Enttäuschung bei Kombinierern
Eric Frenzel und Fabian Rießle waren dran, doch für eine WM-Medaille reichte es beim ersten Rennen der Nordischen Kombienierer nicht. Die deutschen Skispringerinnen sind im Teamwettbewerb chancenlos.
OBERSTDORF (dpa) Eric Frenzel ließ demonstrativ den Kopf hängen und sackte enttäuscht zu Boden. Statt eines weiteren wundersamen Triumphs begann die Heim-WM in Oberstdorf für die deutschen Nordischen Kombinierer mit einer Enttäuschung. Frenzel und Teamkollege Fabian Rießle waren auf den zehn Kilometern zwar zu den Favoriten aufgelaufen, kamen aber am Ende nicht über Rang vier und sechs hinaus und verfehlten damit haarscharf die angestrebte Auftaktmedaille.
„Die Chance war da“, befand Bundestrainer Hermann Weinbuch. Angesprochen auf eine mögliche Enttäuschung reagierte der 60-Jährige trotzig: „Wir haben keine Wunde. Wir haben eigentlich sehr viel richtig gemacht, aber es muss auch für einen laufen.“Dies sei am Freitag nicht der Fall gewesen.
Frenzel, mit sieben Titeln Rekord-Champion bei Weltmeisterschaften, fehlten am Ende nur wenige Sekunden für eine Medaille. „Es war an sich ein guter Tag, wenn man fünf Sekunden hinter Gold ist“, sagte er. „Das ist das kleine Quäntchen, wonach wir schon lange auf der Suche sind.“Er sprach sich zugleich Mut zu: „Ich für meinen Teil habe Selbstvertrauen getankt.“
Mit aufreizender Leichtigkeit zum Weltmeister gekrönt hat sich stattdessen der Norweger Jarl Magnus Riiber. „Bei ihm hat alles zusammengepasst heute. Das Rennen ist perfekt für ihn gelaufen“, analysierte Weinbuch. Der
23 Jahre alte Titelverteidiger ließ die Verfolger auf den zehn Kilometern im Allgäu zunächst heranlaufen und stellte dann im anspruchsvollen Finale unter Beweis, warum er derzeit der Chef der Kombinierer ist.
Aber auch der Finne Ilkka Herola und Norwegens Jens Luuras Oftebro, die Silber und Bronze holten, waren diesmal zu stark. „Wir können uns nichts vorwerfen, wir haben alles versucht. Es ist ärgerlich, aber das müssen wir so hinnehmen. Wir wären gerne aufs Podium gekommen, aber es hat nicht geklappt“, sagte Rießle.
Absolut chancenlos im Kräftemessen mit der Weltspitze sind die deutschen Skispringerinnen. Katharina
Althaus und ihre Flug-Kolleginnen spielten auch im zweiten Wettbewerb der Heim-WM im Kampf um die Medaillen keine Rolle. Im Teamspringen belegte das Quartett Althaus, Juliane Seyfarth, Anna Rupprecht und Luisa Görlich am Freitag in Oberstdorf nur den fünften Platz. Der Rückstand des Titelverteidigers auf die Podestränge war enorm. Gold holte Österreich vor Slowenien und Norwegen. „Es ist schade, dass es nicht für eine Medaille reicht“, sagte Rupprecht, die mit ihrer eigenen Leistung ganz zufrieden war und auch mit einer Nominierung für das Mixed-Team am Sonntag rechnet. „Ich glaube, die Juliane oder die Luisa werden nicht gut genug sein“, sagte die 24-Jährige selbstbewusst.
Trotz der Goldmedaille vor zwei Jahren in Seefeld und des Heimvorteils waren die Deutschen nur als Außenseiter gestartet. Am Freitag zeigte vor allem Leistungsträgerin Althaus zwar solide Sprünge auf 94 und 94,5 Meter. Um die Top-Athletinnen um Marita Kramer aus Österreich oder die Slowenin Nika Kriznar zu gefährden, reichte das nicht. Beide sind nicht nur selbst stark, sondern springen auch in deutlich ausgeglichener besetzen Mannschaften.
Auf der Sprunganlage hoch über dem Dorf geht es am Wochenende nonstop weiter. An diesem Samstag zeigen die Männer im Einzel von der Normalschanze ihr Können (16.30 Uhr/ARD und Eurosport), am Sonntag im Mixed (17.00 Uhr/ARD und Eurosport) ist das Team des Deutschen Skiverbands Titelverteidiger.