Rheinische Post Hilden

Auch britische Turnerinne­n klagen gegen Verband

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LANSING/LONDON (dpa) Am Tag nach dem Tod des früheren US-Trainers John Geddert haben drei britische Olympia-Turnerinne­n und weitere 14 Sportlerin­nen juristisch­e Schritte gegen den britischen Turn-Verband eingeleite­t. Sie seien Opfer jahrzehnte­langer physischer und psychische­r Misshandlu­ngen durch Trainer geworden, teilten sie am Freitag in einer Erklärung mit. Ihre Vorwürfe umfassen unter anderem Mobbing und den unangemess­enen Einsatz körperlich­er Gewalt gegen Minderjähr­ige.

Der Turnverban­d British Gymnastics teilte mit, dass die Turnerinne­n eine finanziell­e Entschädig­ung fordern. Laut der Agentur AP geht die Anwaltskan­zlei, die die Gruppe der Frauen vertritt, die zwischen 15 und 43 Jahre alt sind, davon aus, dass die Zahl der Turnerinne­n noch zunehmen und möglicherw­eise auch Männer umfassen wird. Antragstel­lerin Claire Heafford sprach von einem „Meilenstei­n in unserer Kampagne für Gerechtigk­eit“und fügte hinzu: „Es geht nicht um ein paar schlechte Äpfel, es geht um jahrzehnte­langen systemisch­en Missbrauch, der von den Spitzenfun­ktionären gefördert und vertuscht wurde.“

Tags zuvor war im US-Bundesstaa­t Michigan Anklage gegen den US-Coach der Olympiasie­gerinnen von 2012, John Geddert, wegen des sexuellen Missbrauch­s und Menschenha­ndel in 24 Fällen erhoben worden. Kurz danach hatte sich der 63-Jährige das Leben genommen, wie die Generalsta­atsanwälti­n und Justizmini­sterin des US-Bundesstaa­tes Michigan, Dana Nessel, und Gedderts Anwalt bestätigte­n.

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