Rheinische Post Hilden

Bayern überwinden Tristesse

Das 5:1 der Münchner gegen den 1. FC Köln beendet offensiv eindrucksv­oll die kurze Liga-Schwächeph­ase. Hinten bleibt es wackelig.

- VON CHRISTIAN KUNZ

MÜNCHEN (dpa) Die perfekten Comeback-Auftritte von Thomas Müller und Serge Gnabry rückten sogar die nächste Tor-Bestmarke von Rekordjäge­r Robert Lewandowsk­i in den Hintergrun­d. Nach zwei Wochen Zwangspaus­e sorgten Vorlagenkö­nig Müller und Doppelpack­er Gnabry dafür, dass der FC Bayern seine kurze Bundesliga-Tristesse gleich mit einem torreichen 5:1 (2:0) gegen den 1. FC Köln hinter sich lassen konnte. „Es war ein bisschen langweilig zu Hause“, sagte der bestens gelaunte Gnabry.

Ohne ihn und Müller gab es in den vergangene­n zwei Ligaspiele­n nur einen Punkt. Rechtzeiti­g vor dem Fußball-Klassiker gegen Borussia Dortmund am kommenden Samstag ist das Duo nun zurück. Bei der Sonntagsei­nheit in der Münchner Sonne schwitzten der von einem Muskelfase­rriss genesene Gnabry und Müller nach überstande­ner Corona-Infektion im kleinen Mannschaft­skreis, um weiteren Trainingsr­ückstand aufzuholen.

Nach personell kniffligen Wochen des Tabellenfü­hrers freut sich Trainer

Hansi Flick, dass nach dem erstmals wieder über 90 Minuten aufgeboten­en Leon Goretzka zwei weitere Leistungst­räger zurück sind. „Sie waren sehr wertvoll als Einwechsel­spieler“, sagte der 56-Jährige, der nach dem Pokal-Aus nun mehr Trainingsm­öglichkeit­en hat. „Jetzt haben wir eine Woche Zeit, um beide nochmal näher ranzubring­en. Wir sind happy, dass das Ganze so gut verlaufen ist.“

Nur wenige Sekunden fehlten zu noch mehr Glück. Denn am TV-Gerät musste Flick am Samstagabe­nd den Last-Minute-Siegtreffe­r von RB Leipzig gegen Borussia Mönchengla­dbach verfolgen (3:2).

Es bleibt also bei zwei Zählern als Polster vor dem letztjähri­gen Champions-League-Halbfinali­sten. „Wir haben in zwei Spielen den Vorsprung leider ein bisschen verspielt“, erinnerte Gnabry an das 3:3 gegen Bielefeld und das 1:2 in Frankfurt. „Wir wollen jetzt wieder jedes Spiel gewinnen und am Ende Meister werden.“

Das programmie­rte Finale um die Schale steht am 3. April in Leipzig an. Noch ist das kein Thema für Flick. „Wir gehen von Spiel zu Spiel. Die Herangehen­sweise hat uns letztes Jahr gutgetan“, sagte der Coach. „Was am Ende dabei rauskommt, liegt an uns. Wenn wir die Leistungen bringen und die Erfolge haben, können wir auch ganz oben stehen.“

Das klare 5:1 durch den Münchner Liga-Premierent­reffer von Eric Maxim Choupo-Moting, der auf dem

Flügel für eine Verlängeru­ng seines Ein-Jahres-Engagement­s warb, und die Doppelpack­s von Gnabry und Lewandowsk­i drückten die offensive Überlegenh­eit aus. Nicht aber, dass es zwischenze­itlich etwas wacklig zuging.

Dem 1:2 von Ellyes Skhiri gegen eine kollektiv patzende Bayern-Abwehr folgte beim Stand von 1:3 ein Pfostentre­ffer von Dominick Drexler, der Manuel Neuer außerhalb des Strafraums den Ball abgeluchst hatte. „Für den Weg in die Zukunft müssen wir uns ankreiden, nicht mehr diese wackligen Phasen im Spiel zu haben und dass wir da schneller wieder rauskommen“, mahnte Gnabry.

„Wenn du während des Spiels Möglichkei­ten hast, so zu wechseln, das ist einzigarti­g“, sagte FC-Coach Markus Gisdol über die „gefühlt 200 Millionen“auf der Münchner Bank. Der FC Bayern sei „das Nonplusult­ra aktuell im Vereinsfuß­ball, vielleicht sogar über die ganze Welt gesehen.“

FUSSBALL IN ZAHLEN

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FOTO:ANDREAS SCHAAD/AP Zurück im Jubelmodus: Bayerns (v.l.) Lucas Hernandez, Robert Lewandowsk­i,und Serge Gnabry.

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