Jung und Alt sind bei der Stadtplanung im Schulterschluss
Das JuPa will seine Arbeit digitaler gestalten und die Jugend bei Umfragen stärker einbinden. In einer Videokonferenz wurden viele Ideen entwickelt.
HAAN Die Kontaktbeschränkungen der Corona-Pandemie vermögen den politischen Gestaltungswillen junger Menschen in Haan nicht zu hemmen. Zahlreiche Anregungen wurden in der jüngsten Sitzung des Haaner Jugendparlaments, zu der Vorsitzender Dominik Budych auch einige Gäste geladen hatte, in Form einer Videokonferenz erörtert sowie Beschlüsse gefasst.
Nach den Sitzungsformalien erläuterte Jens Gabe, für die Gestaltung des öffentlichen Raums in Haan verantwortlich, auf welche Weise er die Neugestaltung des Neuen Marktes, der Fußgängerzone und dem Alter Markt angehen möchte, vor allem inwieweit auch die Wünsche junger Menschen nach
Treff-Möglichkeiten in die Planung einfließen sollen.
„Mit 48 bin ich nicht mehr jugendlich. Deshalb will ich von euch wissen: Was wünscht ihr euch, was wünscht ihr euch im Vergleich mit anderen Städten oder Ländern, und was kann man auf Haan projizieren?“, fragte der Landschaftsarchitekt, der sich ein „Brainstorming mit digitalen Tools“wünscht. Ideen, Skizzen und Bilder könnten gern an ihn direkt per Mail (jens.gabe@ stadt-haan.de) geschickt werden.
Detailplanungen wie die neue City-Toilette, neue Bänke sowie Zufahrtsbeschränkungen durch Poller seinen bereits im Gange. In diesem Kontext betonte Dominik Budych, dass es bei den Planungen bereits einen inhaltlichen Schulterschluss mit dem Seniorenbeirat sowie dem
Kinderparlament gegeben habe. Im Fokus steht die Neuplanung des desolaten Areals Landstraße, wo ein altersübergreifender Treffpunkt für Sport und Kultur entstehen soll. „Es sollte eine Bühne geben, die verschiedene Angebote der Kultur wie Tanz- und Musikveranstaltungen ermöglichen“, regte Haans Jugendreferent Peter Burek an.
Parlamentsmitglied Amelie Lämmerhirt erläutert verschiedene Verbesserungsvorschläge
für den ÖPNV für Jugendliche an die Adresse des Ausschusses für Umwelt und Mobilität (AUM). Gerade im Hinblick auf die Restaurierung der „Landstraße“sollte es eine Busanbindung Richtung Nordstraße der Linie 792/O1 bis mindestens 2 Uhr geben.
Was den Medienentwicklungsplan angehe, so gab die Beigeordnete Annette Herz wichtige Informationen. Von einer Vollausstattung mit digitalen Geräten in den Grundschulen werde abgesehen. „Doch alle Schüler ab Klasse 5/7 in Haan sollten entsprechend einer Bedarfsabfrage über ein digitales Endgerät verfügen und daher wurden 448 iPads angeschafft“, so Herz, die dafür votierte, dass die Geräte auch für eine private Nutzung zur Verfügung stehen sollen. Die Nutzung digitaler Hardware müsse jedoch mit den Lehrerinnen und Lehrern jeweils abgestimmt werden. Laut einer unter rund 330 Schülern weiterführender Schulen erhobenen Umfrage des Jugendparlaments gibt es jedoch noch immer eine signifikante Anzahl von Pädagogen, die mit den digitalen Möglichkeiten der Stoffvermittlung fremdeln.
Auf mehr digitale Unterstützung setzt hingegen das Jugendparlament selbst. Um mittels Umfragen den demokratischen Willensbildungsprozess junger Menschen noch besser abbilden zu können, wurde dem Antrag des JuPa-Vorstands, die Crowd-Signal-Software als Tool für Umfragen zum Jahresabo-Preis von 150 Euro anzuschaffen, mit nur einer Gegenstimme stattgegeben.