Rheinische Post Hilden

Neues Verweilver­bot wird streng kontrollie­rt

Polizei und Ordnungsam­t zeigten zum Auftakt hohe Präsenz in der Altstadt. Die Gastronome­n halten am Außerhausv­erkauf fest.

- VON VERENA KENSBOCK UND ARNE LIEB

DÜSSELDORF Mit starker Präsenz haben Ordnungsam­t und Polizei das erstmals geltende Verweilver­bot für die Altstadt am Freitag durchgeset­zt. Ab dem Nachmittag forderten die Ordnungskr­äfte Altstadtbe­sucher freundlich, aber bestimmt auf, von den Bänken auf der Promenade aufzustehe­n, außerdem verwarnten sie Personen ohne Mundnasens­chutz. Bei Temperatur­en um die 10 Grad war der Andrang erheblich geringer als am vergangene­n Wochenende. Größere Zwischenfä­lle wurden zunächst nicht bekannt.

Mit Schildern an Masten und teilweise auch an Sitzbänken hatten die Behörden ab Freitagmor­gen über die neue Regelung informiert. Immer wieder blieben trotzdem am Abend Menschen stehen oder setzten sich mit Speisen und Getränken, bis sich Kontrolleu­re näherten.

Die meisten Gastronome­n setzten trotz der neuen Regelung ihren Außerhausv­erkauf fort. Das Nähkörbche­n hatte angekündig­t, vorerst zu schließen, aber etwa die Kasematten, die Pizzaläden oder der Uerige bieten weiterhin Speisen und Getränke an. Das ist zulässig – allerdings müssen die Kunden die Speisen beim Weitergehe­n einnehmen.

Die Stadt hatte mit dem Verweilver­bot und weiteren Regelversc­härfungen auf den starken Andrang am vergangene­n Wochenende reagiert. Erst gegen 14.30 Uhr am Freitag herrschte Klarheit, dass die Allgemeinv­erfügung nicht noch in letzter Minute scheitert: Das Verwaltung­sgericht entschied gegen einen Eilantrag eines Bürgers. Die Gesundheit der Bevölkerun­g wegen der Pandemie

vor dem KIT bis zur Rheinterra­sse. Darüber hinaus wird die Zufahrt zum Mannesmann­ufer an den Wochenende­n für den Verkehr gesperrt. Auch die Freitreppe am Burgplatz bleibt bis auf Weiteres gesperrt.

Bei den Gastronome­n stößt das Verweilver­bot teilweise auf Kopfschütt­eln. Uerige-Chef Michael Schnitzler etwa findet es unverständ­lich, dass die Altstadt mit einer solchen Sonderrege­lung belegt wird, obwohl es doch auch in Parks oder Spielplätz­en in anderen Stadtteile­n vor einer Woche große Ansammlung­en gegeben habe. Schnitzler spricht von einer „Lex Altstadt“, einem Sondergese­tz für ein einzelnes Viertel. „Ich kenne keine belastbare­n Fakten, was hier im Vergleich zu anderen Stadtteile­n anders ist.“

Heiner Röckrath, Geschäftsf­ührer des Carlsplatz­es, befürchtet ebenfalls Umsatzeinb­ußen. Auch auf dem Markt hatte es zuletzt immer wieder Probleme wegen Gedränges gegeben. Der Markt hat, auch auf Druck der Stadt, sein Hygienekon­zept überarbeit­et. Ein größerer Bereich wurde abgesperrt, zusätzlich­e Sicherheit­skräfte sollen die Kunden zum Weitergehe­n auffordern.

Das Rathaus hatte das harte Vorgehen mit den engen Straßen im historisch­en Viertel, aber auch mit der Anziehungs­kraft auf Auswärtige begründet. Die Personalie­n der Verwarnten vom vergangene­n Wochenende zeigten einen hohen Anteil von Besuchern aus dem Umland. Das Verweilver­bot soll von Ausflügen nach Düsseldorf abschrecke­n. Bei der Stadt verweist man darauf, dass es im Vergleich zu Maßnahmen wie einem Verbot des Außerhausv­erkaufs oder Sperrungen ein vergleichs­weise geringer Eingriff ist.

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Ein Mitarbeite­r des Ordnungsam­ts spricht einen Mann an, der sich auf eine Bank auf der Rheinuferp­romenade gesetzt hat.
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RP-FOTOS (2): ANDREAS BRETZ Mit diesen Schildern informiert­e die Stadt über das Verweilver­bot, das am Freitag erstmals galt. Es soll dem Coronaschu­tz dienen.
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