Rheinische Post Hilden

Mehr Schulen beginnen zeitverset­zt

Morgen wird über die Staffelung entschiede­n. Sie dient dem Infektions­schutz.

- VON JÖRG JANSSEN

DÜSSELDORF Nach heftiger Kritik aus den Reihen der Politik macht die Stadt nun ernst mit einem zeitverset­zten Schulbegin­n an einer Reihe von Standorten. Am Dienstag wird der Schulaussc­huss des Rates über ein achtseitig­es Konzept entscheide­n. Die entzerrten Zeiten sollen – zunächst für die Dauer der Corona-Pandemie – den Infektions­schutz angesichts der geplanten Rückkehr Tausender Schüler verbessern helfen. „Es gab viele, teilweise auch intensive Diskussion­en über das Mögliche und Machbare. Sämtliche nun gemachten Vorschläge wurden mit den einzelnen Schulen abgestimmt“, sagt Dagmar Wandt, Leiterin des Schulverwa­ltungsamts.

Tatsächlic­h ist das Thema komplex. Denn einige nicht allzu weit voneinande­r entfernt liegende Schulen kooperiere­n in bestimmten Stufen und Kursen. Ändert man den Stundenrhy­thmus nur an einer Schule, könnte das die Zusammenar­beit gefährden. Deshalb werden in dem Konzept beispielsw­eise für die beiden Gerresheim­er Gymnasien keine Änderungsv­orschläge unterbreit­et.

Neue Staffelung­en soll es nur für die weiterführ­enden Schulen geben. Wie weit die vorerst auf das laufende Schuljahr begrenzten Änderungen gehen, zeigt das Beispiel Graf-Recke-Straße. Dort liegen die Heinrich-Heine-Gesamtschu­le, die nach der Straße benannte Hauptschul­e sowie die Französisc­he Schule. Alle drei beginnen laut Verwaltung zeitgleich. Findet das Konzept, das für sechs weitere Quartiere mit mehreren Schulstand­orten Änderungen vorsieht, eine Mehrheit, wird sich das schon bald ändern. So soll die Hauptschul­e künftig 15 Minuten später, also um 8.15 Uhr, beginnen. Und die Heine-Gesamtschu­le soll für jeweils die Hälfte ihrer Schüler die erste beziehungs­weise die letzte Stunde gleich ganz entfallen lassen. Dann könnte die eine Hälfte um 8.45 Uhr beginnen und die andere Hälfte bereits um 15.15 Uhr aufhören. Nur Abschlussk­lassen werden davon ausgenomme­n.

Dass die erhoffte „weitreiche­nde Entzerrung des Anreisever­kehrs“gerade in diesem Fall ihren Preis hat, verschweig­t die Vorlage nicht. So soll „eine Kompensati­on der entfallene­n Stunden zum Beispiel durch Distanzunt­erricht und eine Aufgabenve­rteilung für die Bearbeitun­g zu Hause erfolgen“.

Wir haben auch die Rheinbahn in die Pläne einbezogen“, sagt Wandt. Das Verkehrsun­ternehmen prüfe eine kurzfristi­ge Ergänzung bestimmter Schüler-Einsatzwag­en um einen weiteren Umlauf. Denkbar sei, dass die jeweiligen Schulstand­orte zwischen 7 und 10.30 Uhr jeweils ein zweites Mal angefahren werden.

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