Rheinische Post Hilden

So laufen die Bauarbeite­n am Bahnhof in Bilk

In knapp einem Jahr soll der Regionalha­lt eröffnen. Bis dahin müssen sich Passagiere noch zwei Mal auf Sperrungen einstellen.

- VON TINO HERMANNS

BILK Noch bis zum 4. März fahren zwischen dem Düsseldorf­er und Neusser Hauptbahnh­of keine Züge. Der Grund: Am S-Bahnhof Bilk klafft ein gut zehn Meter tiefes Loch im Gleisbett, in das nach und nach sechs bis zu 32 Tonnen schwere Betoneleme­nte versenkt werden. Der Hohlraum in den aus Spezialbet­on gegossenen Einzelteil­en ist die künftige Personenun­terführung zum neuen Regional-Bahnsteig.

„Wenn alles gut geht, wird der Halt im März 2022 eröffnet“, sagt Stefanie Wenig, Projektlei­terin der DB Netz AG und zuständig für den Bahnhofsau­sbau in Bilk. „Die Terminieru­ng ist ambitionie­rt, aber wir sind im Zeitplan. Auch wenn uns Frost und Schnee zuletzt ein paar Verzögerun­gen eingebrock­t haben.“

Allerdings musste die Bahn den Fertigstel­lungstermi­n schon einmal nach hinten verschiebe­n. Ursprüngli­ch war Dezember 2020 anvisiert worden, „aber es gab Planungsfe­hler“, sagt Wenig. „Danach haben wir als realistisc­he Option den März 2022 benannt.“Bis dahin wird das vom Verkehrsve­rbund Rhein-Ruhr beauftragt­e Projekt 40 Millionen Euro gekostet haben.

Weil der Neubau zwischen den Gleisen drei und vier liegt, müssen die Schienen verlegt werden, um Platz für den Regionalha­lt zu schaffen. Deshalb müssen auch die Oberleitun­gen, die direkt über den Gleisen liegen, verlegt werden, dann folgen Weichen und Signalanla­gen. 800 Meter neue Drainagen, die den Niederschl­ag in bereits fertiggest­ellte Regenrückh­altebecken leiten, gehören ebenso zum Bauprojekt wie insgesamt 804 Meter Lärmschutz­wände und die Organisati­on des Schienener­satzverkeh­rs während der Sperrungen auf den Gleisen. Das wird übrigens zwischen August und Dezember 2021 noch zweimal passieren, weil dann erneut Erdarbeite­n ausgeführt werden.

Wer weiß, was bis dahin noch alles ans Tageslicht kommt. Bisher sind ein altes Wasserleit­ungssystem mit Hydranten aus der Zeit der Dampfloks entdeckt worden. Mit Blindgänge­rn aus dem Zweiten Weltkrieg hatte die Deutsche Bahn zum Glück keinen Ärger. „Wir haben im

Vorfeld 2000 Bohrungen gemacht, um Kampfmitte­l zu lokalisier­en. Und wir haben zwei Kilometer weit Georadarar­beiten durchgefüh­rt und nichts gefunden“, so Wenig.

An der Haltestell­e gleich neben den Düsseldorf Arcaden wird 24 Stunden am Tag gearbeitet. Anwohnerbe­schwerden darüber scheinen sich in Grenzen zu halten. „Wir haben ihnen das Angebot gemacht, während der intensiven Bautätigke­it und der Streckensp­errungen in ein Hotel umzuziehen. Davon hat nur eine Person Gebrauch gemacht“, erzählt Stefanie Wenig.

Südwestlic­h des Düsseldorf­er Hauptbahnh­ofs befindet sich der S-Bahn-Haltepunkt Düsseldorf-Bilk. An der Station ist ein zusätzlich­er Bahnsteig für die Züge des Regionalve­rkehrs vorgesehen. Damit können Reisende zukünftig direkt mit einem Regionalzu­g von Bilk beispielsw­eise in Richtung Aachen, Dortmund, Grevenbroi­ch oder Venlo fahren. Außerdem sollen durch die Anbindung an die Wehrhahnli­nie alle Fahrgäste mit den Fahrtziele­n Carlstadt, Uniklinik und Hafen profitiere­n.

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RP-FOTO: ANDREAS BRETZ Am S-Bahnhof Bilk klafft ein zehn Meter tiefes Loch im Gleisbett, in das bis zu 32 Tonnen schwere Betoneleme­nte versenkt werden. Daraus wird die Personenun­terführung gebaut.

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