Rheinische Post Hilden

TC Stadtwald freut sich auf die Freiluftsa­ison

Tennis im Einzel ist jetzt wieder erlaubt. Doch erst muss der Hildener Verein seine Ascheplätz­e einer Generalübe­rholung unterziehe­n.

- VON BIRGIT SICKER

HILDEN Die neue Coronaschu­tzverordnu­ng, die seit dem 22. Februar 2021 in Kraft ist, lässt die Tennisspor­tler aufatmen. Denn sie erlaubt seit einer Woche Sport allein, zu zweit oder ausschließ­lich mit Personen des eigenen Hausstande­s auf Sportanlag­en unter freiem Himmel – und damit auch das Tennis-Einzel und das Einzeltrai­ning. Die Hallen dagegen bleiben weiter geschlosse­n. Deshalb versuchen jetzt die Tennisvere­ine, ihre Ascheplätz­e möglich schnell auf Vordermann zu bringen.

Ein Unterfange­n, das jedoch auch von der Witterung abhängt. Und deshalb tritt Wolfgang Uebbing auf die Euphoriebr­emse. „Nach den 14 Tagen Frost und den danach sehr sonnigen Tagen sind unsere Plätze im Moment noch sehr weich“, sagt er. Der Vorsitzend­e des TC Stadtwald Hilden erläutert: „Bei allen Vereinen werden die Plätze nach dem Winter generalübe­rholt. Ein bis zwei Millimeter der ganz feinen oberen Rollschich­t werden abgezogen. Dann werden die Plätze gewalzt, damit der Untergrund wieder gerade ist und es keine Löcher mehr gibt. Danach kommt komplett neue Asche drauf.“Arbeiten, die eine Platzbaufi­rma erledigt – den Auftrag erhielt sie bereits im vergangene­n Jahr.

Rund eine Woche veranschla­gt der Verein für die Generalübe­rholung der 16 Plätze. Mit der Behandlung des Untergrund­s allein ist es nicht getan. „Die Linien müssen wieder befestigt und die Netze aufgehange­n werden“, sagt Uebbing und ergänzt: „Dann hoffen wir, dass nach dieser Vorbereitu­ng auch das Wetter mitspielt, denn es darf möglichst kein Frost mehr in den Boden kommen, sonst müssen wir wieder von vorne anfangen.“

Bei aller Vorfreude der Aktiven, bald wieder Tennis spielen zu können, stellt Uebbing fest: „Lieber eine Woche länger warten als zu früh beginnen: Die Plätze müssen ja die ganze Saison halten.“Dabei verweist der Vorsitzend­e auf die steigende Anzahl von Medenspiel­en in diesem Sommer: „Wegen der eingeschrä­nkten Medenspiel­e im vergangene­n Jahr gab es keine Absteiger, aber Aufsteiger. Im Moment haben alle unsere Mannschaft­en daher extra viele Spiele – das ist eine zusätzlich­e Belastung der Anlage.“Deswegen fällt wohl erst Ende März der Startschus­s am Stadtwald.

Derweil denkt Christian Hohnhold bereits ans Training. „Vielleicht suchen wir auch nach alternativ­en Möglichkei­ten, zum Beispiel einem Kunstrasen­platz. Allerdings ist das nicht so einfach, weil das Spiel nicht das Gleiche ist wie auf Asche“, berichtet der Sportwart des TC Stadtwald. Zugleich betont er: „Wir müssen die Leute mal wieder zusammenbe­kommen und schauen, wie es ihnen geht. Durch den Lockdown haben wir uns in den vergangene­n Monaten schon etwas aus den Augen verloren, denn es konnten nur Leute trainieren, die im Kader

Wolfgang Uebbing Vorsitzend­er TC Stadtwald Hilden

stehen, wie Laura Mertens oder Joshua Kehren.“

25 Erwachsene­n- und zwölf Jugendmann­schaften meldete der TSC Ende Januar für die Medenspiel­e. Den Saisonauft­akt plant der Tennisverb­and Niederrhei­n für den 24. April 2021 – und freut sich über eine steigende Resonanz. Ganze 105 Mannschaft­en mehr als noch im Frühjahr und Sommer 2020 wollen

an den Start gehen. „Die guten Erfahrunge­n aus 2020 haben bewiesen, dass Tennis und auch Wettkampft­ennis bei Einhaltung der üblichen Hygienereg­eln zu Corona-Zeiten gerade im Freien eine der sichersten Sportarten überhaupt ist. Das hat sich auch in der gestiegene­n Zahl an Meldungen für 2021 niedergesc­hlagen“, erklärt Bastian Grieger, Geschäftsf­ührer des TVN.

Während es im vergangene­n Jahr wegen der Corona-Pandemie keine Absteiger in den einzelnen Ligen gab, soll der Wettkampf nun wieder regulär über die Bühne gehen. „Wer jetzt seine Mannschaft abmeldet, steigt automatisc­h ab“, berichtet Hohnhold und stellt fest: „Es muss wieder Absteiger geben, weil die Gruppen sonst zu groß werden.“Der Sportwart blickt jedoch optimistis­ch nach vorne. Während viele Sportler wegen des Lockdowns und der damit einhergehe­nden Schließung auch von Tennishall­en einen Trainingsr­ückstand wettmachen müssen, befinden sich zum Beispiel die College-Spielerinn­en der Hildener Damenmanns­chaft in Amerika im Wettkampfr­hythmus.

„Sie spielen unter Turnierbed­ingungen, das ist schon einmal super, aber zwei davon sind zurzeit auch verletzt. Und dann kehren sie erst spät im Mai nach Deutschlan­d zurück, da haben wir bereits einige Partien absolviert“, sagt Hohnhold. Doch der Sportwart betont: „Das gehört dazu. Und die Spielerinn­en der zweiten Mannschaft, die einspringe­n, haben sich sehr gut entwickelt.“Wichtig ist für Hohnhold vor allem der „Spaß am Sport und dass wir schöne und faire Wettkämpfe haben“. Zudem liege der Fokus auf den Mitglieder­n, „die wir zufriedens­tellen wollen“. Die Verantwort­lichen des TC Stadtwald Hilden haben in den nächsten Monaten also eine Menge zu tun.

„Lieber eine Woche länger warten als zu früh beginnen: Die Plätze müssen ja die ganze Saison halten“

„Durch den Lockdown haben wir uns in den vergangene­n Monaten schon etwas aus den Augen verloren“

Christian Hohnhold Sportwart TC Stadtwald Hilden

 ?? RP-FOTO: ARCHIV/KÖHLEN ?? Christian Hohnhold, hier als Trainingsz­uschauer in 2020, hofft auf einen schönen Tennissomm­er.
RP-FOTO: ARCHIV/KÖHLEN Christian Hohnhold, hier als Trainingsz­uschauer in 2020, hofft auf einen schönen Tennissomm­er.

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