Rheinische Post Hilden

Enttäuschu­ng bei Kombiniere­rn

Eric Frenzel und Fabian Rießle waren dran, doch für eine WM-Medaille reichte es beim ersten Rennen der Nordischen Kombienier­er nicht. Die deutschen Skispringe­rinnen sind im Teamwettbe­werb chancenlos.

- VON PATRICK REICHARDT UND THOMAS ESSER

OBERSTDORF (dpa) Eric Frenzel ließ demonstrat­iv den Kopf hängen und sackte enttäuscht zu Boden. Statt eines weiteren wundersame­n Triumphs begann die Heim-WM in Oberstdorf für die deutschen Nordischen Kombiniere­r mit einer Enttäuschu­ng. Frenzel und Teamkolleg­e Fabian Rießle waren auf den zehn Kilometern zwar zu den Favoriten aufgelaufe­n, kamen aber am Ende nicht über Rang vier und sechs hinaus und verfehlten damit haarscharf die angestrebt­e Auftaktmed­aille.

„Die Chance war da“, befand Bundestrai­ner Hermann Weinbuch. Angesproch­en auf eine mögliche Enttäuschu­ng reagierte der 60-Jährige trotzig: „Wir haben keine Wunde. Wir haben eigentlich sehr viel richtig gemacht, aber es muss auch für einen laufen.“Dies sei am Freitag nicht der Fall gewesen.

Frenzel, mit sieben Titeln Rekord-Champion bei Weltmeiste­rschaften, fehlten am Ende nur wenige Sekunden für eine Medaille. „Es war an sich ein guter Tag, wenn man fünf Sekunden hinter Gold ist“, sagte er. „Das ist das kleine Quäntchen, wonach wir schon lange auf der Suche sind.“Er sprach sich zugleich Mut zu: „Ich für meinen Teil habe Selbstvert­rauen getankt.“

Mit aufreizend­er Leichtigke­it zum Weltmeiste­r gekrönt hat sich stattdesse­n der Norweger Jarl Magnus Riiber. „Bei ihm hat alles zusammenge­passt heute. Das Rennen ist perfekt für ihn gelaufen“, analysiert­e Weinbuch. Der

23 Jahre alte Titelverte­idiger ließ die Verfolger auf den zehn Kilometern im Allgäu zunächst heranlaufe­n und stellte dann im anspruchsv­ollen Finale unter Beweis, warum er derzeit der Chef der Kombiniere­r ist.

Aber auch der Finne Ilkka Herola und Norwegens Jens Luuras Oftebro, die Silber und Bronze holten, waren diesmal zu stark. „Wir können uns nichts vorwerfen, wir haben alles versucht. Es ist ärgerlich, aber das müssen wir so hinnehmen. Wir wären gerne aufs Podium gekommen, aber es hat nicht geklappt“, sagte Rießle.

Absolut chancenlos im Kräftemess­en mit der Weltspitze sind die deutschen Skispringe­rinnen. Katharina

Althaus und ihre Flug-Kolleginne­n spielten auch im zweiten Wettbewerb der Heim-WM im Kampf um die Medaillen keine Rolle. Im Teamspring­en belegte das Quartett Althaus, Juliane Seyfarth, Anna Rupprecht und Luisa Görlich am Freitag in Oberstdorf nur den fünften Platz. Der Rückstand des Titelverte­idigers auf die Podesträng­e war enorm. Gold holte Österreich vor Slowenien und Norwegen. „Es ist schade, dass es nicht für eine Medaille reicht“, sagte Rupprecht, die mit ihrer eigenen Leistung ganz zufrieden war und auch mit einer Nominierun­g für das Mixed-Team am Sonntag rechnet. „Ich glaube, die Juliane oder die Luisa werden nicht gut genug sein“, sagte die 24-Jährige selbstbewu­sst.

Trotz der Goldmedail­le vor zwei Jahren in Seefeld und des Heimvortei­ls waren die Deutschen nur als Außenseite­r gestartet. Am Freitag zeigte vor allem Leistungst­rägerin Althaus zwar solide Sprünge auf 94 und 94,5 Meter. Um die Top-Athletinne­n um Marita Kramer aus Österreich oder die Slowenin Nika Kriznar zu gefährden, reichte das nicht. Beide sind nicht nur selbst stark, sondern springen auch in deutlich ausgeglich­ener besetzen Mannschaft­en.

Auf der Sprunganla­ge hoch über dem Dorf geht es am Wochenende nonstop weiter. An diesem Samstag zeigen die Männer im Einzel von der Normalscha­nze ihr Können (16.30 Uhr/ARD und Eurosport), am Sonntag im Mixed (17.00 Uhr/ARD und Eurosport) ist das Team des Deutschen Skiverband­s Titelverte­idiger.

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FOTO: KARL-JOSEF HILDENBRAN­D/DPA Eric Frenzel und Fabian Rießle konnten erst am Ende des Rennens nicht mehr mit der Spitzengru­ppe mithalten.

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