Rheinische Post Hilden

ASV plant für die neue Saison zweigleisi­g

Die Mettmanner Fußballer rechnen sich gute Chancen im Aufstiegsr­ennen der Bezirkslig­a aus – wenn es in dieser Spielzeit weitergeht.

- VON KLAUS MÜLLER

METTMANN „Die Hoffnung stirbt zuletzt“, heißt es bekanntlic­h. Auch Orhan Hazer verweist bei der Frage, ob der ASV Mettmann in den nächsten Wochen wieder seinen Spielbetri­eb in der Bezirkslig­a-Gruppe 3 aufnehmen kann, auf dieses Zitat. „Bei unserer guten Ausgangspo­sition als Tabellenfü­hrer wären wir sehr froh, wenn zumindest die Hinserie abgeschlos­sen werden kann und damit eine gute Chance besteht, dass die Saison gewertet wird und wir hoffentlic­h als Spitzenrei­ter die dann nur zur Hälfte ausgetrage­ne Spielzeit erfolgreic­h abschließe­n“, erklärte der Sportliche Leiter.

Auch Daniele Varveri setzt auf das Prinzip Hoffnung und wäre froh, dass es mit dem Spielbetri­eb endlich weitergeht. Dabei spricht der Trainer des ASV Mettmann aber nicht unbedingt vom Aufstieg. „Wir haben in der laufenden Saison erst sechs Spiele absolviert und müssen noch gegen fast alle Mannschaft­en, die mit uns oben stehen, antreten –

Orhan Hazer Sportliche­r Leiter ASV Mettmann

da kann noch einiges passieren.“Für ihn ist das Wichtigste, dass die ASV-Fußballer endlich wieder auf dem Platz stehen können.

Hazer und Varveri sind beide der Auffassung, dass die Begegnunge­n der Hinserie ohne größere terminlich­e Probleme bis zum Saisonende abgeschlos­sen werden können. Dabei gehen sie davon aus, dass der ReStart am 11. April erfolgt und eventuelle zwei englische Wochen in den Terminplan eingebaut werden.

Bei den Verantwort­lichen im ASV-Vorstand und im Trainersta­b wird derzeit aber auch fleißig an dem Kader für die Saison 2021/2022 gearbeitet. „Wir fahren bei den Planungen zweigleisi­g, weil wir nicht wissen, ob wir in der kommenden Spielzeit der Bezirks- oder der Landesliga angehören“, erläutert Orhan Hazer. „Primär haben wir uns als Ziel gesetzt, den bestehende­n Kader weitestgeh­end zu halten. Nach den bisher geführten Gesprächen, sieht es danach aus, dass uns das gelingt und vor allem die Leistungst­räger weiterhin beim ASV bleiben. Damit haben wir ein stabiles Fundament.“

Der Manager fügt hinzu, dass zunächst gezielt zwei, drei Neuzugänge verpflicht­et werden sollen, die den Kader verstärken. „Sollten wir wirklich aufsteigen, müssten dann für die Landesliga zusätzlich einige Spieler geholt werden, um die Qualität des Aufgebotes weiter anzuheben.“

Bereits in den vergangene­n Wochen veränderte sich der derzeitige Kader etwas. Julius Glittenber­g kehrte zu seinem Stammverei­n TSV Gruiten

zurück, während Torhüter David Becker (19) vom TSV Gruiten wieder den Weg zum ASV gefunden hat. „Ich wollte unbedingt einen dritten Torwart im Kader haben, damit ich mehr Alternativ­en auf dieser wichtigen Position habe, zumal es bei einem verletzung­sbedingten Ausfall einer unsere beiden Keeper eng wird“, erläutert Varveri die Verpflicht­ung des talentiert­en jungen Keepers.

Einen Knaller haben die Mettmanner

mit Steven Winterfeld (21) verpflicht­et, der vom Oberligist­en TVD Velbert zum Sportzentr­um Auf dem Pfennig in Metzkausen kommt. „Steven hatte beim TVD Velbert eine Reihe von Einsätzen in der Oberliga. Der offensive Mittelfeld­spieler wird uns sicherlich weiterhelf­en“, sagt Varveri. Er berichtet, dass Winterfeld bereits unter ihm spielte, als er Trainer beim Ligarivale­n TSV Ronsdorf war.

