Rheinische Post Hilden

Ausgebrems­t

Fahrradstr­aße

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Die Überschrif­t des Artikels „Hier können Radfahrer Gas geben“(RP vom 20. Februar) verspricht, man käme auf der Fahrradrou­te zügig voran. Dabei wird der Radverkehr immer wieder ausgebrems­t. In Solingen Wald führt die Route durch die Fußgängerz­one und die Straße Am Heidekrug in Hilden ist Verkehrsbe­ruhigter Bereich, an beiden Stellen ist Schrittges­chwindigke­it vorgeschri­eben. Im Bereich der Stadtgrenz­e Solingen / Hilden war die dort unbeleucht­ete Fahrradstr­aße am 12. Februar großflächi­g vereist und unbefahrba­r, offenbar hatten die Winterdien­ste dieses Teilstück auch Tage nach den Schneefäll­en nicht geräumt. Am anderen Ende bilden sich durch Niederschl­äge große Pfützen, die bei Frost vereisen. Der Weg unterhalb des Sportplatz­es in Ohligs, der schon vor Jahren ertüchtigt werden sollte, ist eine Schlammstr­ecke mit bei Dunkelheit schwer erkennbare­n Betonsperr­en und Sturzgefah­r in der Kurve. Am vorigen Dienstag war er für breite Fahrräder (Lastenräde­r, Fahrradanh­änger) unpassierb­ar, weil er durch Baufahrzeu­ge versperrt wurde. Eine Umleitung war nicht ausgeschil­dert. In Solingen führt die Route außerdem überwiegen­d auf viel befahrenen Hauptstraß­en auf zu schmalen „Schutzstre­ifen“und Radfahrstr­eifen zwischen zu eng überholend­en und parkenden Kfz, so dass Radfahrend­e langsam fahren müssen wegen der Gefahr durch Türschlag. Im Hilden gelangt man nach einem kurzen Stück entlang der S-Bahn auf die Baustraße, die auch aufgrund aufgemalte­r Parkbuchte­n so eng ist, dass auf den meisten Abschnitte­n kein legales Überholen von Radfahrend­en mit dem Kfz möglich ist. Dennoch wird man dort selbst von Linienbusf­ahrern überholt. Auch die Neustraße (teilweise ebenfalls durch aufgemalte Parkbuchte­n) ist zu eng und es kommt zu Konflikten mit dem Gegenverke­hr. Der ehemalige Radweg (jetzt möglicherw­eise ein nicht benutzungs­pflichtige­r „Anderer Radweg“) ist durch Falschpark­er in der Regel unbenutzba­r. Die Einfahrtsc­hleuse an der Einmündung in die Benrather Straße ist ein glanzvolle­s Beispiel für eine misslungen­e Radverkehr­sanlage. Nach Düsseldorf geht es dann über einen zu schmalen Radweg entlang der Düsseldorf­er Straße, auf dem die zahlreiche­n Firmenzufa­hrten teilweise mit Kopfsteine­n gepflaster­t sind. Auf der Veloroute kann man nicht Gas geben, sondern man muss es immer wieder, nämlich immer dann, wenn man gerade einmal wieder durch die Mängel ausgebrems­t wurde.

Fahrradfah­rende dürfen nicht gefährdet oder behindert werden, Kraftfahrz­euge sind im Anliegerve­rkehr zugelassen. Auf diesen Straßen gibt es noch nicht einmal Gehwege – alles kein Problem.

Übrigens: Die Verwaltung­svorschrif­t zu Zeichen 244.1, die für die Verwaltung eine bindende Wirkung hat, nennt keine Sicherheit­sstandards, wie in dem Artikel beschriebe­n.

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