So wird das nie etwas mit Olympia
Als Ministerpräsident Armin Laschet und Rhein-Ruhr-City-Initiator Michael Mronz am Freitagmittag nach einem Treffen mit 14 Stadtoberhäuptern in der Düsseldorfer Arena vor die Mikrofone traten, war die beabsichtigte Botschaft klar: Wir halten am Ziel fest, Olympia 2032 in Nordrhein-Westfalen auszurichten – egal ob das Internationale Olympische Komitee (IOC) aktuell Brisbane favorisiert. Die Botschaft, die am Ende aber stand, war eine gänzlich andere, und sie zeichnet ein gruseliges Bild von Land, Initiative und Deutschem Olympischen Sportbund (DOSB) als untereinander zerstrittenen Partnern, die mehr daran interessiert sind, öffentlich einen Schuldigen zu benennen, als daran, die Spiele 2032 im Verbund tatsächlich ins Land zu holen.
Mronz und Laschet machen den DOSB als Hauptschuldigen für den Rückschlag aus. Sie skizzierten den Spitzenverband, der das letzte Wort über den deutschen Bewerber hat, als traumatisiert von den vielen erfolglosen Olympia-Bemühungen zuletzt. Es mangele dem Verband an transparenter Kommunikation, an Willen und nicht zuletzt am Gespür dafür, was sich beim IOC tue. Egal wie weit die Vorwürfe berechtigt sind: So stellt man sich gemeinhin keine Basis für eine weitere fruchtbare Zusammenarbeit vor, das wissen auch Mronz und Laschet. Und so muss man natürlich Kalkül hinter den Vorwürfen vermuten. Das Kalkül, schon jetzt den Boden zu bereiten, nicht als Hauptschuldiger aus der ganzen Geschichte herauszugehen.
Die Hoffnungen, 2032 Olympische Spiele in NRW auszurichten, hatten am Mittwoch einen Dämpfer erhalten. Aber Laschet und Mronz haben es geschafft, dass der Freitag noch einen herberen Dämpfer bereithielt. Mit der Schuldfrage als zentralem Punkt auf der To-do-Liste lässt sich jedenfalls nicht viel bewerkstelligen. Schon gar keine Olympischen Spiele.
BERICHT LASCHET WILL OLYMPIA NOTFALLS 2036, TITELSEITE