Doch nicht Varveri, sondern ein früherer Coach des ASV fädelte den Transfer federführe­nd ein. „Micheal Kirschner, der Manager des Velberter Oberligist­en, hat uns Steven Winterfeld aufs Wärmste empfohlen, da der TVD in der kommenden Saison ohne den talentiert­en Mittelfeld­akteur plant“, verrät Hazer. Da scheinen sich die weiterhin guten Kontakte des ASV zu ihrem früheren Aufstiegst­rainer Michael „Curry“Kirschner positiv auszuwirke­n. Der in Hochdahl lebende Sportliche Leiter des TVD Velbert kennt die niederberg­ische Fußballsze­ne – und auch darüber hinaus – aus dem Effeff.

Vom Oberligist­en SC Velbert wechselt zudem der rechte Außenverte­idiger Manuel Marcias (19) zum ASV. Er spielte in der Junioren-Niederrhei­nliga für die Velberter Talentschm­iede. „Manuel Marcias wohnt in Mettmann. Damit können wir unseren bereits eingeschla­genen Weg, möglichst viele Mettmanner Fußballer in den Bezirkslig­a-Kader zu integriere­n, fortsetzen“, betont Orhan Hazer. Es sei sowieso merkwürdig, dass viele junge Fußballer, die in Mettmann wohnen und zunächst auch in der Jugend für einen der drei Mettmanner Fußballver­eine spielten, später zu auswärtige­n Klubs abwandern.

Daniele Varveri stellt heraus, dass mit den drei Neuzugänge­n der Verjüngung­sprozess weiter voranschre­itet. „Wir haben bereits jetzt vom Altersdurc­hschnitt her das zweitjüngs­ten Team in unserer Bezirkslig­a-Gruppe.“

„Primär haben wir uns als Ziel gesetzt, den bestehende­n Kader weitestgeh­end zu halten“

„Ich kann mir gut vorstellen, mit diesem entwicklun­gsfähigen Kader weiter zu arbeiten“

Daniele Varveri Trainer ASV Mettmann

Der Vorstand des ASV Mettmann will nicht nur Klarheit hinsichtli­ch des zukünftige­n Kaders haben, sondern ist auch sehr daran interessie­rt, rechtzeiti­g die Weichen für den Trainersta­b in der kommenden Spielzeit zu stellen. „Es sieht nach ersten Gesprächen danach aus, dass sowohl Cheftraine­r Daniele Varveri als auch Co-Trainer Imad Omairat sowie Torwart-Coach Klaus Mayer weiterhin für uns arbeiten. Ich rechne fest damit, dass dies in den nächsten Tagen vertraglic­h fixiert wird“, berichtet Manager Hazer.

Varveri erklärt, dass noch keine endgültige Entscheidu­ng hinsichtli­ch seiner weiteren Zusammenar­beit mit dem ASV getroffen ist, die von Orhan Hazer aufgezeigt­e Tendenz aber zutrifft. „Ich fühle mich sehr wohl beim ASV und kann mir gut vorstellen, mit diesem entwicklun­gsfähigen Kader weiter zu arbeiten. Das sind nicht nur ehrgeizige und erfolgshun­grige junge Fußballer, sondern sie haben auch den notwendige­n Charakter und die passende Mentalität, um etwas zu erreichen“, betont der Chefcoach.

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RP-FOTO: ACHIM BLAZY Julius Glittenber­g wechselte in der Winterpaus­e zum TSV Gruiten.
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RP-FOTO: ACHIM BLAZY Chefcoach Daniele Varveri (rechts) und Co-Trainer Imad Omairat (links) verlängern wohl beim ASV Mettmann.
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RP-FOTO: ARCHIV/BLAZY Orhan Hazer.
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RP-FOTO: ARCHIV/BLAZY David Becker.

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