Grünwerke beliefern Bank mit Solarstrom
DÜSSELDORF Die Grünwerke haben das Bankhaus HSBC Deutschland als Kunden gewonnen. Die 100-prozentige Tochter der Stadtwerke hat in den vergangenen vier Monaten im bayrischen Plattling eine Photovoltaik-Anlage gebaut, der Strom wird an HSBC Deutschland geliefert.
„Die Anlage ist aufgrund der Leistung ein wahrer Meilenstein und trägt deutlich zum Ausbau unseres Photovoltaik-Portfolios bei“, sagt Ralf Zischke, Geschäftsführer der Grünwerke. Der erwartete Jahresertrag liege bei mehr als 8000 Megawattstunden. Mit dieser Menge könnten rund 2360 Haushalte versorgt werden.
Die Bank nehme für die Standorte in Düsseldorf und die große Mehrheit der Niederlassungen in Deutschland den nachhaltigen Strom ab. Da HSBC ausschließlich Solarstrom beziehe, gehe das Unternehmen einen wichtigen Schritt zur Erreichung der selbstgesteckten „Net-Zero-Klimaziele 2030“.
Die Grünwerke betonen, dass die Anlage ohne Förderung nach dem Erneuerbaren Energien Gesetz (EEG) auskommt. Vorteil laut Grünwerke: Der Solarstrom aus Plattling kann aufgrund der unabhängigen Finanzierung an den Strombörsen als Grünstrom vermarktet werden, was „äußerst rentabel“sei. Die Stadtwerke leisteten so nicht nur einen Beitrag für mehr erneuerbare Energien in Deutschland, sondern senkten durch den Verzicht auf Förderung auch die Kosten der Energiewende. „Stromkunden in ganz
Deutschland werden so entlastet“, heißt es in einer Pressemitteilung. Zudem würden die Stadtwerke Düsseldorf den gesamten Grünstrom aus der Anlage ihrer Tochtergesellschaft kaufen und ihren Endkunden als Grünstrom anbieten.
„Wir freuen uns mit der hochmodernen Solaranlage der Stadtwerke Düsseldorf unsere Stromgewinnung lokal zu verankern“, sagt Stefan Voigt, Head of Corporate Real Estate bei HSBC Deutschland.
Der Verbraucherzentrale ist das allerdings nicht lokal genug. „Besser wäre es, wenn der Strom da produziert würde, wo er gebraucht wird“, sagt Sprecher Thomas Seltmann. Die Grünwerke argumentieren jedoch auf Nachfrage unserer Redaktion, dass für den Standort in Plattling „die überdurchschnittliche
Sonneneinstrahlung in Niederbayern“spreche. „Zum anderen konnten die Grünwerke in Plattling mit einem lokalen Partner zusammenarbeiten, der das Projekt effizient errichtet hat.“
Auch die Entlastung der Stromkunden durch Verzicht auf EEG-Förderung ist laut Seltmann nicht automatisch gegeben. „Die Preise könnten durch die Förderung am Ende auch günstiger sein.“