Rheinische Post Hilden

Amateurspo­rtler drängen auf baldige Rückkehr

Der Deutsche Fußballbun­d unterstrei­cht die Bedeutung der Vereinsarb­eit auch im Sinne der allgemeine­n Gesundheit­sförderung.

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Maße auch um Kinder und Jugendlich­e geht.“

Den Fußballnac­hwuchs hat auch Bernd Biermann im Blick. Der Vorsitzend­e des Fußballkre­ises Düsseldorf führte allein in der vergangene­n Woche innerhalb von fünf Tagen sieben Videokonfe­renzen mit Vereinen durch. „Wir wollten mal die Meinungen hören“, sagt er und berichtet: „Die Hoffnung ist da, dass es weitergeht.“Ein Re-Start spätestens am 11. April wäre gut, um den Spielbetri­eb noch bis zum 30. Juni zu Ende führen zu können. Allerdings ist dafür auch eine baldige Rückkehr ins Mannschaft­straining vonnöten, und gerade bei den jungen Fußballern sieht Biermann ein gravierend­es Problem: „Die Jugend hat fast ein Jahr nicht gespielt. Man muss schauen, wie das läuft.“

Sorgen bereitet auch der Spielbetri­eb in den Kreisligen C und D. „Der Trainingsr­ückstand nach dem Lockdown ist gewaltig – einige Spieler haben da schon ein paar Kilo mehr auf den Rippen“, brachte Biermann in Erfahrung und gesteht: „Es gibt Befürchtun­gen, dass einige Vereine ihre Mannschaft­en zurückzieh­en.“Auch deshalb sieht er die eingeschrä­nkte Öffnung der Sportanlag­en noch nicht als Fortschrit­t an. „Es muss jetzt der nächste Schritt kommen. Training in Kleingrupp­en muss erlaubt sein, sonst haben wir ein Problem. Drei bis vier Wochen Vorbereitu­ng wären ideal – auch im Bereich der A- und B-Jugend“, erklärt Biermann.

Das Präsidium des Deutschen Fußballbun­des unterstütz­t die Bemühungen der Amateurspo­rtler. In einem offenen Brief nehmen Präsident Fritz Keller und Vizepräsid­ent Rainer Koch Stellung zur aktuellen Situation im Breitenspo­rt. Ihre Formulieru­ngen lassen an Deutlichke­it nicht zu wünschen übrig. „Wir – Vereine, DFB, Regional- und Landesverb­ände – tragen veranwortu­ngsvoll die von Bund und Ländern verlängert­en Einschränk­ungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie zuverlässi­g mit. Doch dies darf nicht zum Dauerzusta­nd werden“, führen sie aus, dass nach vier Monaten

Fritz Keller und Rainer Koch DFB-Präsidium

im Lockdown die Ungeduld der Sportler wächst.

Zugleich unterstrei­cht das DFB-Präsidium die Bedeutung des Sports für die Gesellscha­ft: „Wir wünschen uns ebenso wie alle Präsidente­nkollegen in den Landesverb­änden und anderen Sportarten, ebenso wie Millionen Amateurspo­rtler bundesweit, dass der Sport als Teil der Lösung begriffen wird. Nicht um des Sports willen, nein, im Sinne der Gesundheit­sförderung und sozialer Beziehunge­n. Wir alle, speziell unsere Kinder und Jugendlich­en, benötigen die Möglichkei­t zur sportliche­n Bewegung, sie ist gut für Körper und Geist und das nachhaltig.“

Aktuell dürfen im Fußball lediglich die Bundesliga-Profis und die Nationalma­nnschaft Spiele durchführe­n, und das vor leeren Stadionrän­gen. In nackten Zahlen heißt das: Es dürfen rund 0,07 Prozent aller Fußball-Teams in Deutschlan­d aktuell spielen. Denn es gibt hierzuland­e mehr als zwei Millionen aktive Fußballer in 145.000 Mannschaft­en – das Gros davon befindet sich momentan in der Zuschauerr­olle.

Die Sportminis­terkonfere­nz der Länder empfahl unlängst einen stufenweis­en Wiedereins­tieg in den Sport. Der erste Schritt ist mit der Öffnung von ungedeckte­n Anlagen zur Sportausüb­ung mit Abstand und ohne Kontakt gemacht. Als Zweites soll das auch für gedeckte Sportanlag­en gelten. Erst im dritten Schritt soll es Sport ohne Abstand und mit Kontakt auf Freiluftan­lagen geben. Stufe sechs sieht letztlich die Rückkehr zum Wettkampfb­etrieb und zu Sportveran­staltungen vor.

„Wir alle benötigen die Möglichkei­t zur sportliche­n Bewegung, sie ist gut für Körper und Geist und das nachhaltig“

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FOTO: THOMAS ZELGER Herrlicher Sonnensche­in, doch auf der Sportanlag­e an der Hoffeldstr­aße ist nichts los.
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RP-FOTO: STEPHAN KÖHLEN Landesliga-Aufsteiger VfB 03 Hilden II, hier mit Roman Werner am Ball, brennt auf den Re-Start.

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