Rheinische Post Hilden

DEG erneut zu stark für Haie: Dritter Derby-Sieg der Saison

- VON BERND SCHWICKERA­TH

DÜSSELDORF Am Ende eines harten Arbeitstag­es stand Nicholas Jensen am TV-Mikrofon und musste erst mal durchatmen. Fast 32 Minuten hatte der dänische Verteidige­r der Düsseldorf­er EG gespielt, aber beschweren wollte sich Jensen natürlich nicht. Die DEG hat derzeit ja nur fünf gesunde Abwehrspie­ler, „und wer mag es nicht, auf dem Eis zu stehen“, sagte Jensen lächelnd. Erst recht im Derby gegen die Kölner Haie. Und erst recht, wenn die DEG die 230. Auflage mit 5:2 (2:0, 1:2, 2:0) gewinnt.

Das war nicht der erste Derbysieg in dieser Saison. Schon die ersten beiden Duelle gegen den alten Rivalen waren an die DEG gegangen, und auch in den Spielen gegen Krefeld und Iserlohn ist die Bilanz positiv. Woran das liegt? „Zufall ist das sicher nicht, die Mannschaft arbeitet hart“, sagte Trainer Harold Kreis, der sich aber nicht nur wegen der besonderen Rivalität mit den Haien über das Ergebnis freute, der Sieg war auch wichtig für die Tabelle. In der hätten die Kölner heranrücke­n können, doch nun hat die DEG als Zweite der sieben Zähler Vorsprung auf einen Nicht-Play-off-Platz.

Dabei war sie „etwas schwer ins Spiel gekommen“, wie es Stürmer Tobias Eder ausdrückte. Die ersten drei Minuten gehörten klar den Kölnern. Doch auch nur die. Danach übernahm die DEG das Kommando, kam ebenso schnell hinten raus wie durch das Mitteleis, und wenn sie vorne angekommen war, dauerte es meist nicht lang bis zum Abschluss. So traf Eder in der siebten Minuten zum 1:0 nach Vorlage von Matt Carey, der im ersten Drittel anscheinen­d all jene Lügen strafen wollte, die in der Corona-Saison die Emotionen vermissen. Carey rannte, Carey checkte, Carey schoss. Auch im ersten Düsseldorf­er Powerplay kurze Zeit später war der Kanadier auf dem Eis und schoss aus allen Lagen. Das Tor zum 2:0 erzielte allerdings Nicholas Jensen. „Endlich mal wieder“, sagte Eder mit Blick auf die schwachen Überzahlsp­iele zuletzt, gerade mal ein Powerplay-Tor gab es in den sechs Spielen zuvor.

Auch im zweiten Drittel ging es zunächst so weiter. Victor Svensson traf zum 3:0. Da schien es ein Festtag für die DEG zu werden. Doch irgendwann schlichen sich Ungenauigk­eiten ins Spiel der Düsseldorf­er ein, dadurch kamen die Haie immer wieder zu Chancen und nutzten letztlich zwei davon, während die DEG nun beste Möglichkei­ten liegen ließ.

So stand es zu Beginn des Schlussdri­ttels nur noch 3:2. Köln drängte auf den Ausgleich, die DEG musste sich mehrfach bei Torhüter Mirko Pantkopwsk­i zu bedanken oder mit Befreiungs­schlägen retten. Bis Verteidige­r Kyle Cumiskey knapp vier Minuten vor dem Ende einen Konter startete und Daniel Fischbuch bediente, der den Puck gekonnt unter die Latte schoss.

Und weil die Kölner danach ihren Torhüter vom Eis nahmen, durfte Fischbuch noch mal ins leere Tor schießen. Danach war das Spiel endgültig entschiede­n. Die DEG konnte nach vorne schauen. Was sie sicher gern gemacht hat, die nächsten Gegner kommen aus Iserlohn und Krefeld. Zwei waschechte Derbys. Und in denen läuft es aktuell ja besonders gut.

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