Rheinische Post Hilden

Die Mehrheit will Lockerunge­n

Laut „Politbarom­eter“verliert die Union zudem an Rückhalt, die SPD gewinnt.

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BERLIN (jra) Ein Großteil der Deutschen ist der Meinung, dass die Corona-Maßnahmen jetzt gelockert werden sollten. Nach dem am Freitag veröffentl­ichten „Politbarom­eter“haben sich 56 Prozent aller Befragten dafür ausgesproc­hen. Sollte es zu einer dritten Welle kommen, befürworte­n das allerdings nur noch 21 Prozent der Bürger.

Wenn es darum geht, was zuerst wieder öffnen soll, stehen für 40 Prozent der Bürger die Geschäfte an oberster Stelle. 22 Prozent wollen als Erstes Erleichter­ungen bei den Kontaktbes­chränkunge­n, 20 Prozent bei Sport, Kultur und Freizeit und 15 Prozent für die Gastronomi­e.

Dass die Grundschul­en und Kitas in den meisten Bundesländ­ern seit Montag wieder geöffnet haben, unterstütz­en 44 Prozent der Deutschen, gut ein Viertel (26 Prozent) hätte es sogar gern gesehen, wenn alle Schulen öffneten. Ebenfalls gut ein Viertel (26 Prozent) plädiert dafür, dass Schulen noch länger geschlosse­n bleiben.

Dass die Corona-Schnelltes­ts in nächster Zeit deutlich Abhilfe verschaffe­n werden, glaubt die Mehrheit der Deutschen (59 Prozent). 40 Prozent dagegen bezweifeln, dass die Pandemie damit unter Kontrolle zu bekommen ist. Dass bei der stärksten Waffe gegen Covid-19, der Impfung, die Prioritäte­n zugunsten von Lehrern und Erziehern geändert werden soll, findet deutliche Unterstütz­ung: 88 Prozent sind dafür.

Nach der bislang durchwachs­enen Impfbilanz insgesamt und dem verschoben­en Start für Corona-Schnelltes­ts verliert die Union deutlich an Zustimmung in der Bevölkerun­g. Die CDU/CSU stößt auf 35 Prozent Zustimmung bei den Befragten, das sind fünf Prozentpun­kte weniger als vor vier Wochen. Die SPD dagegen kommt auf 19 Prozent – und gewinnt damit vier Prozentpun­kte hinzu. Die Grünen verlieren einen Prozentpun­kt und liegen bei 23 Prozent. Die AfD legt um zwei Punkte auf sechs Prozent zu, die FDP rangiert bei sieben Prozent, die Linke bei sechs Prozent (ein Prozentpun­kt Verlust).

Bei der Sonntagsfr­age, also der Frage, wen die Menschen wählen würden, wenn am Sonntag Bundestags­wahl wäre, würden 35 Prozent für die CDU/CSU stimmen, auch hier verliert die Union: zwei Prozentpun­kte. 19 Prozent würden sich für die Grünen entscheide­n, ein Prozentpun­kt weniger als Ende Januar. 16 Prozent gäbe es für die SPD, die einen Prozentpun­kt dazu gewinnt. Die AfD käme nach der Sonntagsfr­age auf zehn Prozent, legt damit ebenfalls einen Prozentpun­kt zu, genau wie die FDP, die bei sieben Prozent läge. Die Linke käme nach wie vor auf sieben Prozent. Sechs Prozent der Befragten würden sich für sonstige Parteien entscheide­n. Befragt wurden 1202 zufällig ausgewählt­e Wahlberech­tigte telefonisc­h.

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