Fortuna braucht die Balance
Spielstärke und Wucht: Am Sonntag in Heidenheim ist beides gefragt.
DÜSSELDORF (jol) Beim Namen 1. FC Heidenheim schwingt für so manchen immer noch ein Unterton von Provinz mit. Daran hat sich nicht einmal etwas geändert, als der Klub von der Schwäbischen Alb in der vergangenen Saison erst in der Relegation am Bundesliga-Drittletzten Werder Bremen scheiterte – und das auch noch sehr unglücklich.
Gastspiele in der Voith-Arena, die mit 555 Metern über dem Meeresspiegel das höchstgelegene Stadion im deutschen Profifußball ist, gehören deshalb immer zu den heikelsten
Aufgaben, die sich einem Zweitligisten stellen können. Wie am Sonntag (13.30 Uhr) der Düsseldorfer Fortuna, die einerseits punkten muss, um sich ihre Aufstiegschancen erhalten zu können, andererseits sich aber einer bemerkenswerten Bilanz zu stellen hat. In den vergangenen 16 Monaten hat der 1. FC Heidenheim nur ein einziges Heimspiel verloren, 3:4 gegen den FC St. Pauli Ende Januar.
„Wir müssen alle wissen, wo wir da hinfahren“, sagt Fortuna-Trainer Uwe Rösler. „Heidenheim entwickelt eine unheimliche Wucht, vor allem zu Hause. Da müssen wir voll dagegenhalten, gerade bei Standards, aber zudem das spielerische Element einbringen. Es gilt, die Balance zu finden.“Und mutig zu sein, wie das Ergebnis St. Paulis beweist: Nur wer auf der Alb seine Chance nach vorn sucht, kann dort etwas holen. Mit FC-Trainerlegende Frank Schmidt (seit 13 Jahren im Amt) hat Rösler einst in Nürnberg zusammengespielt. „Ein sehr angenehmer Zeitgenosse“, sagt der Fortuna-Coach. „Aber am Sonntag gönne ich ihm trotzdem keinen Sieg.“