Rheinische Post Hilden

Dabei sein war alles!

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Das war es wohl mit Olympia. Das Internatio­nale Olympische Komitee (IOC) will die Spiele im Jahr 2032 offenbar lieber im australisc­hen Brisbane sehen als in NRW. Am Freitag wollen Ministerpr­äsident Armin Laschet und die Stadtchefs über das weitere Vorgehen informiere­n, allzu viel Grund zur Hoffnung scheint es nicht zu geben.

Das ist nicht zuletzt deshalb schade, weil die Initiatore­n um Manager Michael Mronz gezeigt haben, wie große Sportevent­s in Zukunft funktionie­ren könnten – und wie gut das zur Region passen würde. Eine Austragung im Städteverb­und, wie NRW sie plant, würde den Bau von gigantoman­ischen Arenen vermeiden, die nur kurz mit Leben gefüllt werden – schließlic­h gibt es hier schon eine Vielzahl von exzellente­n Sportstätt­en. Dass Düsseldorf womöglich sogar die Heimstätte für ein olympische­s Dorf geworden wäre, wäre ein Sahnehäubc­hen gewesen.

Vielleicht hat auch die wohl gescheiter­te Bewerbung ihr Gutes. Schließlic­h hat sie vor Augen geführt, wie viel Kraft die Region hat, wenn sie mal nicht in ihre Einzelteil­e zerfällt. Das ist leider alles andere als Alltag. Die Städte mögen so eng beieinande­r liegen, dass man bisweilen ohne Wissen eine Stadtgrenz­e passiert – das Denken geht aber oft nur bis genau dorthin. Es gibt Radwege, die enden abrupt am Ortsschild, oder Straßen, an denen es zwei Kitas gibt – weil irgendwo die Gemeinde wechselt. Gerade in den Großthemen Wohnen und Verkehr wäre gerade für Düsseldorf als regionales Zentrum so viel möglich, wenn sich das ändern würde. Immerhin dürften sich die Verantwort­lichen im Zuge der Olympiabew­erbung häufiger über den Weg gelaufen sein. Vielleicht half schon das, sich näher zu kommen.

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