer Roland Schüren (54) als Direktkandidat
nominiert. Er betreibt in der Region von Hilden aus 19 Filialen nahezu klimaneutral und gehört zu den Investoren des größten Schnellladeparks Deutschlands für Elektroautos am Autobahnkreuz Hilden.
Im Norden tritt erneut Ophelia Nick an. Ophelia Nick ist promovierte Tierärztin, Landwirtin und Buchautorin; zuletzt brachte sie das Buch „Neue Bauern braucht das Land“heraus. Zudem engagiert sich die Wülfratherin unter anderem als Gründungsmitglied für den Verein „Tierärzte für verantwortbare Landwirtschaft“.
Bei den Grünen ist die Tierliebhaberin unter anderem als Sprecherin der Bundesarbeitsgemeinschaft Landwirtschaft und ländliche Entwicklung aktiv.
Die FDP wird die Mettmanner Lehrerin Nicole Burda (30) ins Rennen schicken, die Kreisvorsitzende der Jungen Liberalen ist. Die Linke und die AfD nannten auf Anfrage bislang keine Namen.
Das Haaner Autokino geht auf eine Initiative der CDU zurück. Im westfälischen Minden hatte es bereits eine Kandidatenwahl im Autokino gegeben. Im Mettmanner Kinobetreiber fand die Union einen Partner für die Wahl-Premiere im Rheinischen. Möbelunternehmer Ostermann stellte den Parkplatz an der Landstraße zur Verfügung. Dadurch, dass einen Monat lang das Autokino betrieben werden kann, kann der Aufwand für Aufbau und Absicherung gegengerechnet werden. Haans CDU-Vorsitzender Wolfram Lohmar: „Eine klassische Win-Win Situation für alle und ein schönes Kultur-Highlight in Haan in dieser schwierigen Zeit.“