Rheinische Post Hilden

Mit neuem Mut in die Schlüssels­piele

- VON HEINZ BÜSE

Binnen einer Woche stehen für den BVB drei Reifeprüfu­ngen an. Das 3:0 gegen Bielefeld hält ihn auf Kurs.

DORTMUND (dpa) Den Glückwünsc­hen zum dritten Sieg in Serie schenkte Mats Hummels kaum Beachtung. Nur wenige Minuten nach dem 3:0 (0:0) über Arminia Bielefeld war der Dortmunder Abwehrchef mit seinen Gedanken bereits woanders. „Jetzt stehen drei absolute Kracher an. Da müssen wir beweisen, dass wir wirklich einen Schritt weiter sind“, verwies der Weltmeiste­r von 2014 auf die anspruchsv­ollste Woche der Saison mit Schlüssels­pielen im DFB-Pokal bei Borussia Mönchengla­dbach, in der Meistersch­aft beim FC Bayern und in der Champions League gegen den FC Sevilla. Mit skeptische­m Unterton fügte er an: „Wir spielen seriöser, aber noch nicht so, wie wir könnten.“

Binnen acht Tagen wird sich weisen, wie stabil der jüngste Aufwärtstr­end des BVB wirklich ist. Die jüngsten Erfolge über Sevilla (3:2), Schalke (4:0) und Bielefeld werteten alle Beteiligte­n als Mutmacher. „Aus den letzten drei Spielen nehmen wir sehr viel Selbstvert­rauen mit. Siege helfen immer“, kommentier­te Trainer Edin Terzic.

Der über weite Strecken schmucklos­e Erfolg über den Aufsteiger stärkte auch bei Nationalsp­ieler Emre Can den Glauben an eine erfolgreic­he Woche: „Für solche Spiele trainieren wir. Das K.o.-Spiel am Dienstag in Mönchengla­dbach wollen wir gewinnen. Dann haben wir am Samstag mit Bayern einen geilen Gegner. Und Dienstag wieder ein K.o.-Spiel – wir wollen das beste draus machen.“

Zur Freude von Terzic bringt seine

Mitte Dezember begonnene Arbeit als Chefcoach langsam Ergebnisse. Platz vier und damit die Qualifikat­ion für die Champions League ist nur noch drei Zähler entfernt. Vor allem bei der Leistungss­teigerung von Jadon Sancho machte sich der Favre-Nachfolger verdient. Denn der noch vor Weihnachte­n als englische Patient gehandelte Dribbelkün­stler hat im neuen Jahr zu alter Form gefunden. Mit sechs Toren und sechs Assists war er an zwölf der 22 Bundesliga-Treffer des BVB beteiligt.

Hummels verwies auf den höheren Eifer von Sancho – sowohl beim Spiel als auch beim Training: „Das müssen Offensivsp­ieler manchmal lernen, dass Arbeit sich auszahlt. So spielt er herausrage­nd und gibt mit die Richtung vor.“Auch Terzic lobte den Schützen zum 2:0 (58.): „Wir sind zufrieden, wie sich Jadon präsentier­t. Er belohnt sich wieder.“

Selbst der bereits als Verkaufska­ndidat gehandelte Mahmoud Dahoud macht unter der Regie von Terzic erstaunlic­he Fortschrit­te. Nach drei zuvor eher unauffälli­gen Spielzeite­n beim BVB ruft der 25 Jahre alte Mittelfeld­spieler sein großes

Potenzial endlich ab. Gegen Bielefeld gelang ihm der erste Bundesliga-Treffer (48.) nach zweieinhal­b Jahren. Zehn Tage zuvor hatte er im Achtelfina­l-Hinspiel der Champions League in Sevilla getroffen. „Er hat es nach einer schweren Phase allen gezeigt. Damit sind wir sehr glücklich“, kommentier­te Terzic. Dass auch der aus Madrid ausgeliehe­ne Reinier (81.) wenige Sekunden nach seiner Einwechslu­ng sein erstes Bundesliga­tor zum 3:0-Endstand erzielte, war für Terzic ein weiterer positiver Randaspekt der Partie. „Das ist super für uns, das ist super für ihn.“

Dagegen wirkten die Bielefelde­r nach dem fünften erfolglose­n Spiel in Serie mächtig angeschlag­en. „Ich bin komplett frustriert“, klagte Torhüter Stefan Ortega und bemängelte den Einsatz einiger Kollegen: „Wir haben nicht die Qualität wie Dortmund, dass es auch mit sieben Spielern funktionie­rt und sich der Rest eine Pause gönnt.“Vor allem die hohe Zahl an Gegentreff­ern in den vergangene­n Partien gegen Frankfurt (1:5), Köln (1:3), München (3:3), Wolfsburg (0:3) und Dortmund gibt zu denken.

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FOTO: AP Knotenlöse­r: Dortmunds Mahmoud Dahoud trifft zum 1:0.

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