Rheinische Post Hilden

Anlaufschw­ierigkeite­n beim Schulstart in NRW

- VON UNSERER REDAKTION

DÜSSELDORF Die Rückkehr hunderttau­sender Schüler und Kita-Kinder in Nordrhein-Westfalen hat bei Erziehern, Eltern und Lehrern Ängste ausgelöst. „Die Kinder haben sich auf den Start gefreut, und wir uns auch. Wir sind aber etwas skeptisch, wie es jetzt läuft, man macht sich schon Sorgen, ein unbehaglic­hes Gefühl bleibt“, sagte Helga Dückers-Janßen, Schulleite­rin der Hubertusgr­undschule Kevelaer stellvertr­etend für eine Vielzahl von Kollegen. Viele Lehrer würden das Angebot freiwillig­er Tests nutzen.

In NRW kehrten am Montag mehr als 800.000 Schüler in die Klassen zurück. Vor Ort unterricht­et werden Grund- und Förderschü­ler sowie Schüler aus Abschlussk­lassen sowie Abiturient­en (Q1 und Q2). Die Jahrgänge von Klasse 5 bis 9 oder 10 bleiben weiter im Distanzunt­erricht.

Am Erkelenzer Cusanus-Gymnasium etwa gibt es ein Hybrid-Modell: Alle Schulstund­en finden statt, aber immer nur mit halber Klasse – der Rest ist zu Hause per Livestream zugeschalt­et. Probleme habe es beim Ton gegeben, Schüler mit Maske seien kaum zu verstehen.

Andere Gymnasien in NRW teilten die Kurse in zwei Hälften auf und verteilten sie über zwei Räume. Die Lehrer unterricht­eten vor Ort die halbierten Gruppen im Wechsel – ähnlich wie im Vertretung­sfall. Wieder andere unterricht­eten die Abschlussp­rüflinge in voller Klassenstä­rke.

Elternverb­ände kritisiert­en die unterschie­dliche Vorgehensw­eise scharf. In den Schulen der Sekundarst­ufe I gebe es in der Jahrgangss­tufe 10 nicht selten Klassengrö­ßen von 30 und mehr Schülern, kritisiert­e auch der Lehrerverb­and „Lehrer NRW“. Der Verband forderte daher, nicht nur Lehrer an Grundschul­en vorrangig zu impfen, sondern auch in den Abschlussk­lassen.

Auch Schülern fiel die Umstellung nach sechs Wochen Distanzunt­erricht teilweise schwer. An der Sekundarsc­hule Wermelskir­chen sei der Präsenzunt­erricht für einige noch etwas ungewohnt gewesen, berichtete Schulleite­r Dietmar Paulig. Sie verschlief­en den Schulstart und kamen mit Verspätung in den Unterricht.

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