Rheinische Post Hilden

Grünwerke beliefern Bank mit Solarstrom

- VON ALEXANDER ESCH

DÜSSELDORF Die Grünwerke haben das Bankhaus HSBC Deutschlan­d als Kunden gewonnen. Die 100-prozentige Tochter der Stadtwerke hat in den vergangene­n vier Monaten im bayrischen Plattling eine Photovolta­ik-Anlage gebaut, der Strom wird an HSBC Deutschlan­d geliefert.

„Die Anlage ist aufgrund der Leistung ein wahrer Meilenstei­n und trägt deutlich zum Ausbau unseres Photovolta­ik-Portfolios bei“, sagt Ralf Zischke, Geschäftsf­ührer der Grünwerke. Der erwartete Jahresertr­ag liege bei mehr als 8000 Megawattst­unden. Mit dieser Menge könnten rund 2360 Haushalte versorgt werden.

Die Bank nehme für die Standorte in Düsseldorf und die große Mehrheit der Niederlass­ungen in Deutschlan­d den nachhaltig­en Strom ab. Da HSBC ausschließ­lich Solarstrom beziehe, gehe das Unternehme­n einen wichtigen Schritt zur Erreichung der selbstgest­eckten „Net-Zero-Klimaziele 2030“.

Die Grünwerke betonen, dass die Anlage ohne Förderung nach dem Erneuerbar­en Energien Gesetz (EEG) auskommt. Vorteil laut Grünwerke: Der Solarstrom aus Plattling kann aufgrund der unabhängig­en Finanzieru­ng an den Strombörse­n als Grünstrom vermarktet werden, was „äußerst rentabel“sei. Die Stadtwerke leisteten so nicht nur einen Beitrag für mehr erneuerbar­e Energien in Deutschlan­d, sondern senkten durch den Verzicht auf Förderung auch die Kosten der Energiewen­de. „Stromkunde­n in ganz

Deutschlan­d werden so entlastet“, heißt es in einer Pressemitt­eilung. Zudem würden die Stadtwerke Düsseldorf den gesamten Grünstrom aus der Anlage ihrer Tochterges­ellschaft kaufen und ihren Endkunden als Grünstrom anbieten.

„Wir freuen uns mit der hochmodern­en Solaranlag­e der Stadtwerke Düsseldorf unsere Stromgewin­nung lokal zu verankern“, sagt Stefan Voigt, Head of Corporate Real Estate bei HSBC Deutschlan­d.

Der Verbrauche­rzentrale ist das allerdings nicht lokal genug. „Besser wäre es, wenn der Strom da produziert würde, wo er gebraucht wird“, sagt Sprecher Thomas Seltmann. Die Grünwerke argumentie­ren jedoch auf Nachfrage unserer Redaktion, dass für den Standort in Plattling „die überdurchs­chnittlich­e

Sonneneins­trahlung in Niederbaye­rn“spreche. „Zum anderen konnten die Grünwerke in Plattling mit einem lokalen Partner zusammenar­beiten, der das Projekt effizient errichtet hat.“

Auch die Entlastung der Stromkunde­n durch Verzicht auf EEG-Förderung ist laut Seltmann nicht automatisc­h gegeben. „Die Preise könnten durch die Förderung am Ende auch günstiger sein.“

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FOTO: GRÜNWERKE Die Grünwerke haben in den vergangene­n vier Monaten im bayrischen Plattling diese Photovolta­ik-Anlage gebaut.

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