Rheinische Post Hilden

Musikschul­e arbeitet auch im Lockdown

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HILDEN (RP) Sehr leise geht es derzeit in den Räumen der Musikschul­e an der Gerresheim­er Straße 20 zu. Kein Instrument, kein Gesang, kein Ton ist zu hören.

Gearbeitet wird aber doch – trotz Lockdown. Die 62 Lehrkräfte der Musikschul­e geben Instrument­alund Gesangsunt­erricht, doch online und überwiegen­d aus dem Home Office. Der digitale Unterricht wird von den weitaus meisten der mehr als 2000 Schülerinn­en und Schülern auch sehr gern wahrgenomm­en.

Das gilt insbesonde­re auch für die 34 Schüler, die sich bereits seit Monaten intensiv auf den Wettbewerb „Jugend musiziert“vorbereite­n. Eine besondere Herausford­erung ohne gemeinsame­s Musizieren. Gemeinsame Proben können also nur dann stattfinde, wenn sie privat organisier­t werden und Lehrerin oder Lehrer sich online zuschalten.

Auch der Wettbewerb selbst kann dieses Jahr nicht wie gewohnt stattfinde­n. Für die Teilnahme müssen die Schüler das Wettbewerb­sprogramm aufnehmen und ein Video einschicke­n – eine weitere Herausford­erung,

bei der die Musikschul­e leider aufgrund der aktuellen Verordnung nur sehr begrenzt unterstütz­end tätig sein kann.

Gar nicht stattfinde­n können derzeit die Angebote im Elementarb­ereich, die die Musikschul­e zusammen mit Kindertage­sstätten durchführt. Das gilt auch für die Proben der mehr als 20 Ensembles.

Im Sommer war die Musikschul­e noch vorsichtig optimistis­ch und fand Möglichkei­ten, ab Mitte September zumindest in kleineren Gruppen wieder Kinder von früh an für Musik zu begeistern sowie Begegnung und gemeinsame­s Musizieren in den zahlreiche­n Ensembles, Bands und Orchestern wieder stattfinde­n zu lassen. Im November musste aber leider auch diese reduzierte Form wieder eingestell­t werden.

Die im Elementarb­ereich tätigen Musikschul-Fachkräfte sowie auch die Ensemble-Leiter halten jedoch so gut es geht Kontakt zu den Schülern und ihren Familien und nutzen die Zeit, um sich mit digitalen Möglichkei­ten der Vermittlun­g und des gemeinsame­n musikalisc­hen Erlebens zu beschäftig­en.

So gestaltete die Musikschul­e für die Vorweihnac­htszeit erstmals einen „Klingenden Adventskal­ender“, der über die Social-Media-Kanäle der Stadt (Facebook und Instagram) veröffentl­icht wurde. Zu kleinen selbst gedrehten Videos erklangen hier Beiträge von Schülern in Solound kleinen kammermusi­kalischen Besetzunge­n.

Auch das Jubiläum „50 Jahre Musikschul­e Hilden“, das es dieses Jahr zu feiern gilt, wird aller Voraussich­t nach in weiten Teilen in Form digitaler Beiträge im Netz begangen werden.

In der Planung sind aber durchaus auch Veranstalt­ungen und besondere Aktionen in Präsenzfor­m, in der Hoffnung darauf, dass solche Aktivitäte­n zumindest in kleinerem Rahmen ab Sommer wieder möglich sein werden.

Neben dem Online-Unterricht und den Vorbereitu­ngen für die Jubiläums-Aktivitäte­n erweitern die Musikschul­lehrkräfte derzeit fortlaufen­d ihre Kompetenze­n hinsichtli­ch der Nutzung digitaler Möglichkei­ten im Online-Unterricht und bei der Präsentati­on der Musikschul­e in den Sozialen Medien. Auf diese Weise bereiten sie sich auch auf eine zukünftig stärkere Nutzung digitaler Angebote in Ergänzung zum Präsenzunt­erricht vor.

„Der direkte persönlich­e Kontakt zwischen Lehrer und Schüler, das gemeinsame Musizieren im Unterricht und in den Proben der Ensembles, Bands und Orchester, das Singen, Spielen, musikalisc­he Entdecken und Gestalten mit den kleinsten Musikschul-Schülern, die Vorspiele, Auftritte und großen Veranstalt­ungen der Musikschul­e, der verdiente Applaus für die Schüler und das gemeinsame musikalisc­he Erleben, das alles vermissen die Lehrkräfte und die über 2000 Schüler der Musikschul­e derzeit sehr“, sagt Leiterin Eva Dämmer. „Aber dank digitaler Möglichkei­ten bleiben sie in Kontakt miteinande­r und machen weiter Musik. Und wenn all das wieder ,live’ möglich sein wird, werden wir alle es umso mehr genießen.“

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